Road from Los Andes to Portillo, Chile
Friday, 04.03.2016 in the morning Therese and Peter left to the north, and we spent a day at the campground, doing necessary things on Fidibus, as well as washing, cleaning and some repairs. Very good weather.
Saturday, 05.03.2016 another day at the camping at Uspallata. Today we met Gertrud and Klaus, two Germans travelling with their motorbike from Brazil around Argentina and Chile. We had a nice chat and a beer together. Good weather.
Tuesday, 08.03.2016 in the morning we went to the garage to do the wheel alignment. The guys from Suriani did a good job. Afterwards we went to Iveco and here the problem with the false alarm at the breaks could be solved. Unfortunately they didn’t have the parts we needed (rubber hose for the air intake) but they fixed it temporarely. When we wanted to pay the bill they said that it was free! Thank you very much, Adrian and friends from Ficamen, the local Iveco dealer in Mendoza. In the afternoon we did some shopping and sightseeing in Mendoza and went back to the Camping Suizo for the night. In the evening we had another nice chat with Gertrud and Klaus and another couple from Germany, Marie-Luise and Rolf. Good weather. 68 km.
Wednesday, 09.03.2016 after breakfast we went into town to sort out some problems with our insurance for Fidibus. Hernan from AYF Seguros helped us to get things done, but finally we had spent about two hours in his office and not everything was solved as we had expected. Anyway, the insurance is still valid until 20.04.2016, and by that time we will have to extend or renew it. So it was well in the afternoon when we headed south on Ruta 40 past Maipu and to Lujan. Here we turned west on to road no. 7 for a short while and then south on a earth road. Finally we reached the Ojo de Vino Winery, which belongs to Dieter Meier from Switzerland. We asked if we could visit the Winery, but as it was almost 17.00 hours they said that they are closing down for today, but tomorrow we could visit them. We asked if we could park at their place for the night, but unfortunately this was not possible for whatever reason. We then drove out of the property and on to the small road we had come, and a few kilometres further down we found a spot to park alongside of the road. There were only a few cars passing by slowly, and so we had a quiet night. Cloudy weather, some rain at night. 52 km.
Friday,
18.03. – Saturday, 19.03.2016 we spent two nice days at Vicuna at
Rene’s place, using the internet, uploading the Homepage, walking
through the local market and town, visited the Gabriela Mistral
Birthplace and Museum, working on Fidibus, doing some washing, etc, etc.
In the evening we sat together with Karen, Rene, Marcela and Dieter,
and enjoyed a nice diner at the hotel’s terrasse. Very good weather.
Von Ro: 01.03. Heute gilt es Abschied nehmen, von Susanne, Pedro und von Santiago. Der Abschied fällt uns nicht leicht. Hatten wir doch eine super schöne Zeit mit Susanne und Pedro, auch ist uns Santiago schon ans Herz gewachsen. Nochmals ganz herzlichen Dank an euch beide, bei so einem Verwöhnprogramm wie ihr es uns geboten habt, ist die Chance auf ein Wiedersehen in Santiago gross. Hasta luego.
Als erstes wird eingekauft. Die Supermärkte in Santiago sind super gut bestückt, man bekommt fast alles. Meistens übertreibt man es ein wenig, der Schrecken kommt spätestens wenn alles in Fidibus verstaut werden muss. Aber wir schaffen es auch dieses Mal wieder, es muss nichts zurückgegeben werden.
Santiago adieu. Auf der Autobahn geht es nach Los Andes. Es muss noch Geld gewechselt werden bevor es den Passo Bermejo hoch in Richtung Argentinien geht. Wow, diese Kurven, eine Haarnadel an der Anderen bis auf ca. 2700 MüM. Wir sind froh, dass es in die Höhe geht, es ist ein heisser, schwüler Tag heute, da ist eine Abkühlung eine richtige Wohltat. Oben ist das Skigebiet Portillo mit sehr steilen Hängen, vor einigen Jahrzehnten hat hier mal eine Ski-WM stattgefunden.
Unser Plan ist, hier zu übernachten, es gibt einen grossen Parkplatz, etwas von der Strasse entfernt, ruhig und fast leer. Ein einziges Wohnmobil steht bereits da. Wie wir näher kommen sehen wir, dass es das WoMo von Therese und Peter aus dem Thurgau ist. Wir hatten uns in Ushuaia das letzte Mal getroffen. So gibt es ein freudiges Wiedersehen und vieles zu erzählen. Für sie waren die letzten zwei Wochen leider nicht sehr erfreulich, sie wurden in Santiago überfallen. Ihnen ist nichts passiert aber Kreditkarten, Fotoapparat und viele andere Dinge mussten neu beschaffen werden. Ein Albtraum.
02.03. Am Morgen sitzen wir mit Therese und Peter zusammen und planen einen gemeinsamen Tag. Das Ziel ist der Regional Park Aconcagua.
Wir machen erst noch einen Spaziergang am nahe gelegenen See. Ein türkisblauer Bergsee mit Schneebergen im Hintergrund. Danach verlassen wir Portillo und fahren zur Chilenischen Grenze. Hier schickt man uns weiter, denn hier an diesem Zoll werden nur Leute abgefertigt die von Argentinien nach Chile einreisen wollen. Der Ausreisezoll liegt ca. 15 km weiter östlich.
Oben angekommen staunen wir nicht schlecht, mehrere Kleinbusse bringen den ganzen Tag Touristen in diese luftige Höhe. Offenbar ist die Christusstatue weitherum bekannt. Sie ist ca. 12 Meter hoch und 3600 kg schwer. Wer auf die Idee kam hier oben eine Christus Statue zu bauen, weiss ich nicht aber man hat eine wunderbare Sicht auf die höchsten Andengipfel.
Nun sind wir bereit für den Regional Park Aconcagua. Therese und Peter sind schon da und bereits am wandern. Fidibus wird parkiert und wir machen uns auch auf die Socken. Es gibt einen 40 minütigen Rundkurs mit schöner Sicht auf den Aconcagua, der höchste Berg Südamerikas, 6962 MüM. Es ist kein eleganter Berg, er ist breit und massig, klar schneebedeckt und mit Gletschern. Ein Schweizer, Matthias Zurbriggen, war übrigens der erste Bezwinger, 1897. Der Aconcagua ist für viele Alpinisten ein beliebtes Ziel aber kein einfaches, viele Bergsteiger haben hier schon ihr Leben gelassen. Laut Parkverwaltung muss man für die Besteigung 20 Tage einrechnen. Wir begnügen uns mit der etwas ausgedehnten Rundtour.
Den späteren Nachmittag verbringen wir wieder mit Therese und Peter bei einem feinen Apéro auf dem Parkplatz der Parkverwaltung.
03.03. Nach einem Morgenschwatz verlassen Therese und Peter den Übernachtungsplatz in Richtung Zoll. Auch wir wollten gerade wegfahren als ein junges Paar auf uns zu kommt und ganz begeistert von Fidibus ist. Sie selber sind mit dem Fahrrad auf einer Welttour, allerdings erst seit 2 Monaten unterwegs. Sie ist aus Spanien, er aus Argentinien. So ergibt sich eine ausgedehnte Unterhaltung von fast einer Stunde. Nun ist es aber an der Zeit, auch in Richtung Zoll zu fahren den wir anfänglich verpassen. Das Gebäude liegt etwas von der Strasse entfernt und die Signalisation ist etwas verfänglich. Spätestens bei der Puente del Inca merken wir dass da etwas nicht stimmen kann. Also wieder zurück.
Eigentlich ist das neue Gebäude kaum zu übersehen. In einer grossen Halle sind die verschiedenen Büros, erst Ausreisestempel von Chile holen dann den Einreisestempel und das Papier für das Auto von Argentinien. Alles geht sehr schnell. Während Werner das Autopapier holt unterhalte ich mich ein wenig mit den Zöllnern von Chile. Sie wollen etwas über unsere Reise wissen und können es kaum glauben, dass wir schon vier Jahre unterwegs sind. Sie sind begeistert und erzählen es auch den Argentinischen Zöllner. Somit ist die Kontrolle des Autos schlussendlich nur noch eine Formsache. Ein kurzer Blick ins Innere und das ok zur Weiterfahrt kommt sofort.
Nur ein oder zwei km nach dem Zoll steht die Puente del Inca, Brücke der Inkas. Tatsächlich waren die Inkas mal bis nach Argentinien und Chile vorgedrungen wurden dann aber von den Mapuches gestoppt. An dieser natürlichen Brücke stand einst ein Thermalhotel welches 1965 durch eine Lawine zerstört wurde. Das 34° warme Thermalwasser welches an der Brücke austritt sorgt denn auch für den Erhalt dieses Naturwunders. Die verschiedenen Mineralien hinterlassen verschieden farbige Wasserwege auf dem ockergelben Untergrund. Erstaunlich ist, dass diese Naturbrücke viele Jahre den ganzen Verkehr zwischen Chile und Argentinien bewältigte bis man die RN 7 baute. Heute ist die Brücke von der UNESCO als Naturdenkmal geschützt und ein beliebtes Ausflugsziel für Touristen.
Ausserhalb des Ortes besuchen wir den Gedenkfriedhof für die am Aconcagua verunglückten Bergsteiger. Leider sind viele Gräber nicht mehr gepflegt und die Gedenkstätte macht einen etwas verwahrlosten Eindruck.
Vorbei an wunderschönen Felsformationen in allen Farben, geht es von der luftigen Höhe wieder etwas in tiefere Regionen. Mal rechts mal links der Strasse ist das Trasse der ehemaligen Andenbahn sichtbar. Gut erhaltene Brücken und Tunnels zeugen von einer einst wunderschönen Bahnstrecke. Schade, dass man solche Zeitzeugen nicht mehr erhalten kann.
Wie wir so gegen unser Tagesziel Uspallata fahren, hört Werner ein bekanntes Geräusch aus dem rechten Hinterrad, ein Plattfuss. Offenbar ist etwas mit diesem Reifen nicht in Ordnung. Was soll‘s er muss gewechselt werden. Mittlerweile haben wir ja bereits Übung im Radwechsel. Da kauft man neue Reifen um gerade diese Plattfüsse zu minimieren und erreicht genau das Gegenteil.
Es sind nur noch ein paar km bis Uspallata, wo wir als erstes dieTouristinfo aufsuchen. Die Adresse wo wir den Reifen flicken lassen können steht zu oberst auf der Fragenliste. Auch muss die Autoversicherung für Argentinien bezahlt werden und einen Campingplatz suchen wir auch. Mit allen Adressen ausgestattet geht es zuerst ans Zahlen der Versicherung, dann wird der Reifen geflickt. Der Camping ist ganz in der Nähe. Theres und Peter warten schon auf uns. Es wird wieder ein gemütlicher Abend.
04.03. Therese und Peter fahren heute weiter, wir bleiben noch einen Tag länger, es gibt noch so einiges was wir erledigen sollten. Die IVECO Garage in Santiago hat unsere Erwartungen dieses Mal leider gar nicht erfüllt. Einiges wurde nicht geflickt anderes nur halbpatzig. Nun versucht Werner einige Schäden zu beheben. Auch müssen wir mal wieder das ganze Auto putzen, die Staukästen entstauben und die Schränke von Überflüssigem befreien.
05.03. Auch heute wird wieder geputzt, repariert und gewaschen. Am Abend sitzen wir mit Klaus und Gertrud, einem D-Paar welches mit dem Töff unterwegs ist, zusammen.
Nun geht es auf die RP 52, eine Schotterstrasse welche bis auf 3000 MüM führt. Farbige Bergkämme säumen den Weg, es soll hier auch an diversen Orten Petroglyphen geben aber im Moment sind sie für Touristen nicht zugänglich. Vom Cruz del Paramillo aus hat man eine etwas dunstige Sicht auf den Aconcagua und seinen nur wenige Meter kleineren Nachbarn.
Was nun kommt ist eine Passfahrt, mit 365 Kurven bis runter zur Therme Villavicencio. Zählen werde ich die Kurven nicht aber 365 scheinen mir schon etwas viel. Nebel steigt vom Tal rauf und nimmt uns die Sicht auf diese schöne, atemberaubende Strasse. Wir haben Glück, der Nebel lichtet sich und wir sehen wie viele Kurven uns noch bleiben, mehr als genug. Die Strasse, in den Hang gebaut, windet sich den Berg runter, Werner schaltet und waltet. Wilde „Leuemüüli“ in verschiedenen Farben, gelber Ginster, Kakteen, Büsche und Bäume machen die Fahrt farbig.
Fast unten angekommen steht das alte Thermalbad Hotel Villavicencio. Früher wurde hier Mineralwasser abgefüllt aber heute ist weder das Hotel noch die Abfüllanlage in Betrieb. Letztere wurde zu klein uns ist nun im Talboden beheimatet.
Nun noch die letzten Kurven und dann folgt eine schnurgerade Strasse von vielen Kilometern. Es ist schon etwas spät und an der Zeit einen Übernachtungsplatz zu suchen. Wir verdrücken uns in eine Seitenstrasse wo wir einen ruhigen Platz finden.
07.03. Die Fahrt nach Mendoza, auf der schnurgeraden Betonstrasse, ist etwas holprig. Pfefferbäume am Strassenrand und daneben verschieden Kakteen, Agaven und Büsche. Das Wetter trüb und kühl, wir benutzen seit langem mal wieder eine Jacke.
Mendoza ist eine Gartenstadt, viele Platanen und andere Bäume bilden Alleen, Wassergräben spenden das lebensnotwendige Nass. Ebenso schöne Parkanlagen frischen das Stadtbild auf. Viele Strassencafés, eine Fussgängerzone und ganz viele bewachte Parkplätze. Es ist auch die Stadt des Malbecs, dieser kräftige Rotwein ist mittlerweile Weltbekannt. Mendoza ist aber auch eine unruhige Stadt. Am Rande, der sich noch immer auffaltenden Hochkordillere, gab es schon mehrere verheerende Erdbeben. 1861, das Epizentrum lag direkt unter der Stadt, zerstörte alle Häuser und hinterliess 4000 Tote. Somit gibt es hier keine historischen Gebäude oder eine Altstadt.
Wir fahren zuerst zur Touristinfo, ein Stadtplan und schon wieder ein paar Fragen stehen auf der Liste. Wir werden hervorragend bedient obwohl das Internet nicht funktioniert. Es soll sich vor zwei Tagen ein äusserst heftiges Gewitter über der Stadt entleert haben. Das Mittagessen nehmen wir in einem schönen Beizli in der Fussgängerzone ein.
Gut gestärkt fahren wir nun zu IVECO. Die Adresse haben wir in der Info erhalten und ebenso die Wegbeschreibung. So sind wir bald vor Ort und werden sehr höflich empfangen. Ein Mechaniker schaut sich die Sachen an, es werden noch Ersatzteile benötigt welche erst bestellt werden müssen. Wir bekommen einen Termin für morgen Vormittag.
Zurück in der Stadt flanieren wir noch etwas durch die Strassen, trinken ein Bier bevor es dann auf die Suche des Campingplatzes geht.
Camping Suizo liegt ganz im Norden der Stadt, die Stellplätze unter Bäumen sehr schattig. Die Sanitäranlagen wie man es in diesen Gegenden kennt. Schweizer Qualität wird nicht geboten. Es gibt aber ein freudiges Wiedersehen mit Gertrud und Klaus, sie sind heute von Uspallata angekommen. So gibt es wieder einen „Schnurriabend“ später gesellen sich noch Marie Louise und Rolf, ebenfalls aus Deutschland, dazu. Kurz vor Mitternacht verdrücken wir uns ins Bett.
08.03. Um 08.30 müssen wir in die Garage wo die Spur von Fidibus wieder mal richtig eingestellt wird. Auch hat sich das Steuerrad etwas verschoben, (waren wohl etwas zu viele Kurven in den letzten Tagen) das muss auch gerichtet werden. Nach ca. 2 Stunden ist Fidibus wieder flott und nun geht es zu IVECO. Auch hier werden wir zügig bedient. Einige Sachen können geflickt werden, das bestellte Ersatzteil passt leider nicht. Ist aber kein Problem, wäre nur als Vorsichtsmassnahme ausgewechselt worden. Endlich wurde auch der Fehler der ständig brennenden Bremswarnung gefunden, die Bremsen sind ok aber der Schwimmer der Bremsflüssigkeit ist defekt. Nach ca. 1.5 Std. wird Fidibus entlassen, wie Werner die Rechnung bezahlen will im Büro, heisst es, es kostet nichts. Ersatzteile wurden keine gebraucht und für die Arbeit wollen sie kein Geld. Danke, das ist sehr grosszügig hatten doch zeitweise drei Männer an Fidibus gearbeitet.
Zurück in der Stadt ist einiges los, heute ist der Tag der Frau. Im Indenpendencia Park wird eine Kunstausstellung, Schaufensterpuppen speziell bearbeitet, gezeigt. Viele kleine Verkaufsstände bieten ebenfalls selbstgemachte Sachen an. In der Fussgängerzone ist eine Frauendemo im Gange, im Hintergrund die Männer mit den Kleinkindern.
Jetzt ist es an der Zeit in Richtung Campingplatz z fahren wo wir wieder einen gemütlichen Abend zu sechst verbringen, bis um Mitternacht wird gequatscht und der Zeltnachbar schnarcht dazu. Offenbar lässt er sich von uns den Schlaf nicht rauben.
09.03. Gertrud, Klaus, Marie Louise und Rolf verabschieden sich und etwas später ziehen auch wir von dannen.
Der erste Gang geht zur Autoversicherung, wir möchten/müssen sie um einen Monat verlängern. Hätten wir gewusst, dass das eine 2stündige Sitzung gibt hätten wir wohl noch etwas gewartet mit dieser Verlängerung. Am Schluss bekamen wir die Antwort, dass sie es hier nicht machen können, wir aber bei jeder La Segunda Filiale verlängern können wenn es dann soweit ist, super.
Mittlerweile ist es bereits 15.00 Uhr, wir haben Hunger, also gibt es erst mal was zwischen die Zähne bevor es dann weiter südlich, ins Weingebiet geht. Ojo de Vino ist das Weingut welches wir besuchen möchten. Es gehört Dieter Meier von Yellow. Bis wir allerdings vor Ort sind ist es 17.00 Uhr und da werden die Pforten geschlossen. Wir werden auf morgen Vormittag vertröstet, leider dürfen wir nicht auf dem Weingut übernachten, aus versicherungstechnischen Gründen. Wie man uns sagt. So fahren wir etwas ausserhalb des Weingutes an den Strassenrand und übernachten hier.
10.03. In der Nacht hat es heftig geregnet, am Morgen ist die Lehmstrasse ein Sumpfbett. Obwohl wir nur eine kurze Strecke von ca. einem Kilometer fahren müssen, haben wir die grösste Mühe nicht in den Strassengraben zu schlittern oder im Sumpf stecken zu bleiben. Wir hätten den Allrad zuschalten sollen aber hinterher ist man immer klüger. Fidibus verwandelt sich in Kürze in einen Lehmbrocken ebenso unsere Schuhe. Kaum aus dem Auto ausgestiegen werden die Schuhe schwerer und schwerer.
Bei Ojo del Vino sieht die Welt wieder etwas freundlicher aus, die Sonne gewinnt die Oberhand und die Wolken lösen sich langsam auf. Nun machen wir erst mal eine Besichtigung des Betriebes, Javier, führt uns durch die verschiedenen Räume und gibt Erklärungen ab. Es werden vor allem Bio Weine hergestellt, über eine Million Flaschen pro Jahr. Der Tankraum blitzblank, ebenso der Raum mit der Abfüllmaschine. 1000 Flaschen pro Stunde können abgefüllt werden, zuerst werden die Glasflaschen mit reinem Wasser gespült, dann getrocknet, dann werden sie gefüllt und am Schluss wird verkorkt. Jetzt gehen die Flaschen für ein halbes Jahr in den Tankraum und werden erst nach Ablauf dieser Frist etikettiert. Auf die Frage warum erst dann, meint Javier, die Etiketten könnten Schaden nehmen und müssten mit viel Aufwand abgelöst und wieder neu angbracht werden. Als letztes besuchen wir den Raum mit den Eichenfässern. Hier entsteht der Wein für das höhere Preissegment. Der Malo Wein, bleibt drei Jahre im Fass. Dieser Wein soll speziell für Dieter Meier und seine Freunde oder Kunden sein und wird nur in kleiner Quantität hergestellt.
Bis das Mittagessen bereit ist, dürfen wir durch die Reben streifen und Trauben naschen, Syrah, Cabernet Franc und Malbec. Die Syrah Traube schmeckt etwas herb, die Malbec ist prallgefüllt und süss, am süssesten aber ist die Cabernet Franc. Am liebsten würde man einen Kratten voll mitnehmen.
Um 12.30 Uhr werden wir zu Tisch gebeten. In einem herzigen, kleinen Restaurant mit lediglich ein paar Tischen. Bilder von Dieter Meier sind allgegenwärtig auch diverse Bücher liegen auf und natürlich wird seine Musik gespielt. Wir bekommen drei Gänge mit drei verschiedenen Weinen. Ein feines Vorspeisenplättli welches nicht nur den Gaumen hervorragend befriedigt sondern auch die Augen. Dazu einen Malbec 2015. Als Hauptgang haben wir ein Rindssteak gewählt, dazu wird ein Puro (Blend) serviert. Dieter Meier besitzt auch eine Rinderfarm, das Fleisch wird vor allem exportiert. Das Dessert, ein Traum, klein aber fein dazu ein Rosé. Alles in allem ein sehr feines Essen mit den passenden Weinen, empfehlenswert.
Um ca. 15.00 Uhr verlassen wir das Weingut in Richtung Mendoza, die Strasse ist nun wieder gut befahrbar, der getrocknete Lehm an den Reifen spickt auf alle Seiten.
Wir machen nochmals einen Halt in der Stadt, spazieren durch drei verschiedene Parks bevor es wieder zum Camping Suizo geht. Hier treffen wir wieder auf ein Schweizer Paar, Fredy und Jeanette, sie sind seit ca. drei Jahren auf dem Kontinent Amerika unterwegs. Am Abend gibt es natürlich wieder eine Plauderrunde, die bis über Mitternacht dauert.
11.03. Auch auf dem Campingplatz ist ein deutsches Paar welches wir in Ushuaia getroffen hatten, sie sind mit einem Bremach unterwegs. Klar gibt es auch hier so einiges zu erzählen.
Es wird die letzte Wäsche gewaschen, die Hosen von gestern sind voller Lehmspuren und auch die Turnschuhe sind dick mit Dreck belegt. Auch gibt es noch einige Mails zu beantworten, so wird es Mittag bis wir endlich abreisen können. Noch die letzten Minuten mit Jeanette und Fredy plaudern und dann ab die Post.
Von Mendoza in Richtung Norden bis kurz vor San Juan, von dort in westlicher Richtung bis nach Vallecito, hier gibt es eine Pilgerstätte der Difunta Correa. Diese schwangere Frau soll ihren Mann in der Wüste gesucht haben, ist dabei verdurstet aber das Kind habe an ihrer Brust überlebt. Nun ist sie eine Schutzpatronin für Reisende und Autofahrer. Am Fusse eines kleinen Hügels gibt es mehrere Gebäude mit Statuen dieser Frau mit Kind an der Brust, Plaketten mit Dankesbezeugungen usw. Am Hügel selber stehen kleine und grössere Häuschen (Puppenstuben Grösse), Kopien von Autoschildern, rote Bändel mit den Worten „schütze meinen VW, Fiat usw.“ hängen an einem Spalier. Ein Chaos sondergleichen und alles andere als schön.
Wir verweilen nicht lange, fahren weiter in Richtung Valle Fértil. Bei einem trockenen Flussbett fahren wir von der Strasse ab und nach ca. 100 Metern wird Fidibus parkiert, hier wird übernachtet.
12.03. Gestern Abend habe ich einem kleinen Pflänzchen, es schauten gerade mal zwei Blättchen aus dem Sand, Wasser gegeben, damit es fleissig wachsen kann. Heute Morgen will ich sehen ob sich das gelohnt hat, leider nein, mittlerweile haben die Ameisen die zwei saftig grünen Blättchen abgesägt und wir sehen gerade noch wie sie sie wegtragen, fünf Ameisen pro Blättchen. Das ist Natur. Gestern Abend bekamen wir Besuch von einer Stabheuschrecke, sie klammerte sich am Küchenfenster fest und wollte Fidibus gar nicht mehr verlassen. Das sind die schönen Dinge der wilden Übernachtungsplätze.
Weiter geht die Fahrt ins Valle Fértil weg von der Hauptstrasse in Richtung Cordoba. Der Verkehr nimmt rapide ab und es wird eine gemütliche Fahrt. Die Strasse ist in einem guten Zustand ausser an den Orten wo sie jeweils bei Regen überschwemmt wird, da liegt noch Sand und Kies oder der Asphalt ist ganz weg. Ab und zu muss man auch einen Bach überqueren, allerdings ist der Wasserstand nicht hoch. Links sind die Sierra Valle Fértil bestückt mit den grossen Kakteen, sieht aus wie bei den Winnetou Filmen, es fehlen nur noch die Postkutsche und die maskierten Räuber. Rechts ist es eher flach mit buschiger Pampa. Das Gebiet ist dünn besiedelt, die Strasse geht wellenförmig rauf und runter. Eine schöne Fahrt.
Für uns ist es nun an der Zeit Villa San Agustin zu verlassen, wir verabschieden uns von Gertrud und Klaus, es wird wohl länger dauern bis wir uns wieder sehen werden. Sie fahren zurück nach Brasilien und wir bleiben noch etwas in Argentinien. Auch von Enrique verabschieden wir uns, bedanken uns für die tolle Führung und die interessante Unterhaltung.
Auf der 510 geht es weiter gen Nationalpark Ischigualasto (Valle de la Luna). Den Besuch verschieben wir allerdings auf Morgen. Wir suchen uns einen Übernachtungsplatz wo es schön ruhig ist.
13.03. Gestern Abend, als wir Fidibus parkierten, war der Himmel grau und mit dicken Regenwolken verhangen, wir rechneten mit Regen. Ca. 2 Stunden später hatten wir einen klaren Sternenhimmel, nichts mehr von Regen.
Auch heute Morgen super Wetter. Wir packen unsere sieben Sachen, gut beobachtet von vier Eseln. Als erstes fahren wir nach El Chiflon, dort gibt es schöne Felsformationen. Auf dem Weg wieder eine Gedenkstätte für Difunta Correa, übersät mit Wasserflaschen.
Nun geht es zum Reserva Provincial Ischgualasto. Hier findet heute ein Halbmarathon statt, allerdings bis wir dort sind, ist das Rennen gerade gelaufen. Einige Läufer sind noch ziemlich erschöpft andere purlimunter. Da wir eine Führung durch den Park machen möchten gehen wir zur Info, zwecks Kaufs der Tickets, 200 Peso pro Person. Die Tour, ca. 40 km, macht man im eigenen Auto, in einem der Autos fährt aber ein Guide mit. Die verbleibende halbe Stunde, bevor die Tour beginnt, wird zum Futtern benutzt.
Was stellt man sich unter einem Mondtal vor? Karge Landschaft, ein paar Krater und der Mann im Mond? Also den Mann im Mond sehen wir nicht, ist wohl im Ausgang, karge Hügel und Landschaften schon, Sedimentablagerungen mit Fossilen Einlagerungen die viele millionen Jahre alt sind, aber so langsam in ihre ursprünglichen Bestandteile zerfallen. Felsformationen in diversen Farben und Formen, das Tal wo einst die Dinosaurier lebten bevor ihnen die Andenverwerfungen das Wasser und somit das Grünzeug (Nahrung) entzogen ( ist aber schon mehr als 200 Millionen Jahre her). Skurrile Figuren aus erodierten Felsen, die Sphinx, das Unterseeboot, ein Frosch, der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Sehr interessant sind die „Bowlingkugeln“ die sich aus dem Sand schälen, sind auch für die Archelogen noch ein Rätsel. Dazwischen aber auch wieder grüne Stellen mit grossen Kakteen. Eine interessante Tour, leider nur in Spanisch, so konzentrieren wir uns mehr auf die Landschaft als auf die Geschichte.
Offiziell soll dieses Tal die grösste Schatzkammer sein wenn es um die Rekonstruktion der Erdgeschichte geht. Ein gewaltiger Prozess von Hebungen und Verwerfungen förderte in dieser Senkungszone Gesteinsverbände zutage, die die Schichtfolgen der Sedimentablagerungen und ihre fossilen Einlagerungen von rund 40 Mio. Jahren wiedergeben. In einem Teil des Tales hatte man 1991 und 2006 Knochen der grössten Dinosaurier ausgegraben, sie sind mit ca. 228 Mio. Jahre die ältesten bisher gefundenen Lebewesen ihrer Art. Rincosauriere, halb Reptil, halb Säugetier, sollen hier gleich massenhaft gelebt haben.
Um ca. 17.00 Uhr verlassen wir diesen Geschichtsträchtigen Ort und kehren zum Ausgangspunkt zurück. Beim Parkeingang gibt es einen Campingplatz mit Dusche. Den altertümlichen Staub lassen wir auch gleich hier, die Dusche erledigt das für uns. Bis ca. um Mitternacht tobt ein heftiger Wind, das erklärt auch die Erosionen.
14.03. Wir nehmen es gemütlich, duschen, Wäsche gibt es auch schon wieder zu waschen, frühstücken bevor es ans Zusammenpacken geht.
Unser Ziel heute ist Rodeo, wir haben gestern ein nettes Paar kennen gelernt welches wir heute in Rodeo besuchen möchten.
Im Moment sind wir noch auf ca. 1200 MüM. Rodeo liegt aber einige hundert Meter tiefer. Eine schöne, relative neue Passstrasse führt uns wieder durch Felsformationen in allen Formen und Farben. Argentinien ist Stein reich. Bauen sie eine Strassen liegt das Material gleich neben der Baustelle. Mehr Sorgen machen ihnen aber wohl die brösligen Felsen, kein Netz, kein Gitter oder keine Mauer kann diesen Steinschutt zurückhalten, kaum ist die Strasse fertig treten schon wieder Schäden auf. Am schlimmsten ist wohl der Regen, da werden das lose Gestein und der Sand gleich massenhaft runtergespült.
Nun, wir geniessen die schöne Fahrt und die tolle Aussicht auf die Schluchten. Die gefalteten Bergspitzen, die erodierten Felsen, irgendwo sehen wir eine Tafel mit der Aufschrift „Tempel des Windes“, das trifft den Nagel auf den Kopf.
Rodeo, ein kleines Dorf mit einem Stausee, dieser See ist für die Einheimischen und Touristen ein Surfparadies. Immer am Nachmittag kommt heftiger Wind auf, dann sind die Surfer nicht mehr zu bremsen. Mauricio, unser Bekannter, ist hier Surflehrer. So kommen wir in den Genuss dem gekonnten Treiben, vom Strand aus, zusehen zu können. Gewaltig wie wendig Surfer sind, klar ab und zu küssen auch sie das kühle Wasser.
Wir bleiben über Nacht am Strand obwohl der Wind ziemlich an Fidibus rüttelt. Werner und Mauricio haben einen Männerabend und ich geniesse die Ruhe.
15.03. Man glaubt es kaum, am Morgen ist der See so ruhig als könnte er kein Wässerchen trüben. Da kann man höchstens mit Kajaks ein paar Runden drehen. Kein Vergleich mit dem stürmischen See von gestern Nachmittag.
Nach dem Frühstück verabschieden wir uns von Mauricio, war schön hier, wir können nun verstehen, dass Surfen süchtig machen kann.
Unser Weg führt uns nach Las Flores, ein kleines Dorf vor der Grenze nach Chile. Hier holen wir Diesel, denn für die nächsten ca. 180 km gibt es keine Tankstelle mehr. Eigentlich wollten wir den Tank schon gestern in Rodeo füllen aber der Tankwart schwelgte so tief in seinen Träumen, dass wir ihn nicht aufwecken wollten.
Der Argentinische Zoll liegt hier ca. 179 km und ca. 3500 Höhenmeter vom Chilenischen Zoll entfernt. Zuerst gilt es den Paso de Agua Negra, 4779 MüM zu überwinden. Die Zollformalitäten sind schnell erledigt, die Leute stehen hier auch nicht Schlange, ist es nicht jedermanns Sache diesen Pass zu überwinden.
Die ersten 60 km sind asphaltiert, anfänglich mehr schlecht als recht aber nach dem Kontrollposten, ca. 30 km nach dem Zoll, beginnt eine wunderschöne, neue Strasse. Wir geniessen jeden Meter. Nach ca. 30 km ist Schluss mit Lustig jetzt beginnt die Holperpiste. Die Strasse klettert auf ein langes Hochtal, danach geht es in gemächlichen Kehren einen steilen Hang hoch, die wenigen Autos auf der Hochtalstrasse nehmen Spielzeuggrösse an. Fidibus klettert gemächlich Höhenmeter um Höhenmeter den Pass hoch. Uns geht so langsam der Schnauf aus, ihm macht es keine Mühe. Mein Gedanke ist, nur ja keinen Plattfuss oder eine Panne auf dieser schmalen Strasse. Gut haben wir keine Höhenangst und können die schöne Aussicht in den Bergkessel geniessen.
So langsam kommen wir zu den letzten Schneeresten. Diese sind aber nicht, wie bei uns, runde Flecken, nein hier schmilzt der Schnee anders. Am Boden schmilzt er zuerst, so bleiben Spitzen übrig die wie Sahnehäubchen aussehen, man nennt sie die „Büsser“. Von weitem sehen sie aus als ob viele Menschen in weissen Kutten, in gebeugter Haltung, beten. Ganz speziell. Auch wieder sehr beeindruckend sind die vielfältigen, sehr hohen Berge. Sie unterscheiden sich nicht nur in den Farben sondern auch in den Formen und in den Gesteinsarten. Was für eine Fahrt.
Nach 2,5 Stunden haben wir die Passhöhe erreicht, es ist zugleich die Grenze zwischen Argentinien und Chile. Fidibus und Werner haben eine Pause verdient. Nach dem obligaten Gipfelfoto gibt es erst mal was zu futtern bevor die schwer erklommenen Höhenmeter wieder runter gespult werden. Die Strasse ist hier etwas anders angelegt, viel steiler und holpriger. Unterwegs treffen wir zwei Velofahrer aus Dänemark an, ui,ui,ui. Die haben aber noch was vor sich, sie sind schon auf ca. 4000 MüM aber die Höhe wird ihnen die Fahrt nicht erleichtern, es ist schon 15.00 Uhr. Der Wind nimmt zu und die Nächte sind auf dieser Höhe bestimmt eisig kalt. Mutig, mutig.
Auch hier wieder eindrückliche Felsen, Berge und Gletscher. Kletterfelsen sind es nicht, die Aussenhaut ist meistens aus feinem Kies, wo das Kies schon runtergespült wurde kommen Felsformationen zum Vorschein die vor sich hin erodieren und grössere Steine den Hang runter kugeln lassen. Man ist froh, wenn man ohne Dachschaden davon kommt.
Die Grenze werden wir heute nicht mehr erreichen, so bleiben wir am Stausee La Laguna der auf etwas über 3000 MüM liegt. Fidibus wird mit der Nase in den Wind gestellt und wir geniessen die Sicht auf den türkisfarbenen See. Die Fahrt war anstrengend, wir haben ein kühles Bier mehr als verdient, Fidibus bekommt kühlen Wind.
16.03. Immer noch sind Felswände unsere Begleiter, heute eher klobige, massige, grau-braune Gebilde. Die Strasse immer ruppiger, führt aber ein paar Kilometer vor der Grenze in eine neue, frisch erstellte Asphaltpiste. Auch hier sind die bröckligen Felsen ein Problem. Die neuerstellten Mauern um Steinschlag oder rieselnde Steinmassen aufzuhalten, sind teilweise schon wieder zerstört. Eine Arbeit ohne Ende.
Am Chilenischen Zoll geht es zügig voran, der Papierkram ist schnell erledigt, die Frischwarenkontrolle dauert etwas länger, hier wird genau kontrolliert. Sämtliche Schränke müssen geöffnet werden, der Rucksack untersucht ebenso die Fahrerkabine und die Kiste. Erfolglos.
Nun geht es weiter ins Pisco Elqui Tal, war hier der Pisco der Namensgeber oder umgekehrt? Sicher ist, dass hier die Trauben für den Pisco wachsen. Nach den vielen Felsen der letzten Tage ist das Grün der Reben eine wahre Wohltat.
Wie wir so dahin schaukeln kommt uns ein roter Mercedes mit CH-Nummernschild entgegen. Anhalten ist Ehrensache, erstaunt sind wir über die Besitzer, es sind Anina und Pasqual aus Bern, wir hatten unsere erste Begegnung bereits in Ushuaia. So gibt es viele zu erzählen, woher, wohin, was sollte man nicht auslassen usw. viele Tipps werden weiter gegeben. Es wird eine längere Unterhaltung die wir sehr geniessen.
Kurz nach Mittag treffen wir in Pisco Elqui ein, die Fahrt durch dieses Tal, eine Wucht. Die Reben, bis hoch in die steilen Hügel, in ihrem satten Grün, ein toller Kontrast zu den eher langweilig grau-beigen Bergen. Der Wimmet ist im Gange, voll beladene Lastwagen verbreiten, während dem Überholen, einen süssen Duft. Endstation ist die Pisco Destillerie, hier werden die Lastwagen entladen. Die Früchte kommen in den Verarbeitungsprozess und fristen nun ein Dasein als Wein und später eben als Pisco. Pisco ist eine Art Weinbrand, zusammen mit Zitronensaft, Eis und etwas Zucker erhält man das chilenische Nationalgetränk, Pisco Sour.
Der Besuch der Mistral Destillerie ist ein Muss wenn man schon mal hier ist. Eine Weinbrandwolke liegt über den Gebäuden, für meine Nase kein Parfüme. Die Tour ist interessant, der Werdegang bis zum Pisco nichts Neues. Zum Schluss bekommt jeder ein Glas mit etwas reinem Pisco, das Glas darf man als Souvenir mitnehmen. Im angegliederten Restaurant bekommt jeder Tourteilnehmer einen Pisco Sour oder ein alkoholfreies Getränk. Wir nehmen natürlich den Sour.
Nun benötigen wir noch einen Übernachtungsplatz, die Campingplätze sind zu klein für Fidibus, das Tal ist eng und es gibt wenige Plätze wo man sich hinstellen könnte auch sind sie zu nahe an der Strasse. Nach Montegrande gibt es ein Weingut, Cavas del Valle, sie haben Parkplätze hinter dem Gebäude, schön gelegen. Da fahren wir hin. Wie wir auf den Parkplatz fahren parkiert ein weiteres Auto neben uns, eine Frau steigt aus, es ist die Besitzerin des Weinguts und spricht fliessend Deutsch. So kommen wir in den Genuss einer Weindegustation und dürfen hier übernachten. Wir dürfen sogar im angrenzenden Gelände spazieren gehen. Es ist wie in einem Claude Monet Gemälde, ein kleiner Weiher mit Trauerweiden eigefasst, einer kleinen Bogenbrücke, ein Ruderboot und eine Schar Gänse. Mehr als idyllisch.
Vicuna, ist der nächste grössere Ort, hier haben wir von Anina und Pasqual eine Adresse erhalten wo man übernachten kann. Das Hotel Terral hat einen grossen, abgeschlossenen Parkplatz für die Gäste und hier dürfen auch Overlander parkieren. Es gibt Wasser und Abwasser auf dem Platz, zudem dürfen wir sämtliche Anlagen des Hotels nutzen, Toiletten, Pool, Garten, Dachterrasse und Restaurants. Kaum stehen wir neben dem Hotel kommt auch schon Karen, die Frau des Besitzers, auf uns zu und sagt uns wo wir parkieren können. René, der Hotelbesitzer, gibt uns den Schlüssel für das Parktor. So stehen wir in nur wenigen Minuten schon friedlich an einem geschützten Ort. Super. Karen und René sind selber Overlander, kennen daher die Vorzüge eines guten Übernachtungsplatzes und sehr hilfsbereit und lieb.
Observatorien gibt es hier fast wie Sand am Meer. Die klaren Nachthimmel sind ideal um das Universum zu erforschen. Einige dieser Observatorien sind auch für Touristen zugänglich. Klar buchen wir so eine Tour, heute Abend um 22.00 Uhr sollen wir von einem Bus abgeholt werden. Sollte die Tour nicht stattfinden, wegen zu vielen Wolken, werden wir telefonisch informiert.
Nun spazieren wir noch durch das Dorf, besuchen auch hier nochmals das Museum von Gabriela Mistral. Es ist viel grösser, umfangreicher und auch moderner gestaltet. Nun wissen wir schon einiges über diese Frau.
Auf dem Rückweg zum Parkplatz besuche ich einen Coiffeursalon, meine Haarpracht muss mal wieder etwas gestutzt werden. Die Reinlichkeit dieses Salons ist nicht gerade sprichwörtlich aber was soll‘s.
Zurück auf dem Parkplatz unterhalten wir uns mit René, erzählen ihm von unserer bevorstehenden Tour heute Abend. Er schaut zum Himmel hoch und meint, der Wind könnte noch ein paar Wolken vertreiben. Kaum haben wir das Gespräch beendet bekommen wir einen Anruf, die Tour wird abgesagt. Die Gründe scheinen uns Fadenscheinig, vermutlich haben sie nicht genug Gäste für die englisch sprechende Tour. Nun, René gibt seiner Assistentin den Auftrag für uns eine andere Tour zu buchen, so müssen wir auf die astrologischen Informationen nicht verzichten.
Um 20.30 Uhr werden wir von einem Taxi abgeholt und zu einem Ort etwas ausserhalb des Dorfes gebracht. Es warten schon einige Gäste und ein reger Taxiverkehr bringt noch die restlichen Tourbesucher. Wir sind gespannt, ein Observatorium sehen wir nicht. Nach der Begrüssung geht es ca. 100 Meter, den Reben entlang, in ein Amphitheater. Jeder Besucher bekommt eine Wolldecke und wird gebeten Platz zu nehmen. Eine junge Astrologin führt durch den Abend, ein 3D Einführungsfilm über das Universum wird gezeigt, dazu viele Erklärungen abgegeben. Danach werden Sternbilder erklärt, einzelne Sterne mittels Laser angetippt und viele Informationen dazu. Der Jupiter, die Milchstrasse und der Mond dürfen nicht fehlen. Erklärungen wie Sterne entstehen oder sterben, dass jeder Stern einen „Partnerstern“ hat, dass Sterngruppen Cluster genannt werden, wie man vom Kreuz des Südens den Südpol bestimmen kann, die Milchstrasse verschieden Arme hat, Planeten aus Felsen bestehen und Sterne aus Gas und vieles mehr erfahren wir heute Abend. Durch das Teleskop können wir dann das Erfahrene auch noch bewundern. Sehr eindrücklich was da an unserem Himmel täglich abgeht. Zwischendurch werden wir mit einem Apéro, später als es schon etwas kühler wird, einer heissen Hühnerbrühe dazu Chnoblibrot verwöhnt. Insgesamt ein super Abend, wir nehmen viel Wissen über das Universum mit und sehen den Himmel nun mit anderen Augen. Diese Tour, genannt Alpha Aldea, kann man nur empfehlen, sie ist klar anders als in einem Observatorium aber vermutlich genauso informativ, persönlicher und lieblicher, wir sind begeistert.
19.03. Eigentlich wollten wir heute abreisen aber das WIFI, welches die letzten 2 Tage nicht funktionierte, ist nun wieder nutzbar. So bereiten wir die Homepage vor.
Am Vormittag laufen wir aber erst noch zum Samstagmarkt, Früchte und Gemüse aber auch andere Sachen wie Eingemachtes, Gewürze, Tees usw. werden angeboten. Ich kaufe frischen Basilikum, das gibt feine Spaghetti al Pesto.
Am Nachmittag sitzen wir wieder mit unseren Gastgebern und Dieter zusammen. Die 12 Volt Espressomaschine zaubert feinen Kaffee herbei, Mann/Frau ist begeistert.