Von Ro: 18.06. Die stets sonnige und warme Stadt Mildura (lt. Reiseführer) mit ca. 20‘000 Einwohnern liegt am Murray River, es herrscht ein gutes Klima für Reben und Zitrusfrüchte. Der einstige Wüstenort wurde um 1890 mittels einer speziellen Bewässerungstechnik fruchtbar gemacht. Heute hat es schöne Parks und Gärten sowie Springbrunnen, kein Mensch käme auf die Idee in einer Wüstenstadt zu sein.
Schöne Restaurants mit europäischem Flair säumen die Fussgängerzone, einladende Menus aus der spanischen und italienischen Küche machen gluschtig. In unserem Kühlschrank lagern aber noch Früchte und Gemüse welche noch gegessen werden müssen bevor wir nach South Australia einreisen.
19.06. Drei Tage Mildura, es ist weder sonnig noch warm, Papier nimmt halt alles an. Es steht auch geschrieben, dass im Working Man’s Club die vermeintlich längste Bar der Welt stehe, 91 Meter lang. Nun diese Bar möchten wir natürlich sehen und gehen heute Mittag in den vermeintlichen Club. Die Dame am Eingang fragt ob sie uns helfen könne, wir suchen die längste Bar ist unsere Anwort. Sie lacht und sagt die gibt es schon seit über 20 Jahren nicht mehr, im Gang zum Restaurant hängen noch ein paar Bilder. Da wo die Bar mal stand ist jetzt ein Spielsalon. Da wir nun mal hier sind und es bald 13.00 Uhr ist, lassen wir uns das Mittagessen schmecken. Unglaublich wie viele Leute sich hier verpflegen, es gibt grosse Portionen zu günstigen Preisen, das ist was die Leute lieben, Linie hin oder her.
Einen Besuch bei einem Weinhändler muss noch sein, wir haben von Dixie und Claus eine Flasche Wein zum Abschied bekommen, mmhh so fein. Da dieser Wein aus Mildura stammt benutzen wir die Gelegenheit und kaufen 2 Flaschen. Der Name the Executioner, der Scharfrichter, ist vielleicht etwas speziell und dementsprechend auch die Etikette. Der Verkäufer erklärt uns, dass die Murray River Gegend Weinlieferant für ca. 75% des australischen Weines ist ebenso für die Exportweine. Wir wundern uns gar nicht haben wir ja die riesigen Rebflächen und Tankanlagen gesehen.
So, nun ist es an der Zeit Mildura zu verlassen, es hat uns sehr gut gefallen hier, es ist mal wieder ein Städtchen wo wir uns sofort wohl fühlten.
Auf dem Sturt HWY geht es nach Paringa, eine Ortschaft vor Renmark. Unterwegs gibt es die obligate Frucht- und Gemüsekontrolle, dieses Mal mit Blick in den Kühlschrank. Gewaschene Kartoffeln und Karotten darf man einführen und mehr haben wir nicht, der Kontrolleur ist zufrieden mit uns.
In Paringa kaufen wir dann erst mal wieder Früchte für das Frühstück, danach fahren wir ans Ufer des Murray wo wir übernachten. Die Brücke, die nicht weit vom Platz über den Fluss führt, ist am Abend wunderschön beleuchtet mit Spiegelbild im Wasser. Es ist eine klare Nacht mit funkelndem Sternenhimmel.
Nach Renmark machen wir einen Stopp bei einer Mandelverarbeitungsfabrik. Im Prospekt wird eine Besichtigung der Fabrik angeboten, in Wirklichkeit leider nicht. So sehen wir uns halt mal im Fabriklädeli um und kaufen Mandeln mit diversen Geschmäcker. Dazu noch eine Mandelmilchseife, leider steht nicht, dass sie Falten glättet….
Da wir noch immer im Zitrusfrüchteland sind kaufen wir in einem Hofladen Mandarinli und Aepfel, für einen Buschel Orangen haben wir leider keinen Platz in Fidibus. Schade.
In Nuriootpa kaufen wir beim Metzger wieder feinen Lachsschinken, Mettwurst und Speck (waren schon im November Kunde). Wir lassen einen Teil davon Vakuum verpacken damit wir auch im Outback noch feine Sachen haben. Zum Fleisch gehört natürlich auch Wein daher besuchen wir den Kaesler Weinkeller, auf Empfehlung von René. Wir degustieren drei Weissweine und einen Rotwein, kaufen tun wir zwei Flaschen Viognier. So, für heute ist genug eingekauft, der Kühlschrank platzt schon aus allen Nähten.
Wir suchen den Gratisplatz in Greenock, das Geld für den Camping haben wir schon auf den Putz gehauen, hi,hi. Der Platz ist beim Oval, schön grün mit etwas Wald und sehr ruhig gelegen.
21.06. Heute Nacht hat es uns fast weggeschwemmt, hinter uns steht ein Wasserpumpenhäuschen, die Pumpe war die ganze Nacht an und offenbar gibt es irgendwo ein Leck. Das Wasser fliesst über die Strasse an Fidibus vorbei und hinterlässt an der Strasse tiefe Gräben. Plötzlich kommen Autos und Leute und es ist ein hin und her. Der verantwortliche Mann hat wohl gesehen was da los ist konnte aber die Pumpe nicht mehr abstellen. Ein Fachmann brachte das Wasser zum stoppen und wir haben uns verabschiedet.
Das Wetter ist immer noch trüb
und regnerisch, so verlassen wir das Barossa Valley in Richtung
Nordwesten. Landschaftlich sehen wir wieder riesige Felder, in den
Dörfern grosse Siloanlagen. Unseren ersten Halt machen wir in Port
Pirie, wir besuchen das Infocentre und werden wieder mit Unterlagen
eingedeckt. Der Ort selber spricht uns nicht an, das einzig interessante
wäre die Bleischmelze aber die bietet am Samstag keine Führung an.
So fahren wir weiter nach Port Flinders, eine winzige Halbinsel mit einem Hügel drauf. Ein paar Häuser und Ferienhäuser, ein paar Wanderwege am Ufer entlang, einen Spielplatz und einen Picknickplatz. Schön wäre es hier zu übernachten aber einen Camping gibt es nicht und am Picknickplatz ist zu viel los. Mücken nutzen die Gelegenheit und saugen an wo sie können.
Die südlichen Flinders mit dem Mt. Remarkable NP wurden uns in Port Pirie empfohlen und da fahren wir nun auch hin. Man kann hier diverse Wanderungen machen und es gibt einen schönen Campingplatz im Wald.
22.06. Eine wunderbar ruhige Nacht und gar nicht so kalt. So entscheiden wir uns für eine Wanderung auf den Mt. Cavern, ca. 6 Stunden.
Der Weg steigt langsam an und führt durch schönes Buschland, ein paar wenige blühende Blumen am Wegrand. So langsam wird es steiler und steiler, der Weg wird steinig. Wir sehen ab und zu ein Känguru und am Boden gibt es Spuren von Echidnas die mit ihren langen Nasen in Ameisenlöchern rumstochern. Der Waldboden ist übersät mit frischem grünen Gras oder Moos, der Regen macht sich in der Natur sofort bemerkbar.
Nach 2,5 Stunden sind wir auf dem Gipfel angelangt, die Aussicht ist mit Bäumen versperrt aber dafür findet Werner einen Cache. Der Abstieg ist unglaublich steil und steinig, junge Grasbäume mit ihren Wuschelstacheln piksen uns in die Beine. Der Weg geht runte bis zum Talboden und meine Knie sind froh, endlich wieder geradeaus laufen zu können. Nach 4.5 Stunden sind wir wieder bei Fidibus. Immer wieder begegnen uns Kängurus, in der Nähe des Campingplatzes hat es einige Emus.
Wir verlassen den NP und fahren nach Port Augusta wo wir uns für die nächsten zwei – drei Tage einrichten. Hier gilt es nun die Informationen für die Weiterreise einzuholen und die Lebensmittel- Wasser- und Diesel Vorräte aufzufüllen.
Es ist sehr windig hier am Spencer Golf.
23.06. Heute ist Poschti- und Waschtag.
24.06. Jetzt gilt es noch Wasser und Diesel aufzufüllen, die Vorräte haben wir gestern schon aufgestockt. Outback wir kommen.
Wir verlassen Port Augusta in Richtung Quorn und Hawker. Beides zwei kleine Orte, in Quorn ist der Bahnhof für die Ritschi Pitschi Dampfbahn, früher Transportmittel für Schafe und Schafwolle, Kühe und Getreide. Heute ist es eine Touristenattraktion, allerdings nur am Wochenende.
Flinders NP unser heutiges Ziel. Kurz vor dem NP steht schön versteckt ein Solarkraftwerk. Die gewonnene Energie reicht nicht immer um das Resort und den Camping zu versorgen. Für Engpässe stehen Diesel zur Verfügung.
Eigentlich wollten wir noch eine Wanderung machen aber das Wetter ist regnerisch und sehr windig. Der Wetterbericht verspricht für Morgen besseres Wanderwetter. Am Anfang des Parks gibt es das Wilpena Resort mit Hotel und Campingplatz, hier übernachten wir.
25.06. Blauer Himmel, Sonnenschein und ein paar Grad über Null, ideales Wanderwetter. Der St. Mary Peak wartet. Um 09.00 Uhr geht es los, wenn wir nur auf den Gipfel laufen benötigen wir 6 Stunden hin und zurück, für den Rundkurs 21.4 km benötigen wir 9 Stunden.
Anfänglich ist es einfach, der Weg führt durch lockeren Wald, links sieht man ab und zu eine Felswand aus rötlichem Gestein ein wunderbares Fotosujet mit dem blauen Himmel im Hintergrund. Allmählich steigt der Weg an und nach einer Stunde Laufzeit wird es steil, sehr steil. Wir klettern wie Gämsen über die Steine und Felsbrocken. Ich benötige immer mal wieder eine Schnaufpause. Das Wetter verschlechtert sich, Regenwolken ziehen auf. Auf dem Sattel angekommen schleichen die Wolken bereits um den Gipfel so entscheiden wir uns für den Rundkurs und lassen den Gipfel rechts liegen. Der Abstieg in Richtung Pound ist nicht mehr so steil aber immer noch sehr steinig. Blühende Büsche ab und zu ein paar Blumen, Gras- und andere Bäumchen machen die Gegend schön grün.
Alle zwei hundert Meter gibt es eine Anzeige, 12 km ist die Erste und so können wir den Lauffortschritt beobachten.
Das Wetter bessert sich allmählich wieder und wir kommen dem Ziel ,Campingplatz, langsam näher. Der Pound war vor tausenden von Jahren mal ein riesiger See, heute ist die Fläche mit Gras, Bäumen und Büschen überwachsen. Die ehemalige Farm, vor über 100 Jahren, versuchte mit Getreide den Lebensunterhalt zu verdienen. Die dauernde Trockenheit oder Ueberschwemmungen hatten die Familie aus der Gegend vertrieben. Das ehemalige Farmhaus wurde restauriert. Tafeln erzählen das harte Leben als Farmer hier. Kaum hatte man es sich etwas komfortabler gemacht, Wege gebaut, Gerätschaften gekauft oder angefertigt, die Felder bestellt gab es eine grosse Trockenheit, kam dann endlich Regen war der meistens so heftig, dass die ganze Gegend überschwemmt wurde und alles Aufgebaute wurde zu Nichte gemacht.
Um 15.00 Uhr sind wir am Ziel, todmüde aber zufrieden über die Leistung. Als erstes wird geduscht, danach ist nur noch Gemütlichkeit angesagt.
26.06. Wieder ein wunderbarer Morgen, man sollte einfach etwas früher aufstehen um die Morgensonne in den roten Felsen fotografisch einfangen zu können.
Wir verlassen den Flinders NP über die 4 Wd Route Bunyeroo-, Brachina Gorge und kommen so direkt auf die B83 die nach Lyndhurst führt. Der Brachina Gorge (Schlucht) ist sehr eindrücklich, die Strasse wird im Bachbett geführt, Bäume und Grünflächen vor der roten Felswand. Wir halten nach den Gelbfuss Wallabies Ausschau aber die sind wohl noch am schlafen. Schade, diese Tiere sind nicht nur grau-braun sondern haben noch orangerot und hellgelb in ihrem Fell. Geologische Hinweistafeln weisen auf das Alter der Felsformationen hin, ca. 400‘000‘000 Jahre. Da sind wir mit unseren 60+ Jahren überaus jugendlich.
Somit verlassen wir die Flinders und fahren auf der B83 bis Leigh Creek, dieser Ort ist der riesigen Kohlemine wegen bekannt. Man kann km-lange Kohlezüge sehen, wenn man Glück hat. Für uns war er nur hörbar, nachts.
27.06. Die Nächte sind immer noch recht frisch, der Inhalt unseres Gastanks sollte mal wieder aufgefüllt werden. Eine Frau die wir auf dem Camping getroffen haben erzählt uns, dass es im Redcentre (Ayers Rock Gegend) nachts meistens unter Null ist.
So fahren am Morgen als erstes zur Tankstelle, 20 Liter Gas haben Platz. Nun sind wir bereit und fahren bis nach Lyndhurst dort wird der Dieseltank nochmals gefüllt und jetzt geht es los. Das ist der Anfang des Strzelecki Tracks, ein früherer Viehtreibertrack. Für die nächsten paar Hundert Km gibt es keine Tankstelle, keinen Laden und keine Möglichkeit um Wasser zu tanken. Wenn wir den Abstecher zum Cameron Corner noch machen sind es ca. 670 km.
Der Name Strzelecki kommt von einem polnischen Forscher. Gebahnt wurde der Track allerdings von Robert Redford der mit 1000 Kühen, die er in Nord Queensland gestohlen hatte um sie in Adelaid zu verkaufen. An dieser Strecke gab es genügend Wasserlöcher oder es konnten neue gebohrt werden. Unterridisch liegt das grosse Artesian Basin, ein riesiges Grundwasservorkommen von ca. 22% der Fläche von Australiens. Dieser Track wurde damals von den Viehtreibern rege genutzt bis die Eisenbahn und die Lastwagen die Tiertransporte übernahmen. Viele Ortschaften hatten danach keine Ueberlebenschancen mehr bis der Allradtrend einsetzte und die Touristen diese Orte wieder belebten.
Anfänglich ist die Strasse sehr ruppig, zwischendurch gibt’s mal eine kurze Asphaltstrecke um zu zeigen wie es auch sein könnte und dann holpern wir wieder weiter. Nach ca. 100 km wird es angenehmer und wir können sogar 60 fahren. Klar Einheimische fahren da ca. 80 -90 aber wir nehmen es gemütlich. Die Landschaft ist mit vielen kleinen Büschen und dürrem Gras bedeckt. Diese Vegetationsart soll sehr gutes Futter für die Kühe sein. Etwa so wie das Gras auf den Alpen bei uns. Die Kühe sollen gut genährt und gesund sein und da sie weit weg von Krankheiten und Pest sind gilt das Fleisch als Bio.
Der Dogfence, Dingo Zaun, wurde 1950 errichtet um die Dingos (wilde Hunde) von den südlichenFarmen fernzuahlten. Damals lebten die Farmer vor allem von der Schafzucht. Grosse Feinde der Schafe waren oder sind noch immer die Dingos, da zu jener Zeit das Farmland noch nicht eingezäunt war, hatten die Dingos freien Zutritt und hielten sich wohlfeil an den Schafen. Die Farmer waren sich einig, dass man etwas dagegen unternehmen müsse, so wurde dieser Dingo Zaun gebaut. Ca. 10‘000 km lang reichte er von Ceduna quer durch South Australia, einen Teil von NSW und Queensland. Heute bestehen noch immer 5400 km dieses Zaunes und werden auch unterhalten.
28.06. Ein wunderbarer Sternenhimmel wie man ihn fast nur in der Wüste erleben kann zeigt sich uns, Sterne bis zum Horizont.
Am Morgen packen wir unsere Sachen und rütteln weiter. Der Belag ist unterschiedlich schlecht.
Am Montecollina Borloch machen wir Halt. Mitten in der Wüste sprudelt eine Thermalquelle, das Wasser dürfte so um die 40° warm sein. Leider kühlt es sehr schnell ab, es bläst ein kalter Wind, wenn man nass aus dem Pool steigt wird man gleich paniert. So lassen wir das Baden bleiben tauchen nur die Füsse in den kleinen Pool wo das Wasser aus der Tiefe ströhmt. Am Poolrand steht ein wilder Aprikosenbusch, die Früchte sind aber nicht geniessbar, die Aboriginals mahlten die Kerne und nutzten das Pulver extern gegen Magenverstimmungen und Krämpfe und das Oel der Kerne gegen Muskelkater.
1881 bestand Innamincka aus eiener Polizeisation, in einem Zelt, eine Mission, ein Hotel und einem Laden. Als die zwei Missionsschwestern anreisten wurde die Popultaion des Dorfes gleich verdoppelt. Ab 1954 wurde das Dorf als Poststation und Ort am Viehtrack nicht mehr gebraucht und verwaiste. Auch hier belebte die Allradzeit das Dorf wieder. Das Hotel wurde total saniert und ist es Wert einzukehren. Ein Biergarten mit Airconditioning, ein Speisesaal und ein Pub lassen fast keine Wünsche offen. Outback-Pub’s sind immer sehr speziell, es hängen historische Bilder und Zeitungsauschnitte an den Wänden, irgendwelche Sammelsurien von Hüten, Schuhen, ausl. Notengeld oder sonstigem Krimskram. Hier sind es Hüte und ausl. Notengeld.
Innamincka ist auch bekannt durch die Expedition von Robert O’Hara Burke, W.J: Wills, John King und Charles Grey. Sie brachen 1860 von Melbourne auf um die erste Süd-Nord Durchquerung zu schaffen. Eine hohe Belohnung der Regierung mag ausschlaggebend gewesen sein. Nach Anfangsschwierigkeiten wurde die Truppe, Kamele und Material reduziert. Aus der 19 Mann starken Mannschaft blieben noch 8. Diese Gruppe wurde in Innamincka nochmals um 4 Mann reduziert, d.h. es wurden 4 Mann, Esswaren und Material in Innamincka zurückgelassen (Zwischenlager würde man heute sagen) während Burke, Wills, King und Grey weiterzogen.Die Truppe kam bis zum Golf von Carpentaria, zwischen Darwin und Cape York. Auf dem Rückweg, kurz vor Innamincka starb Grey, auch die anderen drei Männer waren bereits kraftlos, hungrig und müde. Als sie im Versorgungslager ankamen war niemand mehr da, es wurde angenommen, dass Burke und Co. bereits tot seien. Es stellt sich heraus, dass die Versorgungstruppe lediglich um ca. 9 Stunden verpasst wurden. Burke hoffte, dass sie wenigstens eine Meldung und Essen hinterlassen haben. Sie suchten am Cooper Creek und fanden eine Mitteilung, grabt ca. einen Meter tief NW bei den Wurzeln auf der Landseite, (dig 3feet NW on trunk land side) Es gibt noch eine zweite Version die sagt 40 feet anstatt 3 feet. Sie fanden tatsächlich Esswaren für die nächsten 40 Tage. Sie machten ein paar Tage Rast um sich wieder etwas zu erholen, danach ging es um die Weiterreise, Wils und King wollten den selben Weg zurück laufen den sie gekommen waren, da war ja auch die Blanche Water Farm. Burke wollte zur Mt. Hopeless Farm welche etwas näher war. Es wurde gemacht was der Chef wollte. Sie fanden den Weg zur Farm nicht, sie liefen hin und her, kamen immer mehr von Kräften und so langsam gingen auch die Lebensmittel aus. Dazu kam, dass die beiden Kamele, die als Laste den Kontakt zu Aboriginals die in der Nähe campten, sie bekamen Essen und man zeigte ihnen wie sie sich aus der Natur ernähren können. Die einen Samen musste man mahlen um sie essen zu können aber die Männer waren bereits zu schwach um diese Arbeit verichten zu können. So starb erst Wills und kurz darauf Burke. King hatte sich den Aboriginals angeschlossen und konnte so gerettet werden.
Burke und Wills haben hier ein paar Km ausserhalb Innamincka‘s eine Gedenkstätte und auch den Dig Tree mit der Mitteilung wo die Esswaren begraben waren, kann man besichtigen. Die ganze Gegend hier ist Burke und Wills gewidmet obwohl die Mission nicht ganz geglückt war. Ein wahnsinns Unternehmen war es sowieso. Das ist eine Zusammenfassung wie ich die Geschichte verstanden habe.
30.06. Heute besuchen wir den Dig Tree, erstaunlich viele Besucher wollen diesen historischen Baum sehen. Neben dem Dig Tree ist Burkes Gesicht in einen Baumstrunk geschnitzt. Hunderte von kleinen Corellas schwirren von Baum zu Baum als wollten sie den zwei Forschern auch die Refernz erweisen.
Die Tafel mit der Beschreibung wo sie graben sollen und eine zusätzliche Ausstellung wo die Geschichte nochmals erzählt, Ausschnitte aus Kings Tagebuch, Fotos von Persönlichkeiten usw. gezeigt werden.
Es war eine gute Wahl diesen Track zu nehmen, er ist durchgehend sehr gut. Was für meinen Rücken optimal ist, denn seit gestern Morgen plagt mich ein Hexenschuss.
Einen Halt machen wir am Haddon Corner, die Ecke wo sich Queensland und South Australia treffen, es ist wirklich eine scharfe Ecke, gäbe es hier ein Restaurant müsste man es zum scharfen Eck taufen. Es sind zwei Säulen in einer eingezäunten Fläche von ein paar Quadratmetern und ein Gästebuch wo wir uns natürlich eintragen.
Bald schon sind wir auf der Birdsville Developmental Road, die uns die 220 km bis Birdsville bringt. Auch hier ist der Track nicht schlecht, teilweise sehr staubig oder rauh dann gibt es immer mal wieder ein Stück Bitumen was noch immer sehr geschätzt wird.
Die Nacht verbringen wir an einem Creek ca. 80 km vor unserem Ziel, Birdsville.
Wir lassen uns auf dem Campingplatz nieder, nicht nur Fidibus ist total verstaubt, auch wir und unsere Kleider. So wird geduscht und gewasche und mein Hexenschuss gepflegt. Auch können wir mal wieder die Mails runter holen.
Erstaunt sind wir über die vielen Autos, vollgepackt mit Leuten und Campingartikeln. Die meisten sind schon mit dem obligaten Fähnchen, welches man für die Simpson Desert Querung benötigt, ausgestattet. Wir haben erst einen Stab und werden morgen das Fähnchen dazu basteln.
03.07. Wieder ein wunderbarer Tag, nicht zu heiss, etwas windig.
Viele Autos verlassen den Camping und machen sich auf auf die Simpson. Wir bleiben nochmals einen oder zwei Tage, einfach bis mein Rücken wieder belastbar ist.
Werner besucht das Thermalkraftwerk welches mit Wasser aus dem Artesian Basin gespiesen wird. Das Waser soll 98° heiss sein und kommt ca. 1280 Meter aus der Tiefe.
Den restlichen Tag verbringen wir gemütlich auf dem Campingplatz.