By We: Sunday, 05.10.2014 was the day when we uploaded the latest report to our homepage. It took us some 3 or 4 hours til everything was done. Then we went to the free campground in town. Windy weather. 9 km.
Monday, 06.10.2014 in the morning we went into town to fill Fidibus with Diesel and to do shopping. Then we went up to the water reservoir which is located on the top of Mount Charlotte. The water is brought by a pipeline from Mundaring, near Perth, some 566 kilometres away! The system was put in operation in 1903 already, at that time with eight steam pumps and intermediate water basins in between. Afterwards we went to the Hannans North tourist mine to see how the gold is extracted from the ore. It is a long process and after understanding how much work is required to get the final gold bars, it became clear why the price is so high (beside all the other more “political” factors). Afterwards we drove south via Kambalda towards Esperance and stayed about 15 kilometres north of Norseman for the night. Good weather. 200 km.
Saturday, 11.10.2014 further on to the east we went along the Eyre Highway No. 1 past Caiguna and the Cocklebiddy Roadhouse and reached the Madura Pass, a crossing of the ridge at an altitude of 114 metres. Nullarbor actually means Nullus Arbor (no trees) but for a long distance there were quite a number of trees present on this western part. Only later the majority of the vegetation became bushes with fewer and smaller trees. Another 40 kilometres east of Madura we stopped for the night. Good weather. 266 km.
Sunday, 12.10.2014 we followed further the Eyre Highway to the east. At the Mundrabilla Roadhouse we got Diesel at a reasonable price (AUD 1.89 / litre) and then proceeded via Eucla to the WA/SA border. From here the road is quite close to the cliffs and there are many lookouts along the route. Unfortunately the weather was not too good and very windy. About 80 kilometres east of the border we stopped for the night at a sheltered place, behind bushes and small trees. Cloudy weather. 237 km.
Saturday, 18.10.2014 a free day at Port Lincoln with a walk into town, etc. Good weather.
Sunday, 19.10.2014 from Port Lincoln we took the Lincoln Highway (B100) along the east coast of the Eyre Peninsula. Via Tumby Bay and Port Neill we reached Cowell. From here normally there is a ferry going across the Spencer Gulf to Wallaroo, but due to financial problems they have stopped this service at present. So we are forced to circumnavigate the Spencer Gulf via Port Augusta on our way to Melbourne. We therefore continued up north through farmland to Whyalla where we stayed for the night. Good weather. 277 km.
Monday, 20.10.2014 after a tour around the town we left Whyalla and reached Port Augusta. Here we did some shopping and went to Iveco to fix a small oil leak. As presumed it was the Oil filter which had become loose. Then we went on towards Port Pirie, but a few kilometres after Port Augusta we turned east. Via Wilmington and Melrose we reached Murray Town where we stayed for the night. Good weather. 165 km.
Tuesday, 21.10.2014 through rich farmland we travelled south on road B82 via Gladstone and reached Clare in the Clare Valley, the area we had been almost a year ago already. This time we visited the Mr. Mick winery. Mr. Mick wines we had tried in Sydney some time ago, and we liked it. Therefore we decided to visit this winery and have a small lunch there. The wine tasted still very good, and so was the food. Here we met a couple on a tour from Sydney, and we had a nice chat with Judy and Howard. Later we went down south through the Clare Valley and stopped at Auburn for the night. Very good weather, very hot! 146 km.
Von Ro: 06.10. Unser letzter Tag in Kalgoorlie. Wir besuchen die Hannans North Tourist Mine und das Reservoir auf dem Mt. Charlotte.
Interessant ist die Wasserversorgung von Kalgoorlie, mittels einer 566 km langen Pipeline wird das Wasser von Perth Hills hierher gepumpt und das seit 1903. Keiner wollte damals glauben, dass man das Wasser über mehrere hundert Kilometer pumpen kann. 8 dampfbetriebene Pumpstationen lösten das Problem. Die Pipeline wurde der Eisenbahnlinie entlang gebaut, so konnte der Brennstoff zur Dampferzeugung mit der Bahn angeliefert werden. Das Wasser dient nicht nur der Bevölkerung sondern auch den Minen und der Landwirtschaft. Es wurden weitere Orte entlang der Pipeline an die Wasserversorgung angeschlossen. Dem Gold sei Dank kam die Gegend zu Süsswasser, ansonsten hätte wohl niemand daran gedacht diese karge Gegend mit Wasser zu versorgen.
In der Hannans North Tourist Mine werden mittels Bilder die Verarbeitung des Erzes bis zum Goldbarren gezeigt. Von 6 Lastwagen ist jeweils nur einer mit goldhaltigem Gestein beladen, die restlichen fünf lediglich mit Aushub. Bis man das reine Gold aus dem Gestein gelöst hat sind mehrere Arbeitsgänge notwendig, sehr aufwendig. Es ist auch zu verstehen, dass der Abbau nur bei einem bestimmten Goldpreis noch kostendeckend ist.
Somit beschliessen wir den Besuch von Kalgoorlie und fahren südwärts in Richtung Norseman, der nächsten Goldregion.
07.10. In Norseman wird noch immer Gold abgebaut allerdings nur etwa 100‘000 Unzen pro Jahr. In Kalgoorlie sind es ca. 800‘000 Unzen. Das Städtchen macht nicht den Eindruck, dass die Leute hier im grossen Stil von dem Goldeinkommen profitieren.
Eindrücklich ist die Lage des Ortes, er liegt inmitten ausgetrockneter Salzseen. Wir fahren zur Lake Cowan Aussichtsplattform von wo man eine schöne Sicht über diese „Seen“ hat. Die meisten sind ausgetrocknet, andere haben noch spärlich Wasser. Es wird wohl noch einige Jahre dauern bis man hier irgendetwas anpflanzen kann.
Ein weiterer Aussichtspunkt, der Beacon Hill, bietet eine Sicht über die Mine und das Städtchen. Die Mine ist nicht sehr beeindruckend, ist auch schwierig nach dem Super Pit.
Sehr schön ist der Kreiselschmuck, eine Kamelkarawane aus Wellblech und dann ist da auch noch das Pferd welches dem Ort den Namen gab, Norseman. Laurie Sinclaire soll Ende 1800 hier nach Gold gesucht haben. Sein Pferd Norseman lahmte eines Tages und als er im Huf nachschaute, soll er ein Stein mit Gold gefunden haben. Somit wurde eine der reichsten Goldadern in Australien gefunden und das Pferd hat dem Ort zum Namen verholfen. So die Legende.
Nun ist es aber an der Zeit weiter zu fahren, unser Ziel heute ist Esperance, der Ort mit den schönsten und weissesten Stränden von Westaustralien.
08.10. Esperance, ein beliebter Ferienort an der Südküste von Westaustralien. Der Tourismus bringt Geld und das wird zur Verschönerung des Ortes verwendet. Im Moment wird an einer Promenade gebaut, ein Teil ist schon begehbar. Sehr schön gemacht mit Grillstationen, Picknick Häuschen und wunderschönem Rasen. Das Museumsdorf bei der Visitors Information hingegen hat wohl seine besten Tage hinter sich.
Wir fahren den Great Ocean Drive, die Strasse führt teilweise der Küste entlang zu den schönsten Badestränden, West Beach, Blue Haven, Twilight Bay, Nine Mile Beach, Ten Mile Lagoon, Eleven Mile Beach um nur ein paar der schönsten Badestrände zu nennen. Weisser Sand und türkisblaues Meer, gerade so wie man sich einen paradiesischen Badeort vorstellt. Einen negativen Punkt hat das Ganze allerdings doch noch, die Wassertemperatur, einfach 10° zu kalt (für uns Weicheier).
Vorbei am Pink Lake NP kommen wir zurück ins Städtchen. Der Pink Lake sollte eigentlich rosa schimmern aber heute ist er milchig weiss. Die grüne Alge Dunaliella salina und das Bakterium Halobacterium Cutirubrum sind verantwortlich für die Pinkfarbe des See’s. Das Bakterium ist carotinhaltig (eine Karotte hat 0,3% Carotin und dieses Bakterium 14%). Das Carotin schütz die grüne Alge vor Sonnenlicht.
Bevor wir Esperance verlassen müssen die Vorräte aufgefüllt werden, Diesel, Essen und Wasser. Für die nächsten 7 – 10 Tage sind wir wieder ohne grosse Einkaufsmöglichkeiten.
Danach geht es zum Cape Le Grand NP und zwar zu der Lucky Bay. Die Bay mit dem weissesten Sand von ganz Australien.
Bevor wir runter zur Bay kommen hat man eine schöne Sicht auf die Bucht und wow, die Farbe des Wassers und dazu der weisse Sand, wirklich traumhaft. Der Campingplatz liegt etwas erhöht über der Bay, die besten Plätze haben eine wunderbare Sicht auf das Meer aber diese Plätze sind natürlich schon besetzt.
Als erstes machen wir einen Spaziergang dem Strand entlang, da ist es dann nicht mehr sooo traumhaft, es liegt sehr viel trockenes Seegras am Strand und der Sand ist so fein, schon fast pudermässig. So hat auch das Traumhafte eine Schattenseite, was die Kängurus nicht davon abhält sich am Strand aufzuhalten.
Unsere neuseeländischen Nachbarn haben sich sogar ins Wasser getraut aber nur ein, zwei Minuten, das Wasser ist nicht nur kalt, es ist sehr kalt und wenn das Neuseeländer sagen dann ist es so die sind sich ja an kalte Temperaturen gewöhnt.
Am Abend lernen wir Martina und Kim kennen. Sie kochen Tee und wir sind am abwaschen. So entsteht ein längeres Gespräch welches wir der Mücken wegen in Fidibus weiter führen. Es war ein netter Abend.
Heute Abend ist Vollmond, der
Mond zeigt sich orange-rot, erst sehe ich nur einen halben Mond obwohl
es wolkenlos ist, dann aber sieht man ihn ganz. Nachträglich erfahren
wir, dass eine Mondfinsternis war.
09.10. Heute Morgen hat es nun definitiv Wolken, dicke Regenwolken. So steht unser Entscheid fest, wir verlassen die Lucky Bay.
Etwas nördlich der Bay steht der Frenchman Peak ein kleiner Berg den man besteigen kann. Es ist keine grosse Wanderung aber teilweise doch steil, man läuft teilweise über blanke Felsen. Oben ist die Aussicht sehr schön, man sieht sogar von hier die türkisblaue Lucky Bay und die diversen weissen Strände der Umgebung.
Hier treffen wir auch Martina
und Kim nochmals und auch die neuseeländischen Nachbarn. So gibt’s halt
nochmals ein paar Plauderminuten.
Jetzt ist es endgültig, die Fahrt geht weiter in Richtung Nullarbor Plains. Den Arid NP lassen wir sausen, schöne Strände haben wir mittlerweile genügend gesehen und Felsformationen auch.
Wir nehmen die Strasse nach Condingup und zweigen ausserhalb des Ortes nach links ab, 203 km bis zum Eyre Highway. Es ist eine Allradstrecke, anfänglich hat es noch ein paar km Bitumen aber dann wird der Track immer schlechter. Wir senken den Pneudruck dann ist es etwas angenehmer.
Die Landschaft wechselt von Feldern, zu Wald und diverse Tiere kreuzen unseren Weg, eine Schlange, Stummel Eidechsen, ein Emu mit zwei Jungen, Kängurus, Hasen und diverse Vögel.
Wir sind heute 130 km gefahren, da kommt ein schöner Platz zum übernachten, gerade richtig. Am Wasserloch, am Fusse eines Felsens, geniessen wir einen gemütlichen Abend. Leider können wir nicht draussen sitzen, dicke blutsaugende Fliegen sehen uns als Tankstelle was uns gar nicht behagt.
10.10. Am Morgen ist es noch recht kühl, d.h. die Blutsauger sind noch nicht unterwegs, so können wir in aller Ruhe den Felsen erkunden welcher mit wunderschönen Flechten überzogen ist. Die verschiedenen Wachstumsstadien, schwarze Flecken, darauf wachsen grünlich-graue Flechten die aussehen wie Blumenkohl, danach setzt sich Moos fest und allmählich wachsen Pflanzen.
Im Wasserloch hat es eine Art Krebse, sie sehen ziemlich vermodert und verschlammt aus, genau wie das Wasserloch auch. Die Hinweistafel man soll das Wasser kochen vor dem Trinken wäre nicht nötig, denn dieses Wasser trinkt bestimmt keiner.
Für uns ist es an der Zeit weiter zu fahren, eine raue, steinige und wellblechige Piste wartet auf uns. Das Verkehrsaufkommen ist sehr gering, drei Autos pro Tag.
Bevor wir auf den Eyre HWY kommen zweigen wir nach rechts ab und fahren noch ein paar km auf dem alten Telegraph Track, gebaut für die Verbindung von Darwin nach Adelaide vor ca. 130 Jahren. Der Track ist immer noch in einem guten Zustand, von den Stationen stehen nur noch Ruinen.
Auf dem Eyre Highway oder Nullarbor, muss als erstes der Reifendruck wieder erhöht werden. Es ist erstaunlich wie hilfsbereit gewisse Leute sind. Ein Auto mit Anhänger fährt an uns vorbei, normalerweise winkt man kurz so weiss der vorbeifahrende Fahrer es ist alles ok. Nun, ich habe im Moment nicht daran gedacht und wir machen wohl den Eindruck, dass wir eine Panne haben, die Motorhaube offen und Werner auf der Rückseite des Autos. Der Mann wendet sein Gespann, kommt zurück und fragt ob wir Hilfe benötigen. Das ist Australien.
Nun sind wir auf dem „Nullarbor“, so wird die Strecke von Horseman bis Ceduna genannt. Eine mehr oder weniger Flache Gegend. Hier gibt es auch die längste Strecke 146,6 km ohne eine Kurve, in Australien.
Uebernachten kann man auf Rastplätzen die es in grosser Zahl gibt oder auf Campingplätzen bei den Roadhouses. Für uns sind die Rastplätze ansprechender, da kann man weit von der Strasse entfern unter Bäumen ruhig schlafen. Die Roadhäuser sind natürlich an der Strasse und die Plätze sind meistens sandig, staubig, schattenlos und lärmig.
Tankstellen und einfache Verpflegungsstationen gibt es an den div. Roadhouses.
Man hat dieser Nullarbor-Strecke einen etwas abenteuerlichen Unterton gegeben, was früher sicher berechtigt war aber heute ist es eine Strasse wie jede andere auch. Heute stimmt eigentlich nicht mal mehr der Name, Nullarbor = keine Bäume. Man erwartet eine eher steppenartige Landschaft was nicht der Fall ist, viele Bäume und Büsche lassen die langen, flachen Landstücke eher grün erscheinen.
11.10. Unsere heutige Tagesetappe geht von Caiguna bis nach Madura. Vor Madura steigt die Strasse leicht auf 114 MüM an, die Madura Passstrasse. Oben hat man eine schöne Aussicht über die Roe Ebene.
Ca. 40 km nach Madura übernachten wir wieder auf einem Rastplatz, ca. 200 Meter von der Strasse entfernt. Die Lastwagen und Roadtrains fahren auch nachts daher ist es gut wenn man von der Strasse zurück versetzt stehen kann.
Gerade weil die Lastwagen nachts fahren müssen viele Kängurus ihr Leben lassen. Sie liegen tot am Strassenrand oder inmitten der Strasse. Für die Krähen und andere Vögel ist der Tisch reich gedeckt mit road kill. Sogar 2 tote Kamele haben wir gesehen, das geht bestimmt auch für einen Lastwagen nicht ohne Schaden aus.
12.10. Seit Madura fahren wir einem Hügelzug entlang, etwas zurückversetzt von der Strasse ist er ein ständiger Begleiter. Bei Eucla geht es dann auf den Hügelzug. Das Eucla Roadhouse stand früher mal unten am Meer, wurde aber allmählich von den Wanderdünen zugedeckt.
Nun sind es nur noch 12 km bis zur Staatssgrenze West- und South Australia. Hier gibt es mal wieder eine Fruchtquarantäne allerdings in umgekehrter Richtung. Für uns wird sie dann vor Ceduna sein.
Der Grenzübertritt bringt uns nicht nur eine andere Uhrzeit, + 2,5 Stunden, sondern auch gleich noch schlechtes Wetter. Der Himmel ist wolkenverhangen und es beginnt zu regnen.
Von nun an führt die Strasse dem Meer entlang und nun ist es tatsächlich „Nullarbor“ es hat nur noch Büsche. Einige Aussichtspunkte führen an die Steilküste von wo man auf das brodelnde Meer runter schauen kann. Man könnte schön an der Klippe übernachten aber das ist heute nicht möglich, der heftige Wind würde eine unruhige Nacht versprechen. So fahren wir auf einen windgeschützen Rastplatz.
13.10. Nullarbor heisst nicht nur die Gegend sondern auch ein Roadhouse.
Unser Ziel heute ist die Head of Bight, eine schöne Bucht, bekannt für Wal Beobachtungen. Das Wasser in der Bucht ist etwas wärmer als im offenen Meer daher kommen in den Wintermonaten (australische Wintermonate) die Walweibchen hierher um zu kalben. Am Rande der Bay hat man einen langen Holzsteg mit Aussichtsplattformen gebaut von wo man eine wunderbare Sicht auf die Wale mit ihren Jungen hat, so es dann Saison ist. Wir sind leider ein paar Tage zu spät, die Wale sind wieder unterwegs in die Antarktis und haben die Gewässer von Australien bereits verlassen, schade.
Bis Ceduna sind es noch immer 300 km, also haben wir noch etwas Zeit um unsere Gemüse- und Früchtevorräte aufzuessen. Heute Abend gibt es eine Gemüsequiche und Chabissalat, die Früchte essen wir im Müesli zum Frühstück.
14.10. Der Nullarbor ist Geschichte, die 1200 km abgespult. Erstaunlicherweise ist die Strecke viel interessanter als erwartet, uns hat es gefallen.
Die Fruchtquarantäne haben wir gut überstanden, es gibt nichts zu beanstanden. Ceduna, der erste Ort auf der Eyre Halbinsel nach den Nullarbor Pleins, ein kleines Städtchen mit Küste vor der Haustüre. Hier kann man sich wieder mit Esswaren eindecken und der Alltag hat wieder mehrere Facetten.
Thevenard, heisst das Hafengelände auf einer Landzunge. Von hier wird vor allem Getreide, Salz, Gips und Mineral Sand exportiert. Als Halbinsel ist man auch Lieferant von frischem Meeresgetier, nebst Fisch sind Austern, aus der heimischen Zucht, Crevetten, Muscheln und Lobster sehr gefragt.
Campingplätze, Hotels und Motels stehen bereit für Feriengäste und natürlich auch für Nullarbor Reisende. Wir haben uns für den Shellybeach Campingplatz entschieden, schön hinter einer Düne, windgeschützt. Im Moment könnte die Düne allerdings noch einige Meter höher sein, ein eisiger Wind bläst durch Mark und Bein und zwingt uns ins Innere von Fidibus obwohl die Sonne scheint.
Eine Dusche nach einer Woche, wow das tut gut. Wäsche waschen steht heute auch noch auf dem Programm.
Ein kurzer Spaziergang am Strand muss aber doch noch sein. Die Sonne versinkt im Meer und es ist jedes Mal aufs neue eine Attraktion.
15.10. Nach einer weiteren sehr kalten Nacht scheint die Sonne und der kalte Wind hat aufgehört.
Wir fahren nochmals zum Hafen und zum kleinen Leuchtturm. Der Leuchtturm, mit Mosaik aus dem Leben der Seefahrer eingekleidet, ist nicht sehr hoch, steht aber auf einem Hügel und ist dadurch vielleicht doch gut sichtbar. Die Getreidesilos machen Eindruck, der Salzberg dagegen eher nicht. Es ist halt nur ein kleiner Hafen, im Moment ist kein Schiff an der Laderampe.
Fidibus bekommt wieder eine Autowäsche und dann wechseln wir nochmals die Frontreifen um ein einseitiges Abfahren zu verhindern.
So, nun ist alles erledigt und wir verlassen Ceduna in Richtung Port Lincoln. Als Uebernachtungsort haben wir Haslam ausgesucht. Ein kleiner Ort mit einem gratis Platz. Ein noch gut erhaltener Jetty führt ins Meer raus, ein idealer Platz für Sonnenuntergänge. Die alte, sehr kleine Post ist nicht mehr in Betrieb, die eingebauten Postfächer, aber schon.
Vor Sonnenuntergang laufen wir nochmals zum Jetty. Ein Austernschiff mit der Luxusfracht ist soeben eingefahren, die Fracht wird entladen und das Schiff auf den Anhänger geladen. Als Fahrzeug dient ein alter Traktor. Den Sonnenuntergang hätten wir deswegen fast verpasst.
16.10. Streaky Bay, der Ausgangsort zum Point Labatt, der Ort wo man die Seelöwen sehen kann.
Der erste Halt ist in Streaky Bay, ein nettes Städtchen an einer ruhigen Bucht. Man könnte wieder Museen und andere Ansammlungen von „historischen“ Sachen anschauen aber wir belassen es bei einem Spaziergang durch die Hauptstrasse.
So, nun müssen wir aber mal weiter kommen, es ist bereits 16.00 Uhr, wir haben wohl einiges gesehen sind aber km-mässig noch nicht weit gekommen. Auf dem Flinders HWY geht es nun in Richtung Elliston, ein paar km vor dem Ort zweigen wir nach rechts ab zu dem Walker’s Rock, ein Teil des Lake Newland Conservation Parks. Hier ist die Küste steinig, daher wohl der Name. Es soll auch ein guter Platz zum Fischen sein. Wir sind aber des Campingplatzes wegen hier. Ein Spaziergang zur Beach bei Sonnenuntergang muss sein.
17.10. Elliston, ein kleines, ruhiges Dorf. Auffallend sind hier die bemalten Häuser. Es werden Szenen aus dem früheren Alltag gezeigt, z.B. bei der Apotheke sieht man eine ehemalige Apotheke auf der einen Seite und eine Wäscherei auf der Anderen. Bei der Tourist Info wird das Farmerleben gezeigt, Schafschären, Ernte einbringen, spielende Kinder usw. Diese Bilder wurden von zwei Künstlern entworfen und von der Bevölkerung gemalt.
Port Lincoln, am untersten Zipfel der Halbinsel. Der Hafen, mit den grossen Silos, wird vor allem auch für den Export des Getreides genutzt welches in der Umgebung geerntet wird. Weizen, Gerste und Hafer sind die bekanntesten Sorten, neuerdings auch Raps.
Für uns ist es der Ort wo man mal wieder richtig einkaufen kann. Danach geht es zum Campingplatz welcher direkt am Wasser liegt.
18.10. Uns gefällt es hier so gut, dass wir noch einen weiteren Tag bleiben. Das Wetter ist gut und es ist schön warm, schon fast zu warm, bei uns würde man wohl sagen, der Föhn geht. Ein warmer Wind bläst, so dass meine frisch gewaschene Wäsche in einer halben Stunde bereits trocken ist.
Ein schöner Spazierweg führt vom Camping dem Ufer entlang bis in die Stadt, so kann man das Auto stehen lassen. Vorbei am Hafen und den Silos kommen wir in die Stadt wo es bereits ruhig ist, denn am Samstagnachmittag haben viele Geschäfte geschlossen. Der Laden mit dem frischen Fisch ist aber bis 16.00 Uhr geöffnet so können wir uns noch eindecken. Von frischem Lobster über alle Grössen von Crevetten, Krebsen, Tintenfische, Austern und diversen anderen Muscheln bis zu einer grossen Auswahl an frischem und tiefgefrorenem Fisch ist alles zu haben. Wir kaufen Thun- und Haifisch. Nun gilt es aber zügig zurück zu kehren, der Fisch muss in den Kühlschrank.
Den restlichen Nachmittag geniessen wir vor Fidibus und die Sicht auf das Meer. Die Möwen, Pelikane und andere Vögel leisten uns Gesellschaft. Auch haben wir nette Nachbarn, zwei junge Männer aus Deutschland welche nach den drei Arbeitsmonaten nun Zeit zum Reisen haben.
19.10. Mit einer Fahrt durch die Stadt, entlang der Promenade, verlassen wir Port Lincoln. Das Angebot mit den Seelöwen zu schwimmen oder in einem Käfig mit den weissen Haien zu tauchen lassen wir bleiben.
Nun geht es zügig nordwärts bis Whyalla, einer Eisenstadt. In den umliegenden Minen wird Eisenerz abgebaut welches hier zu Eisen und Stahl verarbeitet wird. Man kann mittels einer Tour Einblick in diese Verarbeitungsstätte bekommen. Leider mal wieder alles ausgebucht.
20.10 In der Bay von Whyalla ist zwischen Juni und August Paarungszeit der grossen Tintenfische, ein Fisch soll ca. 60 cm lang und bis zu 5 kg schwer sein. Sie werden die Chamäleons des Meeres genannt. Sie können sich offenbar nicht nur farblich der Umgebung anpassen sondern auch körperlich. Am gezeigten Video in der Tourist Info können wir dieses Schauspiel bewundern.
Port Augusta ist der nächste Ort, allerdings machen wir hier nur kurz Halt, wir waren ja im Juni schon hier. Weiter geht es über den HWY bis nördlich der South Flinders da zweigen wir nach links ab und fahren über den Horrocks Pass und weiter bis nach Melros. Von hier kann man den Mt. Remarkable NP besuchen, wir fahren aber weiter bis nach Murray Town wo wir übernachten.
21.10. Das Wetter ist noch immer sehr drückend und heiss eine Abkühlung wäre schön.
Clare Valley zum Dritten. Obwohl wir schon zwei Mal hier waren haben wir das Clare Valley nochmals auf dem Programm. Die Reben sind schon am blühen und machen einen guten Eindruck, soweit wir das als Laien beurteilen können.
Mr. Mick, ein Weinkeller mit einem schönen Restaurant hat es uns angetan. Hier probieren wir drei Weine, danach gibt es Tapas. Um ehrlich zu sein, ist dieses Restaurant eines der besseren die wir in diesem Jahr in Australien besucht haben. Die Tapas sind originell, schön angerichtet und gut. Als Vorspeise nehmen wir verschiedene Salami mit warmen Oliven dazu Feta parfümiert mit Zitronenolivenöl, danach Barramundi auf einem Gewürzbett mit Kartoffelscheiben als Unterlage und danach noch Rindsfilet auf Pestosauce mit ganz kleinen Randen.
Das Ehepaar am Nebentisch, Judy und Howart aus Sydney, sind sehr an unserer Reise interessiert und so haben wir eine nette Unterhaltung. Wenn wir mit Fidibus vorfahren sind wir wohl schon Gesprächsstoff und die Gelegenheit mehr über unsere Reise zu erfahren wird gleich genutzt.
Nach dem feinen Essen fahren wir weiter nach Auburn wo wir über Nacht bleiben. Den Camping kennen wir ja schon.
22.10. Das war eine Nacht, kein Wind dafür heiss und schwül. Wir bringen die Wärme fast nicht aus Fidibus raus. Dem Ventilator sei Dank bringen wir es dann doch auf ca. 28° runter. Licht konnten wir auch nicht machen, die Plagegeister machten uns das Leben schwer. So ging es halt etwas früher in die Heia.
Am Morgen ist es nun wieder angenehmer und ein frischer Wind sorgt für den Temperaturausgleich. Das Frühstück nehmen wir draussen ein.
Gemütlich geht es weiter nach Nuriootpa wo wir mal wieder bei der Metzgerei Linke vorbeischauen und natürlich Lachsschinken kaufen. Im Supermarkt gibt es noch ein frisches Brot und unser Abendessen ist geritzt.
Bevor wir das Barossa Valley verlassen fahren wir nochmals zu Jacobs Creek. Das Weingut mit dem 200 Jahre alten Baum vor dem Restaurant und dem Blick in die umliegende Hügellandschaft. Wir probieren zwei, drei Weine da wir hier das Mittagessen einnehmen und gerne ein Glas Wein dazu trinken möchten. Obwohl wir schon guten Wein von Jakobs Creek gekauft haben sind wir mit den probierten nicht so glücklich. Ein Pinot Grigio schmeckt uns am Besten und den nehmen wir dann auch zum Essen.
Auf kurvigen Strassen geht es durch die Adelaide Hills und dann runter nach Adelaide. Wir fahren wieder zum stadtnahen Campingplatz, da kann man das Auto stehen lassen und die Stadt zu Fuss erkunden. Eine Reservation haben wir nicht würden aber gerne drei Nächte bleiben. Das geht leider nicht, ab Samstag ist der Platz ausgebucht, die Rolling Stones geben ein Konzert in der Stadt. Vielleicht haben wir ja Glück und es gibt eine Abmeldung.
Der Camping ist nichts Besonderes aber die Nähe zur Stadt macht ihn sehr beliebt. Wie wir Fidibus parkiert haben sehen wir einen Toyota mit SG Autonummer. Schon wieder ein St. Galler. Wir sind auf die Besitzer gespannt und es dauert dann auch gar nicht lange bis eine Frau auf uns zu kommt. Renate, begrüsst uns und meint, ah ihr seid nun die Appenzeller mit der Aargauer Nummer, wir haben schon viel von euch gehört. Man staunt. Es klärt sich dann schnell, sie hatten Reni und Marcel getroffen und so wurden auch wir zum Gesprächsstoff. Stefan, die andere Hälfte des Teams stellt sich auch vor und von nun an haben wir eine gemütliche Quaselrunde und Abend.
24.10. Wir kennen Adelaide ja schon, so geht es am Morgen als erstes zum South Australia Museum, wo es eine schöne Ausstellung über das Leben der Aboriginals gibt. Kunstgegenstände, Bilder, Gebrauchsgegenstände, Bumerangs, Speere und Buschnahrung sind sehr schön dargestellt. Videos zeigen Sitten und Gebräuche. Schnell sind zwei Stunden vergangen. Eine weitere Ausstellung über Tierfotos sehen wir uns auch noch an, da wird einem bewusst, dass die eigenen Fotos noch viel Potenzial nach oben hätten.
Der bunte Gemüse und Früchtemarkt ist uns in so guter Erinnerung geblieben, dass ein Besuch ein Muss ist. Appenzeller- und diverse andere schweizer Käse sind noch immer im Angebot, da muss man einfach kaufen. Auch frisches Brot, Gemüse und Früchte füllen bald mal unsere Einkaufstasche, die nun schwer am Arm zieht, sind es doch noch ein paar km bis zum Campingplatz. So machen wir erst mal Pause und trinken zwei Eiscafés bevor wir uns auf den Heimweg machen. Es ist fast 30° warm so sind wir froh als wir das Ziel erreichen.
Renate und Stefan sind auch schon zurück vom Einkauf so gibt’s erst mal einen Schwatz. Wir verabreden uns wieder für den Abendtee welcher heute mit einer von Renate selbst gemachten Quarktorte angereichert wird, mmhhh, sooo guet.
25.10. Die Verschiffung nach NZ ist gebucht und nun heisst es Hotels und Flüge buchen.
Wir haben uns für ein schweizer Unternehmen entschieden welches ein Sorglospaket anbietet. D.h. wir können das Auto hier in Melbourne am Hafen abgegeben und in Christchurch nach Quarantäne und Zoll wieder in Empfang nehmen. Mal sehen wie das funktioniert.
Der Verschiffungstermin 22. November ab Melbourne und am 28. November sollte das Schiff in Christchurch ankommen. Wir werden somit Melbourne ebenfalls am 22. Verlassen und in Christchurch auf Fidibus warten.
Am Mittag laufen wir wieder in die Stadt um etwas von dem Rolling Stones-Feeling zu erhaschen. Es scheint, dass man auch ein Rolling Stone T-Shirt tragen sollte wenn man an das Konzert geht, überall Leute mit diesen zungenrausstreckenden T-Shirts.
Wir laufen zum Oval wo das Konzert stattfinden wird. Beim Ticketverkaufsschalter sehen wir, dass es wohl noch Tickets gibt, also fragen wir nach dem Preis. 400.00$ für zwei Plätze ganz oben unter dem Dach ist uns dann aber zu viel, so wird das Konzert ohne uns stattfinden.
Auf dem Rückweg zum Camping machen wir einen Halt im nahe gelegenen Pub, trinken ein kühles Bier und essen einen Hamburger. Eigentlich erwarteten wir, dass es nicht viel Publikum haben wird aber es scheinen doch nicht alle am Rolling Stones Konzert interessiert zu sein, es ist propevoll hier.
Den Abend verbringen wir gemütlich vor Fidibus unterstützt von den Possums im Gebüsch.