Von Ro: 22.10. Wir bleiben noch einen Tag länger in der Colonia Suiza, das Internet ist sehr gut auf dem Campingplatz Ser, somit können wir die Homepage laden.
Am Nachmittag laufen wir nochmals durch das Dorf, kaufen ein paar Sachen ein, Bier mit der Aufschrift Valais, Brot und Schokolade. Dann geht es ins Beizli um einen Kaffee zu trinken.
Am Abend sitzen wir wieder zusammen mit Katharina, Brigitte, Lutz und Daniel. Es wird gequasselt bis 23.00 Uhr. Wir dürfen im Wohnzimmer von Ana, der Gerantin des Campings, sitzen wo es schön warm und kuschelig ist. Die Temperaturen sind immer noch unter 10°.
23.10. Nun ist es an der Zeit den gastlichen Ort zu verlassen, wir werden aber in einer Woche nochmals für ein-zwei Tage zurück kommen.
Als erstes geht es heute zu IVECO, der fast aufgebrochene Türgriff muss vor der Weiterreise noch ersetzt werden. IVECO ist am anderen Ende der Stadt, die Garage ist geöffnet und siehe da, sie haben sogar einen Türgriff am Lager. Der Mechaniker baut den defekten Griff aus und ersetzt ihn durch den Neuen. Nach ca. einer Stunde sind wir wieder startbereit. Nun geht es zum Supermarkt. Die nächsten Tage verbringen wir im NP Los Alerces und da benötigen wir genügend Futter.
Mittagszeit ist schon wieder vorbei bis wir endlich losfahren. Aber wir haben alles erledigen können und das Wetter bessert sich auch. Die Strasse führt dem See entlang in Richtung El Bolson, es ist die berühmt, berüchtigte Ruta 40, die heute allerdings grössten Teils asphaltiert ist. Hügel hoch und runter, die Sonne wärmt unsere kalten Glieder wieder auf, sie mussten die letzten Tage etwas leiden.
Nach ca. 2 Stunden sind wir in El Bolson auf dem Campingplatz La Chacra. Die Stellplätze sind unter blühenden Apfelbäumen, wunderschön. Da es noch schön warm ist, nutze ich als erstes die Duschgelegenheit, danach gibt es Apéro draussen an der Sonne.
24.10. Nach einem gemütlichen Morgen bekommen wir Besuch von Einheimischen, sie möchten gerne Fidibus anschauen. Kein Problem, es gibt eine Führung.
Bevor wir El Bolson verlassen machen wir einen Ausflug zum Mirador, die letzten paar hundert Meer muss man laufen. Wow, hier hat man eine schöne Sicht auf das Tal, die Berge und die Stadt. Beim vorbeifahren ist uns gar nicht aufgefallen wie grün das Tal ist und landwirtschaftlich genutzt wird.
Nun geht es auf der Ruta 40 weiter, die Strasse ist teilweise sehr gut teilweise sehr löchrig und holprig. In Epuyen gibt es eine ganz neue Touristinfo, die können wir nicht auslassen, wir hätten gerne Unterlagen zum NP los Alerces. Ein Velofahrer steht an der Infotafel und sieht etwas mitgenommen aus. Wir wechseln ein paar Worte, da stellt sich heraus, dass der Mann aus Italien stammt und mit dem Velo seit einem Jahr in Südamerika unterwegs ist. Im Moment hat er Probleme mit den Beinen und wird daher die nächsten Tage Pause machen bevor es dann nach Ushuaia weiter geht. Tapfer, tapfer, junger Mann.
Wir bekommen unsere Unterlagen und fahren weiter nach Esquel, landschaftlich wechseln sich Pampa mit Hügel und Wald ab. An einem kleinen See sehen wir ein paar Flamingos, d.h. wir sehen nur die Hinterteile, die Köpfe stecken im Wasser. In Esquel besuchen wir den Bahnhof des Patagonien Express, liebevoll La Trochita, die kleine Spur, 75 cm breit, genannt. Die Strecke war mal 402 km lang, es wurden Passagiere, Früchte, Wolle, Holz, und Lebendvieh transportiert. Die heftigen Winde Patagoniens sorgten schon mal für eine Entgleisung, der Schnee für eine weisse Nase oder eine Kuh für einen Zusammenstoss. Die Locks benötigten pro km 100 Liter Wasser, obwohl die Schienen im Zickzackkurs über 640 steigungsmindernde Kurven führten. Die Bahn wurde 1992 mit wenigen Ausnahmen eingestellt, heute verbindet sie nur noch Esquel mit der 20 km entfernten Mapuche-Siedlung Nahuel Pan sowie 55 km zwischen Desvio Thomae und El Maiten. Wenn man die Wagons aus der alten Zeit sieht, kann man sich vorstellen wie mühsam so eine Fahrt gewesen sein muss, allerdings im inneren jeden Wagons hat es einen Ofen d.h. es wurde zumindest geheizt.
Zum Park gehören ebenfalls mehrere Seen die im Sommer schiffbar sind. Jetzt läuft alles noch auf Sparflamme d.h. man kann nicht alle Wanderungen machen, die Schiffe fahren nicht und es werden keine Führungen angeboten. Im Infocentre bekommt man aber gute Auskunft und man kann auf eigene Faust die Orte besuchen, die zugänglich sind.
Wir laufen zum Puerto Limonao, der Weg führt dem Futalaufquen See entlang, über Stock und Stein. Mal ganz am See dann wieder etwas erhöht, über Brücken, Wurzeln, unter oder über Bäume, sehr abwechslungsreich. Wir sehen einen Specht, er hackt auf einem Stamm rum und merkt gar nicht dass er beobachtet wird. Für Fotos ist das Licht leider zu schlecht. Nach ca. 4 km sind wir am Ziel, der kleine Hafen liegt verwaist da und ausser zwei, drei Touristen ist alles ruhig. So laufen wir die 4 km wieder zurück, Unterwegs sehen wir die ganze Familie Specht, alle hacken und klopfen was das Zeug hält. Dieses Mal ist die Beleuchtung etwas besser und so können wir das Männchen, schwarz mit knallrotem Kopf sogar fotografieren. Er macht was her, das Weibchen ist ebenfalls schwarz, hat aber nur wenige rote Streifen.
Zurück bei Fidibus gibt’s auch für uns was zu futtern (allerdings keine Maden), bevor es weiter zu den Wandmalereien geht. Diese Malereien sollen ebenfalls einige Jahrhunderte alt sein. Die Bedeutung der Zeichen wird nicht erklärt.
Ein paar km dem östlichen Seeufer entlang gibt es einen Wasserfall, den nehmen wir auch noch mit bevor wir uns auf dem nahegelegenen, freien Campingplatz nieder lassen. Viele Tagesausflügler tummeln sich am See, grillieren und die Kinder geniessen den Auslauf. Abends sind dann nur noch wir und ein weiteres Wohnmobil, mit deutschem Kennzeichen, anwesend.
27.10. Wow, super Wetter, die Morgenstimmung treibt mich früh aus den Federn. Heute erkunden wir den Rest des Parks. Die Strasse ist nicht mehr ganz so gut, so lassen wir etwas Luft aus den Reifen.
Den ersten Halt machen wir bei Punto Matto, hier besichtigen wir den Campingplatz. So idyllisch, auch direkt am See gelegen mit einem kleinen Hafen und Blick auf die Berge. Keine Menschenseele, nur ein paar Vögel geben ihr Bestes und die Wellen plätschern leise.
Die Fahrt geht weiter, beim Parkplatz zur Passerelle wird Fidibus parkiert. Ein schöner Weg führt erst zu einem Aussichtspunkt danach runter zur Passerelle, einer Hängebrücke die über den Rio Arrayanes führt. Dieser Fluss fliesst aus dem Lago Menéndez in den Lago Futalaufquen. Das Türkisblau des Flusses, die Hängebrücke und die kleine Insel im schönsten Sonnenlicht, einfach traumhaft. Der Weg führt dem Rio entlang bis zum Hafen Chucao. Ganz am Anfang wird man gewarnt, dass es hier Pumas gebe, man soll nicht alleine laufen und dann gibt es noch Verhaltensregeln für den Fall, wenn so ein Puma in Erscheinung treten würde. Gut zu wissen, dass Pumas nachtaktiv sind.
Unterwegs sehen wir dann doch noch eine Alerce, ca. 300 Jahre alt, mit einem Durchmesser von ca. 62 cm, ein stattlicher Baum. Wäre interessant den 2600 Jahre alten Baum zu sehen, man stelle sich vor 2600 Jahre, was ist nicht alles passiert in dieser Zeit, unglaublich.
Wir fahren noch ein paar km weiter, die Strasse wird immer schlechter und so entscheiden wir uns für eine weitere Nacht im Park. Auch der letzte Campingplatz ist wieder sehr schön mit Seeanstoss. Es ist ein richtig warmer Tag, wir können sogar draussen essen.
28.10. Auf dem Rückweg nach Bariloche besuchen wir eine Stupa, die hier inmitten eines grünen Tales steht. Gebetsfahnen flattern im Wind und die Gebetsmühlen rund um die Stupa warten auf Besucher. Etwas aussergewöhnlich ist es schon hier im total Katholischen Land eine Stupa zu sehen.
Wir sind zurück in Bariloche. Temperaturmässig gleich wieder ein paar Grade kälter. Colonia Suiza wird für die nächsten 2-3 Tage wieder unsere Heimat sein.
Der Parce National de los Alerces war eine tolle Erfahrung, hat uns sehr gut gefallen auch wenn nicht alles machbar war was wir erhofft hatten. Wir können diesen Park nur empfehlen.
Auf dem Camping Sec in Colonia Suiza werden wir von „alten“ Bekannten begrüsst. Katharina und Lutz sind immer noch da, leider aus unerfreulichen Gründen, beide sind an Grippe und Erkältung erkrankt. Auch Ana freut sich sehr uns wieder zu sehen, sie besucht uns in Fidibus wo wir ein Glas Wein zusammen trinken. Sie verwöhnt uns mit Scons, Sahne und Marmelade, mmhh lecker.
29.10. Heute gibt’s ein Faulenzer-Tag, Wäsche waschen, Mails beantworten usw. abends essen wir zusammen mit Katharina und Lutz und quasseln bis 01.00 Uhr.
30.10. Nach einer sehr kühlen Nacht wird am Morgen mal wieder geheizt. Nach dem Frühstück fahren wir in die Stadt, holen die Versicherungspolice, wechseln nochmals Dollar und um 11.30 Uhr treffen wir uns mit Celine und Dani Wahl. Dani ist ein Nachbarjunge aus Ennetturgi. Die zwei reisen seit März ebenfalls in der Welt rum, allerdings mit öffentlichen Verkehrsmitteln.
Zuerst setzten wir uns in ein Kaffee wo es nebst dem braunen Getränk auch feinen Kuchen gibt. Danach geht’s zu Fidibus, wir fahren zusammen den Ciruito Chicco, heute bei schönstem Wetter. Auch zeigen wir Celine und Dani das Colonia Suiza und essen in dem kleinen Beizli z’Mittag. Plötzlich begrüsst uns jemand in Schweizerdeutsch, ein Paar, in unserem Alter, läuft an uns vorbei, d.h. sie setzten sich zu uns an den Tisch. Sie sind ebenfalls mit ihrem Reisemobil seit ca. 2-3 Monaten in Südamerika unterwegs. So werden wieder Reiseerlebnisse ausgetauscht bevor wir Celine und Dani zurück in die Stadt fahren.
War ein schöner Tag mit euch, Celine und Dani, wünschen euch weiterhin eine gute Reise.
Silvia und Beat, das Schweizer Ehepaar, haben sich auch zu uns auf den Campingplatz gestellt, so sind wir am Abend eine nette 6-er Runde wo es viel zu diskutieren gibt.
31.10. Silvia und Beat verlassen uns heute und wir machen eine Wanderung auf den Campanario, ein Hügel in der Nähe der Colonia Suiza.
Fidibus lassen wir stehen, stattdessen nehmen wir den Bus. Wir hofften, dass wir das Billet im Bus lösen können, leider ist dem nicht so, man benötigt eine Buskarte und diese kann man nur an Kiosken kaufen. Eine junge Frau entwertet für uns ihre Buskarte und wir können ihr das Geld für die Fahrt geben. Den Bus wechseln können wir in diesem Fall nicht, so laufen wir die restlichen 800 Meter bis zur Sesselbahnstation. Allerdings fahren wir nicht den Berg hoch sondern wir laufen. Der Weg ist recht steil und führt mit wenigen Kurven den Hügel hoch, 300 Höhenmeter gilt es zu bewältigen. In 35 Minuten sind wir oben und haben eine wunderbare Sicht auf die Anden und die vielen Seen, die Farben sind fast schon kitschig. Dieser Aufstieg hat sich gelohnt. Wir trinken einen Kaffee und essen ein Stück Apfelstrudel bevor es dann wieder runter geht. Die 800 Meter zurück zur Busstation, wo eine Schar junger Leute ebenfalls auf den Bus wartet, laufen wir wieder. Wie wir schnell herausfinden, haben auch die jungen Leute keine Buskarte. Als der Bus kommt fragt einer der Männer ob es möglich ist, die Fahrt zu bezahlen, die Antwort, nein ist nicht möglich und ohne Buskarte nimmt er uns nicht mit. Tja, dann laufen wir halt die 5 km zurück zur Colonia Suiza. Wir kommen zügig voran und geniessen den Spaziergang bis wir zur unbefestigten Strasse in Richtung Colonia Suiza kommen. Die Staubwolken der vorbeifahrenden Autos sind nicht gerade angenehm und so sind wir froh, als ein Auto hält und uns mit nimmt. Der Fahrer arbeitet auf dem Campingplatz daher weiss er wo wir hin müssen.
Zurück im Dorf gehen wir zum
Würstlistand und geniessen einen Choripan (Chorizo grilliert mit Brot).
Den Abend verbringen wir wieder mit Katharina und Lutz.
01.11. Heute verlassen wir Bariloche endgültig obwohl es mittlerweile schön warm und wunderbares Wetter hat. Auch Katharina und Lutz sind abreise bereit. So verabschieden wir uns von der lieben und gastfreundlichen Ana, eine vorbildliche Gastgeberin. Auch von Katharina und Lutz, wir hatten eine gute Zeit zusammen und, wer weiss, vielleicht sehen wir uns irgendwo auf der Welt mal wieder, wäre schön.
Wir fahren den Camino Viejo a Colonia Suiza, dem See entlang bis zum Fluss Casa de Piedra. Dort machen wir einen Halt um einen Cache zu suchen. Das Flusswasser macht so einen sauberen und frischen Eindruck, dass wir gleich den Wassertank füllen. Der See liegt still da, eingebettet in Wiesen und Wälder. Leute liegen am Strand und geniessen die ersten warmen Tage. Wir haben auch freie Sicht auf den Cerro Campanario, den wir gestern besuchten, von hier aus sieht er viel gewaltiger aus.
Weiter geht es nach Bariloche und dann in Richtung el Bolson. Die Strecke kennen wir ja schon. Heute ist Sonntag, da fahren die Argentinier wieder zum Picknick, die Autos stehen am Strassenrand und die Leute sitzen unten am Ufer des Sees. Rauchschwaden der Grille ziehen gen Himmel und die Luft ist mit Grillfleischduft geschwängert.
In 2 Stunden sind wir in El Bolson, zuerst gibt es einen Halt im Supermarkt bevor wir uns auf dem Camping La Chacra unter den Obstbäumen niederlassen. Es ist so schön warm, dass wir draussen essen können. Kleine, grüne Papageie suchen ihr Fressen unter einem Baum, plötzlich ein Gekrächze und der ganze Schwarm ist weg.
Eigentlich wollten wir hier einen Tag bleiben aber es ist nicht wirklich sehr einladend, der Camping ist geschlossen und auf dem Parkplatz möchten wir nicht übernachten. So fahren wir zurück auf die Ruta 40 in Richtung Epuyén, kurz vorher fahren wir links weg auf die 70 in Richtung El Maitén. Auch hier fahren wir nicht bis ins Dorf sondern fahren kurz vorher rechts ab und nun haben wir Schotterstrasse für die nächsten Tage. Bei den Reifen wird wieder etwas Luft raus gelassen bevor wir uns durchschütteln lassen.
Die hüglige, trockene Gegend erinnert an die Mongolei. Ab und zu führt die Strasse einem Bächlein entlang, mal hat es Wasser mal nicht. Dann ein kleines Seelein mit Flamingos und vielen schwarzen Enten. Eine Abwechslungsreiche Fahrt ruft Erinnerungen an Iran, Mongolei und Australien hervor. Nach 55km sind wir in Cushamen, ein kleines Dorf abseits grosser Zivilisation. Nach den vielen Seen und Wälder der letzten Tage scheinen wir in einem anderen Land zu sein. Weiter gehts dem Fluss Norquinco entlang. Nach ca. 15 km sind wir genügend geschüttelt für heute, so lassen wir uns in der Nähe des Flusses nieder. Das Grundstück ist nicht eingezäunt und eine Piste führt zum Wasser. Eigentlich müsste man den Besitzer des Landes fragen ob man hier übernachten darf. Wir wissen aber nicht wo wir fragen müssten. So meldet sich der Besitzer am Abend dann selber. Ein Gaucho auf seinem Pferd, begleitet von den Hunden, besucht uns, da können wir fragen ob wir die Nacht hier verbringen dürfen. Wir dürfen, und sind froh, dass sich das Problem gelöst hat. Wir unterhalten uns noch eine Weile, dann zieht der Gaucho wieder ab, mit zwei Schoggistengeli als Geschenk.
Am Abend bestaunen wir den schönen Sternenhimmel, tausende von kleinen Lichtern. Der Mond wird noch eine Verabredung anderenorts haben, somit haben wir einen absolut dunklen Himmel was die Sterne extrem leuchten lässt.
03.11. Nach einer sehr ruhigen Nacht werden wir schon früh von der Sonne geweckt. Die Temperaturen nachts sind immer noch kühl aber um einige Grad wärmer als vor einer Woche.
Unser heutiges Ziel ist die Piedra Parada, ca. 80 km vom Übernachtungsplatz entfernt. Die Strasse ist mal besser mal schlechter aber wir kommen gut voran. Der Chubut ist wieder unser Begleiter. Er mäandert still vor sich hin und zieht ein grünes Band durchs Tal. Bäume im frischen, zarten Grün, Wiesen und sogar ab und zu Blumen. Ansonsten ist die Landschaft sehr karg und trocken. Ein ständiger Begleiter heute sind die vielen Felsformationen in verschiedenen Farben. Wunderschön. Was wir weniger schön finden ist eine Viehfarm, wir würden dem Bahnhofbauer sagen. Die Kühe stehen in abgetrennten Gehegen, kein Grashalm ist sichtbar, das Fressen beziehen sie aus Futtersilos und das Wasser aus Trögen. Es ist nicht, dass die Tiere nicht genügend Platz hätten, nein, es ist die Tierhaltung an sich, das ist bestimmt nicht artgerecht.
Am Mittag treffen wir in Piedra Parada ein, auch hier skurrile Felsformationen und ein kleiner Canyon. Ein Monolith steht gewaltig vor dem Fluss, er soll ein Überbleibsel eines Vulkanausbruchs sein. Heute dient er als Klettergarten, auch die Felsen im Canyon sind beliebte Kletterfelsen.
Wir lassen uns auf dem nahe gelegenen Campinglatz nieder, direkt am Fluss. Die Kinder baden bereits und bieten uns ihre Gummiboote an. Wir schauen dem Spektakel zu und geniessen das schöne Wetter, ohne Bad.
Am Nachmittag spazieren wir zum Canyon, steile Felswände in verschiedenen Farbtönen bilden die Schlucht dazu die farbigen Kletterer die sich einen Weg die Felsen hoch suchen. Nur für Schwindelfreie. Die Worte der Kletterer hallen in der Schlucht als ob man gleich neben der sprechenden Person stehen würde. Vögel fliegen von Busch zu Busch und Pferde suchen sich einen Happen grünes Gras. Eine friedliche Atmosphäre.
Zurück auf dem Camping gibt’s Apéro am Fluss wo die Kinder noch immer baden. Die Temperaturen sind super, so können wir auch das Abendessen noch draussen einnehmen und als Krönung gibt’s noch rote Berge beim Sonnenuntergang. Die letzten Kletterer kommen erst jetzt zurück.
04.11. Heute ist Putz-Wasch- und Ruhetag. Es ist so schön und ruhig hier am Fluss dass ich mir einen „freien“ Tag gönne. Fidibus wird geputzt, die Kästen neu eingeräumt, sämtliche Teppiche gewaschen und danach ist Faulenzen angesagt. Am Nachmittag bade ich im Fluss was eine tolle Abkühlung ist. Werner sucht einen Cache und nimmt später ebenfalls ein Bad. Dann unterhalten wir uns mit den Nachbarn aus Österreich, Sonja und Peter, und geniessen einfach das schöne Wetter.
05.11. Nach 2 schönen, ruhigen Tagen geht es heute weiter, 200 km Schotterpiste erwartet uns.
Auf der RP 12 geht es weiter durch den schönen Canyon, der Chubut muss mal ein riesiger Fluss gewesen sein. Wunderschöne Felswände links und rechts des Tales, alles etwas bröckelig aber das gibt den Felsen das bizarre Aussehen. Die weicheren Verbindungsteile werden von Wind und Regen ausgewaschen und übrig bleiben die widerstandsfähigeren Felsen. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt, Türmchen, Säulen, Tempel ähnliche Gebilde, mal sieht es aus wie ein Felsentempel in Tibet oder ein altes Arabisches Gebäude oder sonst was Schönes. Auch farblich kann man von beige, orange, rostrot, schwarz-rot, grau, grünlich, gelblich alles sehen. Daneben der Chubut der für die grüne Farbe im Talboden verantwortlich ist. Es ist eine tolle Fahrt obwohl wir genau wissen was uns am Ziel erwarten wird, putzen, putzen, putzen. Vom Staub den wir aufwirbeln setzt sich einiges in allen Ritzen in Fidibus fest. Kennen wir. Gegenverkehr haben wir fast gar keinen, ein Lastwagen und zwei Autos. Auch Dörfer sind dünn gesät. Gegen Ende der Strecke wird es immer karger, Felsen gibt es kaum mehr dafür Hügel in allen Farben, ebenso die Strasse. Ist der Hügel grünlich so ist es auch die Strasse, mal rötlich, mal gräulich, mal gelblich usw. Ein kleiner Farbtupfer sind die gelben Blumen und die rosafarbenen Erikas am Strassenrand.
So kommen wir nach ein paar Stunden wohlbehalten auf der RN 25 an, einer Teerstrasse, das tut gut. Von nun an suchen wir einen Platz zum Übernachten obwohl es erst 16.30 Uhr ist. Aber eben das Entstauben….. Bald werden wir fündig, wieder mal eine Nacht am Ufer des Chubut.
Das war ein langer Tag heute aber eine wunderschöne Strecke.
06.11. Weiter geht es auf der RN 25, die immer noch dem Chubut entlang führt. Auch fahren wir immer noch in dessen Canyon. Bei Las Plumas verlässt uns der Fluss und wir sehen ihn erst wieder beim Stausee Dique F. Ameghino. Der See ist recht gross, zumindest was wir davon sehen können. Nach der Staumauer geht die Strasse recht steil zum Talboden runter wo ein kleines Dorf auf Touristen wartet.
Wir übernachten auf einem Campingplatz. Nach den staubreichen Strassen geniessen wir eine warme Dusche. Der Camping Valle Verde ist sehr gross, die meisten Stellplätze haben Schatten und natürlich einen Grillplatz mit Tisch und Bank, einige Plätze mit Sicht auf den Chubut. Der Platz ist sehr ordentlich, im Sommer muss hier einiges los sein wenn all die vielen Plätze besetzt sind.
Auch heute war die Fahrt wieder interessant, der Canyon, mehrere hundert Kilometer lang, bietet einiges an Abwechslung und der Chubut schlängelte heute in grossen Schlaufen durch das Tal.
Heute war der Tag der Tiere, wir haben Guanakos, ein kleines Gürteltier, Strausse, zwei spezielle Hühner mit einem Federhäubchen auf dem Kopf und einen kleinen Vogel mit rotem Körper und schwarzen Flügeln gesehen.
07.11. Ohne Halt geht es bis nach Trelew, eine Stadt mit knapp 100‘000 Einwohnern. Bekannt ist vor allem das Paleontologico Egidio Feruglio Museum, der alte Bahnhof, das Hotel Touring Club das Teatro Espanol und die Banco de la Nacion. Bei der Touristinfo holen wir einen Stadtplan damit wir keines der bekannten Gebäude verpassen. Sehr beeindruckend ist das Hotel Touring Club, erbaut um 1900. Das Restaurant beherbergt ein Sammelsurium von alten Geräten, eine Kaffeemaschine mit Jahrgang 1920, Flaschen, Bildern und Dokumenten. Sogar Saint Exupéry war hier mal Gast was mit einem Poster dokumentiert ist. Wir trinken keinen Kaffee obwohl heute eine moderne Kaffeemaschine den Dienst tut.
Gerne wären wir noch etwas länger in dieser gemütlichen Stadt geblieben aber wir haben noch keinen Übernachtungsplatz, da es hier keinen Campingplatz gibt. Wir entscheiden uns für einen Tankstellenparkplatz, so sind wir morgen schnell wieder in der Stadt. Auch müssen die Vorräte wieder aufgestockt werden, so bummeln wir durch einen grossen Supermarkt und füllen den Wagen mit allerhand Essbarem.
08.11. Die Nacht auf dem Tankstellenparkplatz war sehr ruhig, vermutlich weil es Wochenende ist, da sind nicht so viele Lastwagen unterwegs. Dazu hatten wir WIFI, das Passwort bekamen wir im Restaurant sogar ohne Konsumation.
Beim Lesen des Reiseführers bin ich auf eine Schlagzeile „Spaziergang durch die Erdgeschichte“ gestossen. Es ist der Geoparque Paleontologico Bryn Gwyn bei Gaiman. Es führt ein Lehrpfad den Sandsteinfelsen des Chubut Canyons entlang. Da wir ja die letzten Tage diesem Canyon gefolgt sind, interessiert uns dieser Lehrpfad sehr. Wir laufen auf millionen Jahre altem Gestein das allerdings immer mehr von Wind und Wetter erodiert. Eine Reihe komplett ausgegrabener Skelette werden in gläsernen Pyramiden gezeigt, die Jahreszahlen sind beeindruckend, ca. 38 Mio. Jahre alt sollen diese versteinerten Skelette sein, ein Pinguin, ein Delphin, ein Ameisenbär, ein Wespennest und andere uns unbekannte Tiere. Je höher man steigt desto jünger werden die Exponate. Ca. 9 Mio. Jahre alt, die maritime Vergangenheit, zeigt versteinerte Muscheln die zu Hauf aus den erodierten Wänden herausquellen. Ganze Muschelbänke und sogar eine versteinerte Schildkröte finden wir am Wegrand, faszinierend. Manchmal sind die Muscheln mit ganz feinen Steinschichten fast ganz ausgefüllt, in einer anderen Art gibt es ganz feine versteinerte Pflanzen oder Flechten. Die oberste Schicht ist lediglich noch 100‘000 Jahre alt, bestehend aus Gletscher- und Vulkangeröll, lauter rundgeschliffene Steinchen. Von ganz oben hat man eine wunderbare Rundsicht auf das Chubut Tal und die Überreste des Canyon.
Die Wanderung dauerte ca. 1,5 Stunden bis zum Gipfel, war sehr eindrücklich und zeigte was sich so alles in diesen Canyon-Mauern versteckt. Leider ist der Park nicht mehr gepflegt, einige Glaspyramiden sind beschädigt, man könnte sich an den Exponaten bedienen, auch Informationstafeln sind teilweise nicht mehr lesbar. Schade. Die Hinweistafel am Eingang, dass man keine Steine oder Versteinerungen mitnehmen darf ist hinfällig geworden, man wird auch nicht kontrolliert wenn man den Park verlässt. Wir haben uns daran gehalten, obwohl die Versuchung gross war, so eine schöne Muschel mitzunehmen.
Bevor wir den Park besuchten waren wir bei der Touristinfo und haben uns über Gaiman informieren lassen. Früher eine Station an der Bahnstrecke von Rawson bis Las Plumas. Das Chubut Tal war Produzent von Getreide, Gemüse, Fleisch und Wolle und um diese Sachen schneller transportieren zu können baute man Ende 1800 die Eisenbahn. Drei Engländer waren die Drahtzieher, ein Ingenieur war verantwortlich für das Projekt, einer für die Finanzen und einer für die Bewilligungen. Die Lokomotiven kamen von England ebenso die Kohle um diese zu beheizen. Später wurde die Spur von einem Meter auf 75 cm verkleinert und man kaufte die Loks in Deutschland. Auch hier wurde die Strasse die Konkurrenz zur Bahn und man legte die Bahnlinie still. Heute kann man noch den einen oder anderen Bahnhof besichtigen und in Gaiman einen Tunnel. In diesem Tunnel wird die ganze Bahngeschichte mittels Bilder und Texten erklärt. Auch diese Ausstellung ist sehr schön gemacht.
Ein kurzer Spaziergang führt auf den Tunnelhügel von wo man eine Sicht auf Gaiman hat. Der Englische Einfluss ist teilweise noch vorhanden, es wird in schönen Teehäusern noch immer Afternoon Tea serviert, ab 14.00 Uhr.
Zurück in Trelew möchten wir die bekannte Torta Negro probieren, leider sind am Sonntag so ziemlich alle Restaurants geschlossen so bleibt uns nichts anderes übrig als hungrig von Trelew weg zu fahren.
Weiter fahren wir auf der Ruta Nr. 3 bis Puerto Madryn und dann auf der Ruta Nr. 2 auf die Halbinsel Valdes. An der Küste des Reservates El Doradillo parkieren wir Fidibus und bleiben über Nacht. Wir sehen bereits die ersten Wale, sie planschen mit genügend Abstand von der Küste aber doch nah genug um sie gut beobachten zu können.
09.11. Heute sehen wir leider keine Wale, das Meer ist rauer als gestern. So fahren wir weiter nach Puerto Piramides. Die ganze Halbinsel ist ein geschütztes Gebiet und ein UNESCO Weltkulturerbe daher muss man auch Eintritt bezahlen, 260.00 $ pro Person. Ein Informationscentre zeigt einen geschichtlichen Überblick und Bildtafeln über die hier lebenden Tiere. Die Wale, hatte man mal fast ausgerottet,1‘000‘000 Wale mussten ihr Leben lassen, der Mensch schafft es immer wieder, aus Geldgier, die Natur auszubeuten bis fast gar nichts mehr geht. Heute kommen die Touristen fast nur der Wale wegen. Die Ballena Franca Austral Wale kommen immer im Herbst in den Golfo Nuevo um sich zu paaren und um die Jungen zur Welt zu bringen. Mutter und Kalb bleiben jeweils ca. 2 Monate hier bis sie dann in Richtung Süden weiter ziehen.
Ganze Schiffsladungen Touristen lassen sich in den Golf schippern um die Wale beobachten zu können.
Wir lassen uns hier mal auf dem Campingplatz nieder und staunen nicht schlecht als gegen Abend Wohnmobil um Wohnmobil aus Deutschland und der Schweiz hier eintrudeln. Seabridge ist mit ca. 15 Wohnmobilen unterwegs, die Tour, Panamericana in 6 Monaten. Das ist eine gute Alternative für Leute die reisen möchten aber die Arbeit der Vorbereitungen nicht auf sich nehmen will oder kann. So wird alles organisiert und ein gutes Programm geboten. Nur fahren muss man noch selber.
10.11. Den heutigen Tag beginne ich mit einem Morgenspaziergang, 06.15 Uhr zieht es mich aus dem Bett. Ich spaziere zum Hafen wo die Sonne bereits über dem Horizont steht und ein tolles Licht auf das Dorf und das Meer wirft. In der Hoffnung, dass vielleicht ein Wal bereits an der Morgengymnastik sei, schaue ich mir die Augen wund. Aber die Wale sind so wenig Frühaufsteher wie Werni. So unterhalte ich mich eine Weile mit einem einheimischen Paar. Ansonsten sieht man keine Menschenseele, so laufe ich gemütlich durch das kleine Dorf und zurück zu Fidibus. Werni braucht noch etwas Zeit um wach zu werden so wasche ich erst mal die Tageswäsche.
Nach dem Frühstück packen wir zusammen, heute machen wir die Inselrundfahrt. Als erstes geht es zum nördlichsten Punkt, Puenta Norte, da kann man Seeelefanten sehen. Die liegen faul am Strand, bewegen sich nur mal kurz ein paar Zentimeter nach vorne oder hinten, streuen sich kühlen Sand über den Rücken und schlafen weiter. Das sin ja Kolosse, einer hat eine Bisswunde hatte wohl einen Kampf mit einem Nebenbuhler. Die erwachsenen Bullen sollen ca. 6 Tonnen und die Weibchen 4 Tonnen wiegen.
Wie wir zurück zum Parkplatz kommen sehen wir zwei Gürteltiere. Wieselflink huschen sie über die Sandhügel und verschwinden hinter den Büschen oder im Erdloch. Die Kerle sind ja süss, leider sind sie mir aus dem Bild gewieselt.
Nun geht es der Ostküste entlang wieder südwärts, einer sehr langen, schmalen Lagune entlang. Das türkisfarbene Wasser ist ein schöner Kontrast zu dem beigen Sand. Guanakos finden hier wohl saftigeres Gras, man sieht sie herdenweise am Ufer der Lagune. Sowieso Guanakos gibt es auf dieser Insel wie Sand am Meer.
Der nächste Halt, in etwa der Mitte der Ostküste gibt es eine kleine Pinguinkolonie, Magellanes Pinguine. Die einen liegen faul am Wasser und ein Exemplar macht gerade grosse Reinigung, es verrenkt den Hals auf alle Seiten damit auch ja keine Feder ausgelassen wird. Hier an diesem Aussichtspunkt gibt es eine Informationstafel über den Orca, den Killerwal, welche hier an der Küste gerne mal einen Seelöwen oder Seeelefanten verspeisen. Um solch eine fette Beute zu machen bilden die Orcas eine Jagdgemeinschaft, sie holen sich so einen Seelöwen schon mal vom Ufer, so steht es zumindest auf der Infotafel.
Beim nächsten Halt, dem Punta Cantor, kann man wieder Seeelefanten sehen, hier ist die Kolonie noch viel grösser. Bei einem Rundgang durch das Gelände der Estancia Elvira kann man Wissenswertes über Pflanzen und Tiere erfahren.
Nun geht es weiter zum südlichsten Punkt, auch hier wieder Seeelefanten und wenn man super Glück hat kann man auch Killerwale sehen aber die haben heute wohl schon gegessen oder keine Lust auf Seeelefanten, denn wir sehen keine.
Ein Hotel mit Restaurant, ein Leuchtturm und ein paar Häuser die mal von Militärs bewohnt wurden können von aussen besichtigt werden, nichts Besonderes. Allerdings das Restaurant macht einen netten Eindruck, hier hätte man bestimmt gut essen können. Gerne hätten wir wenigstens den Staub der Schotterstrasse mit einem Bier runtergespült aber das Bier ist alle. So verlassen wir den Ort unverrichteter Dinge in Richtung Puerto Piramides. Unterwegs sehen wir zwei Salzpfannen welche früher gute Salzlieferanten waren.
Abends um 18.00 Uhr sind wir wieder am Ausgangspunkt, allerdings heute übernachten wir nicht auf dem Campingplatz sondern am Walaussichtspunkt Punta Pardelas, direkt am Meer. Die Wale lassen sich nicht blicken aber dafür gibt’s einen schönen Sonnenuntergang.
11.11. Wir hören ein grollen, wissen aber nicht woher es kommt. Plötzlich wird uns bewusst, das muss ein Wal sein! Und so ist es, er ist allerdings weit von uns entfernt aber offensichtlich hat er eine Unterhaltung mit einem Companion. Wir sehen wie er Morgengymnastik macht, die Schwanzflosse prätscht aufs Wasser, der Körper bäumt sich auf und es spritz auf alle Seiten. Schade, dass der Kerl so weit weg ist.
Wie ich so am Ufer stehe sehe ich etwas anderes rumschwimmen, ein kleiner Pinguin. Er taucht und schwimmt, holt Luft und schwupps ist er wieder 20 Meter weiter vorne oder hinten oder sonst wo. Er hat den Strand ganz alleine für sich.
Heute verlassen wir den Park Valdes, in Puerto Piramides kaufen wir noch Wasser. Wir haben lange hin und her überlegt ob wir eine Wal Tour machen sollen oder nicht. Der Entscheid ist negativ. Walrücken hatten wir damals in Australien genug gesehen ab und zu auch eine Schwanzflosse, ob man hier mehr sieht ist fraglich.
So verlassen wir den Ort, fahren noch zum zweiten Walaussichtspunkt Punta Piramide. Das ist die nächste Bucht, sie beherbergt eine Seelöwenkolonie. Von hier aus sehen wir tatsächlich wieder Wale, einer davon bäumt sich auf und die Schwanzflosse klatscht aufs Wasser dass es nur so spritzt. Er will gar nicht mehr aufhören. Ein Touristenschiff fährt direkt auf ihn zu, diese Touristen haben jetzt einen super Blick, Glück gehabt. Bei den restlichen Booten ist kaum Action.
Die Seelöwen sind etwas unruhig, einer brüllt als wäre er am Messer. Um ins Meer zu gelangen müssen sie ein Stück steile Küste runter und auch wieder hoch, erstaunlich wie sie das bewältigen mit ihren Flossen.
Das waren die letzten Eindrücke vom Park, nun geht es zurück zum Ausgang und dann auf unseren ersten Übernachtungsplatz auf der Insel. Hier hatten wir damals ebenfalls Wale gesehen und vielleicht bietet sich heute ja wieder ein Schauspiel.
Nach einer Stunde sind wir vor Ort und was hören wir, wieder ein Grollen, ein auf das Wasser klatschende Schwanzflosse. Der Wind, welcher vom Meer her bläst, bringt diese Geräusche schon von weit her. Um Fotos zu machen sind die Tiere anfangs zu weit draussen, kommen dann aber immer näher.
Wir arbeiten an der Homepage werden aber immer wieder unterbrochen da Wale vorbeiziehen. Eine Walmutter mit dem Kleinen schwimmt lange vor unserem Küstenabschnitt hin und her, sie lässt das Kleine schwimmen und bleibt selber in sicherem Abstand etwas zurück. Das Kleine versucht den Kopf aus dem Wasser zu halten, den Schwanz aufs Wasser platschen zu lassen, macht eine Rolle und schwimmt dann wieder näher zur Mutter. Die Kapriolen gelingen ihm noch nicht so ganz, es fehlt wohl noch etwas an Kraft und Übung. Für uns ein schönes Schauspiel, die Mutter dreht immer mal wieder den Kopf in unsere Richtung, aus unserer Entfernung sieht sie aus wie eine riesen grosse Schlange.
Wir können gar nicht in Ruhe arbeiten, es kommen immer wieder Wale, man hört sie meistens bevor man sie sieht. Mittlerweile können wir die Geräusche sehr gut zuordnen.