By We: Tuesday, 21.02 – Sunday, 26.02.2017 we stayed at the Oberland and worked on the homepage, did some washing and planning for the next days to come. The weather was mostly reasonable with some showers, normally during the nights.
Monday, 27.02.2017 it was time to leave the Oberland. We crossed the town ones more to reach Ruta No. 3 to the north of La Paz. The Carneval was still going on in certain parts of the town, but finally we made it to the outskirts. The road climbs steadily up to the La Cumbre Pass at 4725 metres. Here we reached the fog and for the next few kilometres it was foggy with some light rain. After around 70 kilometres we reached the turn-off to the Camino del Muerte, the Deadroad. As we had been out of the clouds here we decided that we would take this track down to Yolosa. This rack was ones the only road between the lowlands of the Yungas and La Paz. Now the track is used by the locals living in the area, but also by some tourists and bikers. It goes down from around 4000 metres at the top to about 1200 at Yolosa over a distance of around 30 kilometres. The track is cut into the rainforest , is mainly single lane and on quite high and steep cliffs. Sometimes it crosses waterfalls that pour down on to the track. It is a really nice track and, since there is not much crossing traffic anymore, not as “deadly” as it possibly was ones. From Yolosa we climbed up to the village of Coroico which - from the distance – reminded us to one of the mountain villages in the canton of Tessin in Switzerland. At Coroico we wanted to visit René Brugger, a Swiss who is operating a coffee roasting and manufacturing project. He teaches the local farmers on how to grow and maintain a good quality of the organic coffee beans, and takes their harvest to produce an organic coffee. Unfortunately René was not around and so we missed the opportunity to talk to him and to taste some of his coffee. For the night we moved a few kilometres towards Puente Villa and found a good place. Cloudy weather. 111 km.
Saturday, 04.03.2017 there was a lot to do for us: Cleaning the boots from yesterday’s salt, washing some cloth, give Fidibus a wash from the dirt and salt from the last few days, do some Shopping and Emailing, fill up all the tanks for water and fuel for our trip along the Laguna Route towards Chile. In the afternoon all was done and we started to the south on Ruta No. 5. It is a gravel road in a reasonably good condition, considering the rains of the past days. Later we took road 701 and near Vila Vila we stopped for the night. Good weather. 92 km.
Sunday, 05.03.2017 in the morning we continued our trip to San Cristobal. Here we had a look at the church, which has been shifted from the old village (about 12 kilometres away, in the area of today’s Mine) and rebuilt here at this new location. In this Mine they are searching for Zinc, Plumbum and Silver. On we went along the track to the southwest, always at around 3800 metres on the Altiplano. After passing Villa Alota the track climbed up to about 4200 metres and here we passed an area with funny rock formations. Some of them look like an eagle, a frog or another animal. Later we turned south on to a very narrow and bumpy track which crossed a small pass and led into a valley with some dryed-out small lakes. Later we reached the Laguna Canapa with many Flamingos looking for food. Here we stayed for the night at around 4200 metres with a very nice view of the Laguna and the Mountains with snow covered tops. Good weather. 128 km.
Sunday, 12.03.2017 after leaving Milli and Heinz we did some more shopping, gave Fidibus a wash from the dirt he had picked up on the Laguna Route and filled up his tank. Then we left on Ruta 24 to Chuquicamata and crossed the Desiert de Atacamato the west. After crossing the Cordillera de la Costa we descended down towards the Pacific coast. About 15 kilometres west of Tocopilla we stopped at an abandoned railway station for the night. Good weather. 151 km.
Monday, 13.03.2017 from our overnight stop we went down to Tocopilla and had a short drive through the small town. There is a harbour here and many mining trucks bring their goods to load onto the waiting ships. Then we followed Ruta No. 1 north along the coast and via El Loa we finally reached the large town of Iquique. At El Loa the river with the same name coming from the Andes near Calama and San Pedro meets the Pacific Ocean, right in the middle of the desert. At Iquique we stayed at the Paragliding school for the night. Good weather. 240 km.
Wednesday, 15.03.2017 work on the Homepage, washing and small repairs. Good weather.
Von Ro: 21. – 27.02. La Paz war nochmals für eine Woche unser „zu Hause“. Nachdem der Ferienbericht und die Fotos auf die Homepage geladen waren, konnten wir noch ein paar geruhsame Tage geniessen. Das Wetter war durchzogen, ohne Regen ging es nicht mehr auch temperaturmässig wurde es kühler.
Karneval war nun das grosse Thema, nicht bei uns aber bei den Einheimischen. Bei einem Besuch in der Stadt, schon in die Stadt zu kommen war schwierig, zeigte man uns wie man hier zu Lande Karneval feiert. Ein Kinderumzug war im Gange mit viel Musik und verstopften Strassen. Die grossen und kleinen Kinder bewaffnet mit Spraydosen aus denen Seifenschaum gespritzt wurde. Konnte man sich nicht früh genug retten war man anfangs ganz weiss später ganz nass. Wer es sich leisten kann ist verkleidet oder zumindest bemalt. Es herrschte ein lustiges Treiben und niemand störte es wenn er nass gespritzt und obendrauf noch mit Konfetti und oder Fastnachtsschlangen dekoriert wurde. Früher hatte man sich offenbar gegenseitig mit Wasserballons beworfen, da aber Wasserknappheit ein Thema ist, hat man das verboten und nun sind die Spraydosen in.
Wir suchten schnell mal das Weite, vor allem als es noch anfing zu regnen. In einem Kaffee liessen wir den ersten Regenguss vorbei ziehen. Der nächste Regenguss liess nicht lange auf sich warten. Den überstanden wir in einem Pub bei einem Bier und Abendessen. Zurück bei Fidibus, waren wir froh, dem Rummel entkommen zu sein. Gert hatten wir nochmals zum Abendessen eingeladen und so verging die Woche schnell.
27.02. Heute gilt es nun ernst, wir verlassen La Paz um die ehemalige Todesstrasse zu fahren. Als erstes gilt es die Stadt zu durchqueren, es ist immer noch Karneval. Im Norden der Stadt ist Markt und der Verkehr staut sich ziemlich. Aber wir haben ja Zeit, das Wetter ist trüb daher hoffen wir noch auf bessere Zeiten. Die Strasse führt über den Paso la Cumbre, 4725 MüM, vorbei an einem kleinen Stausee der allerdings noch etwas mehr Wasser vertragen könnte. Oben auf der Passhöhe ist es neblig und trüb. So langsam wird es klarer und heller, man kann etwas von der Umgebung wahrnehmen. Beim Abzweig zur Todesstrasse reissen die Wolken auf, wir sehen den schönen Nebelwald und das tiefe Tal vor uns.
Diese Strasse war mal die einzige Verbindung von La Paz nach Yolosa. Der Lastwagen- und Personenverkehr musste über diese einspurige, steile Strasse. Hier herrscht immer noch Linksverkehr, der von oben kommende muss zurücksetzten bis zur Ausweichstelle. Offenbar schafften das nicht immer alle Verkehrsteilnehmer und stürzten hoffnungslos ins tiefe Tal. Daher der Name Todesstrasse. Seit es eine neue Verbindung gibt, gehört die Todesstrasse vor allem den Radfahrern. Es werden täglich Touren, mit Radverleih, von La Paz aus angeboten und finden regen Zuspruch. Für die Autofahrer, meistens auch Touristen, ist es ratsam, die Strecke erst nach 14.00 Uhr zu befahren, bis dann sollten die Radfahrer am Ziel sein. Fährt man die Strecke von Yolosa rauf, muss man evtl. länger warten. Da fährt man dann bergseits und die Radfahrer, weil sie ängstlich sind, fahren bergseits runter obwohl sie eigentlich links fahren müssten. So kommt es immer wieder zu Unfällen.
Diese Todesstrasse ist unbefestigt, teilweise sehr schmal und die Ränder bröckeln, manchmal wird man auch geduscht von einem Wasserfall. Landschaftlich ist es sehr schön, dichter Nebelwald mit tropfenden Farnen und Moosen. Blühende Büsche und Blumen später sogar Palmen. Ob ich allerdings hier mit dem Fahrrad runter fahren möchte weiss ich nicht, es ist sehr steil, sehr steinig, felsig und die vielen unübersichtlichen Kurven machen das Ganze nicht einfacher. Die Fahrt ist 30 km lang und da spürt man wohl nicht nur den Hintern sondern auch noch die Handgelenke die vom vielen Bremsen schmerzen. Einen Sturz sollte man tunlichst vermeiden.
Unten angekommen ist es schön warm sind wir doch nur noch auf ca.1800 MüM. Nun nehmen wir die Strasse nach Coroico, hier möchten wir einen Schweizer besuchen der einen Kaffeehandel betreibt. Leider hat er die freien Tage auch zu einem Ausflug genutzt und ist nicht da. So suchen wir uns einen Schlafplatz etwas abseits des Dorfes.
28.02. Die ganze Nacht hat es geregnet und es will nicht aufhören. So stellen wir unser Programm um, den Illimani umrunden liegt nicht drin bei Regenwetter. So fahren wir auf der Asphaltstrasse wieder zurück auf den Paso la Cumbre. Aussicht hat man keine mehr. Unterwegs sehen wir viele Tourenautos mit Fahrrädern auf dem Dach, die armen Velofahrer, bei diesem Wetter die Todesstrasse fahren, nein danke.
Der Regen hat es in sich, auf der Passhöhe werden die Tropfen immer dichter, ganz nasser Schnee. In Richtung La Paz hellt sich der Himmel allerdings etwas auf aber trocken bleibt es nicht. So stellen wir das Programm nochmals um, eigentlich wollten wir zu den Tiwanaku Ruinen aber der Wetterbericht hat die ganze Woche nur Regen und der Himmel in Richtung Titicacasee ist mehr als schwarz. So fahren wir nun in Richtung Oruro. Da noch immer Feiertag ist, kommt man locker durch die Stadt dass es ein Genuss ist. Überall sind die Häuser mit Luftballons, die Autos und Busse mit Blumen Fastnachtsschlangen und anderen farbenfrohen Objekten kunstvoll dekoriert. Musikanten am Strassenrand spielen zum Tanz auf, schön gekleidete Frauen schwingen das Tanzbein. Kinder spritzen mit Wasserpistolen auf unachtsame Leute, Karneval in den letzten Zügen.
Geschlafen wird wieder am selben Feldrand wie vor einem Monat als wir nach La Paz gefahren sind.
01.03. Der Regen hält an.
Unser erster Halt ist in Oruro, der Karneval- und Folklorestadt. Eine ehemalige Minenstadt, lässt einmal im Jahr, während der Karnevalszeit, die Stadt erzittern. Die sonst so etwas graue Stadt verwandelt sich in ein Farbenmeer, Musik erklingt aus allen Ecken und die Leute tanzen durch die Strassen in ihren speziellen Kleidern. 2001 wurde der Karneval sogar von der UNESCO wegen seiner Besonderheit in die Liste der Meisterwerke des mündlichen und immateriellen Erbes der Menschheit aufgenommen. Ich wusste nicht mal dass es so eine Liste gibt. Vom Samstag bis Dienstag vor Aschermittwoch wird hier gefeiert. Heute ist Aschermittwoch, es ist ruhig, nur die Dekos über den Strassen und die Tribünen stehen noch. Einige Musikanten finden langsam den Heimweg, einige Geschäfte öffnen ihre Tore, der Rest bleibt heute wohl noch geschlossen. Die Ruhe nach dem Sturm ist spürbar. Klar hätte man sich dieses Spektakel anschauen müssen aber das war uns zu viel Rummel.
Heute suchen wir die Touristinfo, wir möchten ein paar Infos über den Salar Uyuni aber damit ist nichts. Nach längerem durchfragen finde ich sie endlich, in einem alten Haus, das Büro im dritten Stock. Infos haben sie aber nur über ihre Stadt. Somit verlassen wir den Ort und fahren in Richtung Uyuni. Schade, dass das Wetter so trüb ist, man sieht kaum etwas von der Landschaft. Die Regenzeit ist in Bolivien angekommen.
Ca. 100 km vor Uyuni gibt es einen neuen Mirador, etwas erhöht, sieht man auf einen kleinen Fluss welcher hier mäandert und Flamingos die im Untergrund nach Fressbarem suchen. Hier bleiben wir über Nacht.
02.03. Das war eine ruhige aber kühle Nacht, die Temperaturen fallen bereits unter 5°. Der Himmel ist etwas heller und die Sonne versucht sich durchzusetzen. Ein Flamingo ist schon wieder hungrig.
Nun gilt es noch die letzten hundert Kilometer bis Uyuni hinter uns zu bringen. Viele Quinoa Felder mit verschieden farbigen Dolden leuchten um die Wette. Vikunjas und Nandus (Strausse) haben einen gut gedeckten Tisch, das viele Regenwasser lässt das Gras spriessen.
So schauen wir den Autos zu die wie über dem Salzsee fliegen, Fatamorgana. Sieht lustig aus, so abgehoben. Wir statten einem anderen Salzhotel och einen Besuch ab aber hier gefällt es uns nicht. So fahren wir zurück auf die Hauptstrasse und dann weiter nach Uyuni.
Der erste Eindruck dieser Stadt ist nicht gerade berauschend, grau und gesichtslos. Auch hier stehen einige Quartiere unter Wasser was nicht unbedingt zu einem schönen Stadtbild passt. Als erstes suchen wir einen Touranbieter, denn wir möchten nicht mit Fidibus auf den Salar, die Salzlauge darf ein Mietauto abbekommen. Klar gibt es hier Touranbieter wie Sand am Meer, wir fragen an zwei Orten um eine Preisvorstellung zu bekommen. Es scheint, dass man sich hier abgesprochen hat, grosse Unterschiede gibt es nicht. So entscheiden wir uns für eine Privattour, wir möchten nicht mit 7 Personen eingequetscht in einem SUV sitzen, der Fahrer nicht mitgerechnet. Für 150 US$ inklusive Mittagessen von morgens um 10.30 Uhr bis abends um ca. 20.00 Uhr (mit Sonnenuntergang so es denn einen gibt) soll die Tour dauern. Die Insel kann man im Moment nicht besuchen, des vielen Wasser wegen.
Mittlerweile ist es schon 15.30 Uhr, unsere Mägen melden Hunger. In der Fussgängerzone gibt es genügend Auswahl an Restaurants, nur was sie anbieten ist nicht berauschend, Pizza, Spaghetti usw. Wir entscheiden uns für Mexicanfood, eine gute Entscheidung, es schmeckt.
Nun kommt die Überlegung, wo schlafen wir. Ein Camping gibt es nicht, viele Strassen sind überschwemmt. So fahren wir raus zum Eisenbahnfriedhof, etwas ausserhalb der Stadt. Das Wetter ist gut, so machen wir erst mal eine Besichtigungstour durch die alten Schrotthaufen. Man hat die ausrangierten Züge einfach hier draussen stehen lassen, teils auf den Schienen teils daneben. Hier rosten sie nun friedlich vor sich hin. Die Leute turnen auf den Überresten rum und lassen sich in allen möglichen Posen fotografieren. Ist noch unterhaltsam, jede Tour beinhaltet den Besuch dieses Friedhofes, daher ist ein Kommen und Gehen. Der Himmel wird schwärzer und schwärzer, das nächste Gewitter kommt bestimmt und es dauert auch gar nicht lange bis der Regen die Besucher vertreibt.
Geschlafen wird wieder neben dem Zugsfriedhof. Alle Kleider und die Gummistiefel kommen in eine Tasche, es muss alles gewaschen werden, sie sind mit getrockneten Salzkrustentropfen übersät.
Der Salar de Uyuni liegt auf 3653 MüM, ist die grösste Salzpfanne/Salzkruste der Welt. Die Gesamtfläche beträgt 10‘500 km2. Von Ost nach West sind es 135 km, von Nord bis Süd 78 km. Die Salzkruste ist bis zu 11 m dick, an der tiefsten Stelle ist der See 220 Meter tief und wird noch immer von den umliegenden Bergen gespeist. In der Trockenzeit von Juni bis November erscheint der Salar als Salzpfanne, deren Oberfläche durch Druck bei der Kristallisation, Ausdehnung des Salzes sowie aufsteigendes und verdunstendes Salzwasser das typische Sechseck-Muster bildet. Diese Hexagone sind optimale Formen die nach natürlichem Gesetz entstehen. Sie erinnern mich an die Bausteine der Inkas wo auch alles wunderbar ineinander passt.
04.03. Das war die letzte Nacht in Uyuni. Heute haben wir noch einiges zu erledigen bevor es am Nachmittag dann weiter geht.
Nach dem Frühstück geht es erst zur Autowäsche, wenn man die Salzkrusten auf den Kleidern gesehen hat weiss man wie viel Salz an Fidibus klebt. Gut ist, dass da wo die Autowäsche ist auch gleich eine Wäscherei für die Kleider ist. In zwei Stunden können wir die Wäsche wieder abholen. In der Zwischenzeit gehen wir noch ein paar Sachen einkaufen, Diesel und Wasser tanken. Es gibt eine Wasserstation, die suchen wir. Nach der Beschreibung und den Koordinaten wären wir am richtigen Ort aber das blaue Tor finden wir nicht. So klopft Werner am grünblauen Tor, ein Bauarbeiter öffnet und Werner fragt nach Wasser. Der Mann sagt, ja er habe Wasser, das ist aber nicht die Wasserstation, so tankten wir Stadtwasser und das gratis. Der Mann ist sehr freundlich, findet es wohl etwas komisch, dass wir einfach an sein Tor klopfen und nach Wasser fragen. Er möchte noch unsere e-mail Adresse für Facebook. Auch über das Trinkgeld freut er sich.
Nun wieder zurück um die Wäsche zu holen, die schön säuberlich verpackt bereit liegt.
Bevor wir weiter fahren werden gibt es noch Mittagesen in der Stadt. Das Restaurant kennen wir schon und wissen auch dass es WIFI hat. So können wir noch ein paar e-mails schreiben.
Nun aber raus aus Uyuni, unser
heutiges Ziel ist San Cristobal oder etwas vorher. Die Strasse ist so
lala, kurz vor San Cristobal parkieren wir in einer Seitenstrasse und
bleiben über Nacht.
05.03. San Cristobal soll eine
spezielle Kirche haben. Obwohl heute Sonntag ist, ist das Gotteshaus
geschlossen. Am Zustand des Gartens kann man sehen, dass hier schon
lange kein Mensch mehr ein und aus gegangen ist. Die Form, das Strohdach
ebenso die Glockentürme welche nicht mit Glocken, sondern mit Lautsprechern bestückt sind, machen das Gebäude vielleicht spezieller als andere Kirchen.
Wir setzten unsere Fahrt fort, der nächste Ort Villa Alota lassen wir links liegen und fahren weiter durch das Valle de Roca, wo erodierte Felsen die Fantasie anregen. Bald schon kommt der Abzweig zur Lagunenroute, von nun an ist Holperpiste vom Gröbsten angesagt. Erst gilt es einen felsigen Pass zu überwinden, Fidibus, und somit auch wir, werden hin und her geschüttelt, mit 10 km/h geht es den Berg hoch und hinten wieder runter. Die Aussicht auf das Tal wo wir hergekommen sind und auf eine ausgetrocknete Lagune können wir trotzdem noch geniessen. Mal wird es flacher und ruhiger dann wieder steinig und holprig. Nach ca. 25 km erreichen wir die Laguna Canapa, sie hat nicht mehr die Grösse wie einst aber das stört die vielen Flamingos nicht. Wir parkieren Fidibus und lassen uns hier für die Nacht nieder. Im Umkreis stehen schneebedeckte 5-6000er und wir selber sind auf ca. 4200 MüM. Die Flamingos haben sich schnell an uns gewöhnt und gehen ihrem Tagesgeschehen nach wie wenn wir nicht da wären.
06.03. Die Nacht war kalt, 0°, mit einem wunderschönen Sternenhimmel.
Die Flamingos sind auch schon wieder da. Fast etwas wehleidig verlassen wir die Lagune, es geht weiter südwärts. Die nächste Lagune Hedionda ist lediglich ein paar Kilometer entfernt. Diese Lagune hat einen Salzgehalt von 50%, in ihrem Wasser sind Lithium, Kalium und Borate gelöst. Auch hier tummeln sich extrem viele Flamingos, da die Lagune grösser ist sieht man die Vögel nur als kleine Punkte.
In kurzen Abständen folgen die Lagune Chiar Khota, Honda und Ramaditas. Nun ist aber Schluss mit Lagunen für die nächsten 50-60 km. Die Pisten führen über ein grosses Hochtal, dann über einen kleinen Pass zum nächsten Hochtal. Die Berge und Vulkane zur Rechten sind teilweise noch schneebedeckt oder leuchten in schönen Erdfarben. Ab und zu sieht man mal Vikunjas und ein paar kleine Vögelchen. Büschelgras leuchtet gelb von den Hängen abwechselnd mit einem zarten grün des jungen Grases. Wenn die Pisten nicht so wellblechig wären könnte man die Fahrt noch mehr geniessen. Durch das Wellblech sucht sich jeder Fahrer eine möglichst gute Piste somit ist das ganze Hochtal völlig vercharret. Erinnerungen an die Mongolei werden wach.
Der nächste Halt ist beim Arbol de Piedra, ein erodierter Lavafels der nun aussieht wie ein Baum. Auf demselben Areal hat es noch mehr lustige Figuren. Ein willkommener Halt für die Touren.
Nun geht es zum heutigen Ziel, der Lagune Colorada. Über den Bergen braut sich ein Gewitter zusammen, die ersten Blitze sind bereits sichtbar. Je näher wir der Lagune kommen umso heftiger wird das Gewitter. Die Lagune schimmert rostrot durch die Nebel. Hier beginnt auch der Nationalpark und das kostet Eintritt, 150 Bol. Pro Person dafür kann man 4 Tage im Gelände bleiben. Nun gelten Regeln, man darf nur noch an vorgeschriebenen Plätzen campieren. Wir verstehen aber nicht so recht wo man darf und wo nicht, also pfeifen wir drauf. Auf dem Mirador sollten wir stehen dürfen, hier haben wir eine tolle Sicht auf die Lagune, die nun rosa schimmert. Flamingos hat es auch. Das Wetter klart auf und wir hoffen auf einen schönen Tag morgen. Wir sind gespannt was für Farben die Lagune noch auf Lager hat.
Wir verlassen den Mirador um ca. 09.00 Uhr und jetzt ist die Lagune rotbraun. Algen und Mineralien sollen für den Farbwechsel verantwortlich sein. Übrigens sagt man uns am Morgen, wir hätten nicht auf dem Mirador stehen dürfen. Na ja, was Solls, es war schön.
Nun geht die Fahrt weiter, der nächste Halt ist beim Zoll bei der Mine Apacheta, hier müssen wir das Autopapier abgeben. Morgen werden wir Bolivien verlassen. Die Strasse ist nass, es soll ca. 30 cm geschneit haben gestern Abend. Fidibus ist wieder lehmig und verspritzt, eine Autowäsche ist schon wieder dringend nötig.
Als nächstes folgen die Geysire die eigentlich gar keine sind, es sind lediglich Rauchfahnen. Aber das Gelände mit den vielen Blubbertöpfen und den grossen und kleinen Rauchfahnen sieht toll aus. Man kann durch das Gelände laufen muss aber aufpassen dass man nicht in einen Blubbertopf fällt oder gar drauftritt, einige sind ganz klein aber heiss sind sie trotzdem.
Unser Ziel heute ist die Laguna Blanca und die Laguna Verde. Es sind allerdings noch mind. 30 km zu fahren und die Strasse ist wieder arg wellblechig. Unterwegs zieht mal wieder ein Gewitter über uns weg, heute lassen wir es aber hinter uns, ausser ein paar Regentropfen spüren wir nicht viel.
Die Laguna Blanca liegt friedlich da, ihre Farbe hellblau mit weiss. Hier suchen wir uns ganz in der Nähe einen Übernachtungsplatz und hoffen, dass wir auch da bleiben können, denn eigentlich müsste man bei den Refugios übernachten.
08.03. Die Lagune Verde wird ihrem Namen nicht ganz gerecht. Anfänglich ist sie blass grün später wird es etwas besser. Die Fahrt zwischen der Laguna Blanca und der Laguna Verde ist sogleich die Abschiedsfahrt. Das sind die letzten Lagunen der Route und nun geht es zügig in Richtung Bolivianische Grenze. Ein kleines Häuschen auf über 4000 Metern ist der Zoll. Die Ausreise erfolgt zügig und schon sind wir in Chile. Den Paso Jama runter nach San Pedro wo wir den Chilenischen Zoll machen. Auch hier geht es zügig und wir können noch vor dem Mittag zum Campingplatz.
Was uns als erstes auffällt auf dem Camping, ist ein IVECO Daily, genau wie unser Fidibus. Er ist allerdings rechts gesteuert da die Besitzer aus England kommen. Noel und Ping freuen sich genau so über Fidibus wie wir uns über Pegasus2. So sind wir schnell im Gespräch und es werden Autogeschichten und Reiseerfahrungen erzählt. Am Abend sitzen wir zusammen und erläutern die Vor- und Nachteile unserer Autos. Wobei Nachteile eigentlich kaum erwähnenswert sind.
09.03. – 10.03. Ping lädt uns heute Abend zum Nachtessen ein, sie kocht chinesisch, ich werde den Salat und das Dessert bringen.
Zuerst haben wir aber noch ein anderes Problem. Gestern Abend als wir ins Bett wollten, liess sich unser Tisch nicht mehr versenken. So musste Werner nachts um 22.30 Uhr den Fuss abmontieren und ebenso das Tischblatt, denn dieses ist ja die Unterlage von unserem Bett. Heute nun nimmt Werner den Fuss auseinander und versucht das Problem zu beheben. Es sind mehrere Stunden Arbeit nötig bis wir den Fuss wieder montieren können, aber es hat sich gelohnt, es funktioniert wieder. Wir können den Tisch wieder absenken, so gut wie schon lange nicht mehr. Super.
Am Abend können wir draussen essen, es ist angenehm warm, dass es spät wurde muss ich gar nicht erwähnen. Gesprächsstoff gab es genügend und es wurde ein vergnüglicher Abend mit einem feinen Essen. Danke Ping.
Für Noel und Ping gilt es heute Abschied zu nehmen. Erst werden noch ein paar Fotos mit den zwei „Brüdern“ gemacht. Dass wir in Kontakt bleiben werden ist für beide Paare klar.
IVECO-Treff, San Pedro de Atacama, Chile
Hier lernen wir auch noch ein junges, deutsches Paar kennen, aus dem Schwarzwald, Sabine und Uli. Auch mit ihnen haben wir guten Kontakt.
Am Morgen laufe ich zur Französischen Bäckerei und hole frische Baguette und Gipfeli. Mmmhhh, lecker. Danach werden Internet Arbeiten erledigt und am späteren Nachmittag gehen wir nochmals ins Zentrum um noch ein paar Sachen einzukaufen. So vergingen die Tage im Nu und die Abreise naht nun auch für uns. Besucht haben wir nichts mehr hier da wir ja letztes Jahr im April schon mal hier waren und die Sehenswürdigkeiten abgeklappert hatten.
11.03. Heute läuft Werner zum Bäcker während ich versuche via Internet in die Bank zu kommen. Werner war erfolgreicher als ich. Das Internet ist den heutigen Anforderungen oft nicht mehr gewachsen.
Fidibus wird vorbereitet für die Weiterfahrt, Wasser tanken, Scheibe putzen und alles so versorgen dass nichts durch die Gegend fliegt wenn man mal heftiger bremsen muss. Bevor wir wegfahren kommen bereits unsere Nachfolger, ein Paar aus Luxemburg. Wir unterhalten und noch eine Weile und dann ist es endgültig, hasta luego.
Auf dem Platz vor dem Dorfeingang steht ein WoMo mit AG Autonummer, da müssen wir einfach anhalten. Welche Überraschung, die Besitzer kannten wir bisher nicht persönlich aber wir hatten schon seit längerem Schriftverkehr zusammen. Lisbeth und Leo aus Döttingen, so schön dass wir uns endlich persönlich kennen lernen können. Natürlich gibt es viel zu erzählen und so gehen die Stunden dahin. Ein anderes Paar aus Deutschland, Lisbeth und Otto, sie hatten wir vor mehr als einem Jahr in Chile am Llanquihue See kennen gelernt, steht neben den Aargauern. So klein kann die Welt sein.
Nach drei Stunden fahren wir dann aber weiter, unser Ziel heute ist Calama. Die Fahrt ist nicht erwähnenswert, die Landschaft ist grau, steinig und sandig. Natürlich führt die Strasse wieder über einen Pass ca. 3700 MüM. In Calama geht es als erstes zum Supermarkt, es muss mal wieder richtig eingekauft werden. Schwer beladen verlassen wir den Parkplatz und fahren zum Camping. Hier steht, als einziges Fahrzeug, ein CH-WoMo, Milli und Heinz aus Winterthur. Heute können wir uns mal wieder so richtig auf Schweizerdeutsch unterhalten. Unser Menu passt auch dazu, Hörnli und Ghackets.
12.03. Erst gegen Mittag geht es weiter. Geschlafen haben wir bis 09.00 Uhr, mal wieder auf einer angenehmen Höhe liess es sich schlafen wie die Murmeltiere. Ein Schwatz mit unseren Nachbarn, Milly und Heinz und einfach mal keine Hektik.
Die Autowäsche für Fidibus muss noch sein bevor es weiter geht. Nur, wir sind nicht die Einzigen die eine Autowäsche machen möchten. So besuchen wir erst mal die Do it yourself Läden Sodimac und Easy. Was wir suchen finden wir nicht, aber es ist doch immer wieder interessant durch diese Läden zu flanieren. Danach geht Werner wieder zur Waschanlage und ich bummle durch den Jumbo, der Supermarkt schlechthin in Chile.
Dann endlich geht es los in Richtung Tocopillo. Die Gegend wüst und öd, sandig, steinig, mal hoch mal runter. Schlussendlich müssen wir aber auf Meereshöhe kommen, also geht es vorwiegend runter. Bis zum Zielort schaffen wir es nicht ganz, so schlafen wir bei einem verlassenen Bahnhof. Die Bahn fährt schon längst nicht mehr und die Gebäude, Schienen und Stromleitungen vergammeln.
13.03. Wüstenmässig sind die Nächte immer noch schön kühl.
Tocopillo, eine kleine Hafenstadt, ist nicht gerade eine Augenweide. Bei der Shelltankstelle machen wir kurz Halt dann geht es in Richtung Norden weiter. Unser Ziel heute ist Iquique. Das Meer zur linken und die Berge zur rechten Seite. Die Strände sind unterschiedlich schön, viele vermüllt. Mal Sand- mal Kies- oder Felsenstrand, die Brandung teilweise recht stark, zum Baden ungeeignet. Dafür viele Vögel an den menschenleeren Stränden.
Am Nachmittag treffen wir in Iquique ein, anfangs Stadt übernachten wir bei der Flugschule. Etwas erhöht, mit Blick auf das Meer, können wir uns niederlassen.
14.03. Heuet geht es mit dem Bus in die Stadt. Die Fahrt dauert mindestens 30 Minuten, ist abwechslungsreich und etwas holprig.
Das Stadtzentrum macht mit den schönen, alten Häusern aus der Salpeterzeit einen gemütlichen Eindruck. Damals, ca. 1900, baute man Holzhäuser aus Wurm sicherer Oregonkiefer, das grössere Problem war und ist das Eisen, dieses rostet ziemlich schnell bei der salzigen Meeresluft. Viele dieser alten Häuser hat man renoviert und werden heute von Banken und der Regierung genutzt. Am Plaza Prat steht auch das Centro Espalnole im maurisch-andalusischen Stil. Dieses Gebäude ist innen wie aussen sehr gut erhalten. Heute beheimatet es ein Restaurant somit geniessen wir hier das Mittagessen.
In der Mitte der Plaza stehen ein weisser Glockenturm und ein wunderschöner Pavillon. Einst muss hier der Bahnhof gewesen sein, die Schienen sind teilweise noch vorhanden und ein altes Tram fährt langsam durch die Fussgängerzone. Schöne, schnörklige Bänke mit Dach geben dem Platz ein europäisches Aussehen. Ein Theater aus derselben Zeit müsste mal wieder ein Facelifting bekommen. Die Fussgängerzone ist gesäumt von renovierten, pastellfarbenen Holzhäusern, ob das die Originalfarben sind weiss ich nicht.
Die Salpeterbarone hatten damals die Arbeiter so arg ausgebeutet, dass, so hofften die, nur ein Streik die Situation ändern kann. Ein Zug von ca. 40‘000 Arbeiter zog durch die Stadt und machten ihrem Unmut Luft. Die Regierung, wohl unter dem Druck der Salpeterbarone, liess das Militär aufmarschieren und das endete mit einem Blutbad von ca. 2000 Toten.