Thursday, 03.09.2015 was another day in San Antonio, cleaning the inside of Fidibus and washing things. In addition a main task was to try to find as many of the missing relais for Fidibus as possible. Many of the “normal” relais (close, close-open) we were able to find in some auto electric workshops, but the relais for the flasher and interval-switch for the wipers we didn’t find. Our friend Philipp from Iveco in Hendschiken, Switzerland promised that he would organise the relais and that he will send them to Pedro, who would bring them to Santiago on 15th September. Lucky we! While cleaning Fidibus we found that some more items were missing. Overall we assume that the stolen material would amount to approximately 2000 Swiss Francs! Unfortunately the agent in Auckland had to deliver the keys for the Living compartment together with the keys for the driver’s compartment and the ignition. So everything was virtually open to anybody! From shipment in Auckland along the two months journey on Tulane to Manzanillo in Panama, then for three weeks at the port of Manzanillo, then for about 10 days on Aida to San Antonio and a few days at the port of San Antonio. Many, many possibilities to take something out of Fidibus! And of course: No Insurance would pay any loss from a theft from an unlocked car! Cloudy weather.
Friday, 04.09.2015 it was time to leave San Antonio. We wanted to get away from it all, we wanted to see how Fidibus behaved and how we felt to life in Fidibus again! After packing everything from the hotel into Fidibus we did some shopping and we wanted to fill the Gastank with LPG. There is a LPG filling station at San Antonio. When we wanted to fill the tank the guy at the station said, that the tank was full already! But we had paid a lot of money to get it emptied in Auckland, and there was no gas when we tested the cooker. So we had another problem: No gas for cooking and heating and hot water. Luckily we had as an emergency an old blue camping gas cooker. This was still in Fidibus and so we had an alternative. We still decided to move out of town and so we took the highway to the north. On one of our maps there was a Campground shown at El Tabo, at the seaside. Finally we found the campground, but it was deserted and obviously the camping was not in operation. Through the open gate we nevertheless entered the camping, assuming that someone would show up later, or the next morning. The toilettes could not be used, no electricity, no lights, but on some openair taps there was water available. No one showed up and so we had our first, quiet night in Fidibus after a long time. Cloudy weather. 42 km.
Wednesday, 16.09.2015 after a very quiet night we left from the parking lot and had a short breakfast at a Copec fuelstation. Then we went to Susanne and Pedro’s house in the north of the town. It was so good to see them again! Fidibus we parked in front of their house and we were offered to stay in the guestroom. There was a lot to chat about and we had an enjoyable afternoon together. Shortly before eight in the evening all of a sudden the floor and house started to shake. The lamps and glasses moved around, some of the drawers got open and we stood under the doorframes. We had never ever experienced such a strong and long earthquake. It was quite frightening. And then a large number of smaller quakes followed. After the shaking had stopped for some time we decided that we would go out for diner as Pedro had booked it before. It was amazing that we didn’t see any damages on our way to the restaurant. After such a strong quake we expected that some damage would be visible! After an excellent diner we returned back home and after a goodnight drink we went to bed really tired. Cloudy weather. 23 km.
Von Ro: 26.08. – 01.09. Die erste Nacht in Santiago, wir sind hundemüde, der lange Flug und die 5 Stunden Zeitverschiebung rückwärts, machen uns zu schaffen. Abends um 19.00 Uhr fallen uns die Augen zu und morgens um 04.00 Uhr sind wir hell wach. Nun das wird sich in den nächsten Tagen geben.
27.08. Wir erstellen eine Liste was so alles erledigt werden muss in den nächsten Tagen. Bei der Tourist Information holen wir einen Stadtplan, diverse Adressen lassen wir uns im Plan einzeichnen. Es findet eine kleine Warenmesse im Info-Gebäude statt, die besuchen wir natürlich auch noch. Es werden vor allem Kunsthandwerke, Esswaren und Wein zum Verkauf angeboten, zugleich aber auch diverse Regionen vorgestellt.
Als nächstes geht es zum Automobilclub, unterwegs finden wir eine kleine Bäckerei mit leckerem Brot, da wird natürlich eingekauft. Die Dame im Automobilclub gibt vor englisch zu verstehen, wir merken allerdings schnell dass das Wunschdenken ist. So kramen wir unser Spanisch hervor und dann ist schnell klar, Ausländer können hier nicht Mitglied werden, so die Auskunft der Dame.
Auf dem Rückweg zum Hotel suchen wir ein Restaurant wo wir Mittagessen können und dann geht es zurück ins Appartement, das Wetter ist kühl und zügig.
28.08. Es ist noch ein Besuch bei der Tourist Info nötig, es sind mittlerweile noch ein paar Fragen mehr aufgetaucht. Gut, dass die da gut English sprechen. Eine Frage ist, wie kommen wir nach San Antonio, die Hafenstadt wo Fidibus ankommen soll. Der Mann erklärt uns, am besten nimmt man den Bus. Mit der U-Bahn bis zur Haltestelle Universität von Santiago und da sei dann auch der Busbahnhof. Also fahren wir die Strecke ab und tatsächlich stehen wir schon bald am Busbahnhof. Ist also einfach zu finden.
Diese Gegend ist sehr belebt, viele Händler bieten ihre Waren feil, in kleinen Häuschen oder auf einer Decke am Boden ebenso hat es grosse Supermärkte und ein Gewusel von Leuten. Eine Frau macht uns darauf aufmerksam, dass Werner sein IPad versorgen soll, Diebe seien flink. Also machen wir das.
Wir nehmen nicht mehr die U-Bahn, wir möchten Santiago hautnah erleben und so laufen wir durch Quartiere die wir noch nicht kennen. Breite Boulevards, vorbei an alten Häusern, teilweise sehr schön renoviert aber an vielen sind Spuren der Vergangenheit zu sehen. So kommen wir langsam zum Peseo Bulne, ein kleiner Platz umrahmt von vielen Regierungsgebäuden und kleinen Beizli. Wir suchen das Conaf Büro, das Büro für die National Parks. Hier bekommen wir Infomaterial über die diversen Parks und können die Nationalparkpässe kaufen. Ein Pass kostet 10‘000.00 CLP (ca. 14.00 Fr.) pro Person,ist ein Jahr gültig und gibt uns gratis Zutritt zu den meisten Parks
Das Mittagessen nehmen wir hier am Platz ein, wunderbarer Lachs und ein kühles Bier. Mittlerweile ist es recht warm geworden und wir sind viel zu warm angezogen. Nach dem Essen gehen wir zum Plaza de Armas (der alte Waffenplatz), hier ist einiges los. Heute ist Freitag und da scheinen die Leute schon früher Feierabend zu haben. Der Plaza de Armas ist umrahmt von verschiedenen Gebäuden in ganz verschiedenen Stilrichtungen, die alte Post in Weiss mit Rosettenfenster und Fensterbalkonsäulchen, die Kathedrale erbaut 1745 dominiert den Platz. Auffallend der Palacio de la Real Audienca (ehem. Königlicher Appellationsgerichtshof) in beige-gelb gehalten, schön renoviert, ist heute der Sitz des Museums für Nationalgeschichte. Die Mitte des Platzes mit vielen Palmen, Bänkchen und Platz zum verweilen. Zudem hat es ein Standbild von Pedro de Valdivia, Karikaturisten die auf Kundschaft warten, Gaukler, Musikanten, Fotografen usw. rundum viel Betrieb. Wir schauen dem lustigen Treiben etwas zu und verziehen uns dann in Richtung Castillo Hidalgo. Das soll der Ort sein wo Pedro de Valdivia 1541 Santiago gegründet haben soll. Ein Lift bringt uns auf den Hügel. Steile, ausgetretene Stufen führen hoch zum Aussichtspunkt von wo man eine schöne Sicht auf die Berge und die Stadt hat.
Somit haben wir das Soll für den heutigen Tag erreicht und fahren mit der U-Bahn wieder in unser Wohnquartier.
29.08. Um die grosse Stadt noch etwas besser kennen zu lernen machen wir heute eine Hop on Hop off Tour. Die Tour führt uns durch den modernsten Teil der Stadt, hohe Wolkenkratzer, moderne Wohnungen, Büros und grosse Einkaufszentren. Weiter dem Rio Mapocho entlang durch ältere Wohngebiete, mal eine Kirche links mal eine rechts. Bei der nächsten Haltestelle Funicular steigen wir aus. Hier führt eine Standseilbahn auf den Cerro San Cristobal wo eine schneeweisse Marienstatue ihre Arme über die Stadt ausbreitet. Die Bahn führt sehr steil den Berg hoch. Der Cerro San Cristobal steht im Parque Metropolitano und ist das Naherholungsgebiet von Santiago schlechthin. So viele Velofahrer, Jogger und Spaziergänger die sich in diesem Park tummeln habe ich noch selten gesehen. Am Fusse des Hügels ist das bekannte Barrio Bellavista, ein richtiges Bohème-Viertel mit schönen, farbigen Häusern und schmalen baumbeschatteten Strassen. Ein Beizli nach dem anderen unter den gratis Schattenspender. Im Patio Bellavista kann man sich kulinarisch verwöhnen lassen, Souvenirs kaufen oder sich ganz einfach vergnügen. Wir essen hier z’Mittag.
Die Fahrt geht weiter bis zur Haltestelle „Markthalle“, in dieser Halle werden Fische und Meerestiere feilgeboten. Die Halle ist im Stil einer französischen Markthalle gebaut, sehr schöne Eisenkonstruktion. Hier wird alles verkauft was das Meer hergibt. Auch hat es viele Beizli wo die Fische und Muscheln gleich frisch verarbeitet werden. Wir aber fahren weiter zum Plaza de Armas, besichtigen die Kathedrale und das Museum. Somit beschliessen wir die Stadtbesichtigung für heute.
Auf dem Weg zurück zum Appartement lassen wir uns in einer Pizzeria nieder. Die bieten Pizza bei Stück an, d.h. ein Kellner serviert laufend Pizzastücke aus dem ganzen Sortiment. So kann man essen so viel man will und weiss am Schluss welche Pizza man nächstes Mal nehmen möchte. Eine gute Idee. Da es so schön warm ist heute, kaufen wir auf dem Rückweg noch ein Eis.
31.08. Wieder ein wunderbarer Tag, wir nehmen die U-Bahn und fahren zum Agenten, denn gestern ist Fidibus im Hafen von San Antonio angekommen. Eigentlich wollten wir ein Taxi nehmen aber eine Frau, die bereits im Taxi sass, empfahl uns die U-Bahn, sie meinte die Taxifahrer würden die Ausländer ausnehmen und es wäre billiger mit der U-Bahn. Also machten wir es so und es klappte wunderbar.
Der Agent ist sehr nett, wir fragen nach ob alles soweit organisiert sei. Ist es nicht, wir machen ihm nochmals klar, dass wir einen englischsprechenden Agenten möchten der uns hilft Fidibus aus dem Zoll und Hafen zu holen. Das scheint er begriffen zu haben. Wir einigen uns, dass er uns einen Taxifahrer schickt der uns am Hotel abholt und nach San Antonio zum Hafen bringt. Dort werde ein Agent auf uns warten. Die genaue Zeit will er uns noch bekannt geben.
Die genaueren Angaben haben wir bekommen. Da man mit dem Zoll, einen Tag bevor man das Auto holen will, einen Termin abmachen muss, verzögert sich das Ganze nochmals um einen Tag. Für uns heisst das, das Hotel verlängern, glücklicherweise gibt es Platz.
Am Rückweg vom Agenten besuchen wir ein Shopping Centre, da kann man alles kaufen, sollten also Sachen fehlen in Fidibus, hier könnten wir sie wieder beschaffen.
Am Abend statten wir der Foxy Bar mal wieder einen Besuch ab. Wir werden freudig empfangen und es wird wieder ein interessanter und gemütlicher Abend.
01.09. Unser vorerst letzter Tag in Santiago, wir besuchen die Kunstausstellung bei der Moneda, eigentlich die ehemalige Münzstätte. Es werden Kunstwerke aller Art aus Südamerika gezeigt, bunt und vielseitig. Gewobene Wandbehänge, Tonfiguren, Holzsachen, Stoffarbeiten usw. das meiste naive Kunst und oft mit einem christlichen Hintergrund. Schön gemacht.
Danach gibt es Mittagessen und nochmals einen Spaziergang durch die Fussgängerzonen.
Abends nochmals in die Foxy Bar, Abschied nehmen. Heute ist es proppenvoll und wir haben Gesprächspartner links und rechts. Am 15.09. wird in der Bar der Nationaltag vorgefeiert, so wird uns ans Herz gelegt, dass wir unbedingt auch kommen müssen. Mal sehen.
02.09. Morgens um 8.30 Uhr
klingelt der Taxifahrer und wir steigen mit Sack und Pack ins Auto. Bis
nach San Antonio dauert es ca. 2 Stunden, je nach Verkehr in Santiago.
Ist man erst mal raus aus der Stadt gibt es fast den ganzen Weg
Autobahn. Links und rechts sehr viel Landwirtschaft, Felder, Obstbäume
und auch Kuhherden. Es wird immer grüner und die ersten Baumplantagen
blühen bereits. Die Fahrt ist kurzweilig.
Um 10.30 sind wir in San
Antonio, nun gilt es noch die richtige Adresse zu finden, der Taxifahrer
hat keine Ahnung wo er hin muss, er fragt uns aber wir haben auch keine
Adresse. Da fragt er einen Kollegen der aber gibt auch nur wiederwillig
Auskunft. So verfahren wir uns erst mal bis ich dem Fahrer rate doch
mal beim Agenten anzurufen um nach der genauen Adresse zu fragen. Und
siehe da, bald sehen wir die zwei Agenten an einer Strassenecke stehen.
Unser Gepäck wird umgeladen, eigentlich wollte ich mit dem Taxifahrer
ins Hotel fahren um das Gepäck dort zu deponieren aber als ich ihn
fragte, meinte er, er wisse nicht wo das Hotel sei und machte gar keinen erfreuten Eindruck.
Nun geht es zum Hafen, es gibt einiges an Papierkram zu erledigen. Es geht von Büro zu Büro, hier warten dort ein Formular ausfüllen oder umgekehrt. Gut haben wir Pablo und Alexis bei uns, wir wären wohl schnell mal an den sprachlichen Schwierigkeiten gescheitert. Nach drei Stunden wird Fidibus geholt und wir können unseren Fidi endlich mitnehmen. Noch nicht ganz, denn beim Ausgang fehlt offenbar noch ein Papier, also das Ganze nochmals zurück aber jetzt ist es soweit, wir werden durch gewunken. Wir fahren zu Alexis Auto, laden die Koffer um und dann fahren wir zusammen zum Hotel, wir laden Alexis und Pablo zum Mittagessen ein. Sie waren so hilfsbereit und freundlich dass wir uns mit der Einladung bedanken möchten. Nach dem Essen verabschieden sich die zwei, es liegt ihnen noch am Herzen, uns einzuladen nach Valparaíso. Sie möchten uns gerne die Stadt zeigen.
Nun geht es mal ins Innere von Fidibus, was wir da zu sehen bekommen erfreut uns nicht gerade. Es herrscht ein Chaos sondergleichen, es ist schmutzig und überall hat es schwarze Fingerabdrücke. Es wurde jede Schublade, jeder Schrank und jede Kiste auf den Kopf gestellt und nach Sachen durchsucht die man gebrauchen könnte. Es ist eine ziemlich Liste zusammen gekommen, die Pfannen, sämtliche T-Shirt und Unterleibchen von Werner, meine langen Hosen, ein Paar ist übrig geblieben aber das ist mit Farbklecksen versaut, die Rucksäcke, der Reisestecker, die Umhängetasche, der Leatherman, Schraubenzieher, ein Rechner, der Mixstab, die Unterwasserkamera, das Stativ und noch vieles mehr, einiges werden wir wohl erst merken wenn wir danach suchen. An der Kiste fehlen sämtlich Schlösser, und im Sicherungskasten des Autos sämtliche Relais. Tja, da haben wir wohl ungewollt Entwicklungshilfe geleistet. Hätte man die Schlüssel nicht mitschicken müssen sähe die Bilanz bestimmt ganz anders aus.
Nun geht es ans aufräumen, putzen und einräumen der mitgebrachten Sachen und Kleider. In weiser Voraussicht habe ich zusätzliche Hosen für mich und T-Shirts für Werner gekauft. Irgendwie traute ich der Sache nicht so ganz und nun sind wir froh um jedes Stück.
03.04. Wir verlängern das Hotel, es gilt nun die gestohlenen Sachen wieder zu beschaffen, als erstes die Relais und die Pfannen.
Nach dem Frühstück laufen wir runter in die Stadt und finden recht schnell ein kleines Geschäft wo Ersatzteile für VW‘s verkauft werden. Werner hat ein Ersatzrelais, aus der Ersatzteilkiste, dabei und so versuchen wir dem Mann zu erklären was wir benötigen. Nach langem Suchen finden wir wenigstens ein paar der benötigten Relais, die für den Blinker und den Scheibenwischer finden wir nicht. Wir suchen die Autostrasse ab und fragen in jedem Geschäft nach aber da ist nichts zu machen. Entweder verstehen sie uns nicht richtig oder es gibt diese Relais einfach nicht.
Als nächstes versuchen wir unseren Gastank zu füllen, leider auch das ohne Erfolg. Es scheint, dass irgendetwas im Tank ist, die Anzeige zeigt einen vollen Tank an. Wir haben bereits Hr. Bianco geschrieben ob er in NZ ausfindig machen kann was die in den Tank gefüllt haben. So gibt es die nächsten Tage wohl nur kalte Küche.
Jetzt geht es zur Mall, mal sehen ob wir hier Pfannen finden. Wir werden fündig, es wird eine Teflonbratpfanne gekauft, wir sind aber nicht sicher ob sie nicht zu gross ist. Damals als ich das Auto mit Pfannen bestückte musste alles genau zusammenpassen da der Platz ja sehr gering ist. Nun müssen wir nehmen was wir bekommen. Danach kaufen wir noch ein paar Sachen im Supermarkt ein bevor es wieder den Hügel hoch zum Hotel geht. Die Relais passen und jetzt haben wir wenigstens wieder Licht, die Hupe funktioniert wieder und der Scheibenwischer teilweise und die Fensterheber können wieder benutzt werden. Leider nicht die Blinker, was ja sehr wichtig wäre und der Intervallscheibenwischer.
Kurz vor Sonnenuntergang laufen wir nochmals in die Stadt, es ist so ein schöner Abend. Wir essen eine Kleinigkeit bevor es wieder den Berg hoch geht. Abends sind wir immer todmüde und gehen früh zu Bett.
04.09. Heute wird endgültig gepackt. Werner läuft nochmals zum Relais-Laden und versucht nochmals das geeignete Blinkerrelais zu bekommen. Er bringt zwei Stück mit aber die passen leider beide nicht. Bis Mittag sind wir soweit und verlassen das Hotel. Als erstes geht es nochmals zum Relais-Laden, die nicht passenden Relais werden zurück gebracht. Der nette Verkäufer sucht alle Schachteln ab ob vielleicht nicht doch noch was Passendes zu finden wäre. Leider erfolglos. Er gibt uns noch eine Adresse in Santa Domingo wo wir unser Glück nochmals versuchen können.
Weiter geht es zur Mall, wir müssen die Bratpfanne zurück bringen, sie ist zu gross. Also nehmen wir halt die mit 20 cm Durchmesser, das Geld bekommen wir nicht zurück also kaufen wir noch eine zweite Pfanne, die ist nicht beschichtet aber sie hat einen guten Boden. So nun haben wir zwei gute Pfannen, die eine leider mit Glasdeckel aber was solls. Dann geht es runter zum Supermarkt und da wird gross eingekauft, schliesslich müssen wir ja die Standartausstattung wieder beschaffen. Essig, Öl, Zucker, Salz, Pasta, Reis usw. auch kaufe ich hier nochmals eine Pfanne, eine schmale um Wasser zu kochen. Nun ist das Gestell wieder voll und wir haben wenigstens annähernd wieder unser Pfannensortiment.
Nach dem Einkauf suchen wir den empfohlenen Laden für die Relais in Santo Domingo. Leider sind wir auch hier erfolglos. So fahren wir nun los ohne Blinker und hoffen, dass wir keinen Unfall verursachen.
Auf der Autobahn geht es in Richtung Norden, in El Tabo sehen wir ein Schild „Camping“, also suchen wir diesen Camping. Es scheint, dass dieser Platz gar nicht geöffnet hat aber die Schranke ist offen und so fahren wir halt mal rein. Es herrscht ein Chaos und es ist keine Menschenseele da. Wir suchen uns einen schönen Platz und machen es uns gemütlich. Es gibt sogar Wasser und Toiletten aber die Sauberkeit lässt so ziemlich zu wünschen übrig und so benutzen wir das interne Klo.
Wir schlafen wie die Murmeltiere und geniessen unsere erste Nacht in Fidibus sehr. Eigene Bettwäsche und das eigene Kissen, wow das ist Schlafqualität.
05.09. Isla Negro heisst die Nachbargemeinde, da gibt es ein Museum des Nobelpreisträgers für Literatur, Pablo Neruda.
Das Museum wird gerade geöffnet, es sind schon einige Leute anwesend. Man bekommt einen Audioguide und kann so die Führung sogar in Deutsch machen. Das Haus steht direkt an der Küste, leicht erhöht mit wunderbarer Sicht auf das Meer. Das einst kleine, zweistöckige Haus wurde um Anbau um Anbau vergrössert. Eigentlich dienten die Anbauten eher als Museum denn als Wohnraum. Neruda war ein Sammler, Statuen, Schiffe in Flaschen, Schiffsmodelle, Glasflaschen, Schmetterlinge, Käfer, Pfeifen, Muscheln usw. ein Sammelsurium sondergleichen. Er war wohl ein verspielter Mann und liebte Gäste sehr. Auch war er politisch aktiv, als Senator, aber auch als Botschafter an diversen Orten sowie in Paris, was bei ihm einen bleibenden Eindruck hinterliess. Präsident Allende war ein Freund und als 1973 per Militärputsch die Regierung gestürzt und Allende umgebracht wurde bedeutete das auch das Ende für Neruda. Er wurde sehr krank und nur ein paar Tage nach der schlechten Nachricht ist er in Santiago in einer Klinik gestorben.
Nach fast 2 Stunden im Museum geht nun die Fahrt in Richtung Norden weiter. Ein Halt in einem Supermarkt muss noch sein, denn wir haben gestern doch ein paar Sachen vergessen zu kaufen. Wir verstauen die Sachen und füllen noch etwas Wasser in den Tank, da kommt ein chilenisches Paar auf uns zu, hier wird man zur Begrüssung gleich auf die Wange geküsst, und will einiges wissen über unseren Aufenthalt und unsere Reise. Der Mann spricht etwas englisch und sie geben uns ihre Adresse und Telefon Nr. für den Fall, dass es irgendwelche Probleme gäbe auf der Reise durch Chile. Nun sind wir erst zwei Wochen hier in Chile und wir haben schon diverse Adressen und Tel. Nr. wo wir uns melden könnten bei Problemen. Ist das nicht nett?
Jetzt geht es endgültig weiter. Die Strasse führt der Küste entlang El Quisco, Algarrobo, Mirasol, El Yeco und weiter nach Quintay. Nach den vielen Ferienorten wird die Strasse schmaler, steiler und sehr kurvig. Bei den vielen Ferienwohnungen am Meer fällt auf, dass auch hier die meisten Wohnung geschlossene Vorhänge haben und nicht bewohnt sind, wie bei uns in den Winterkurorten, viel bebautes Land aber kaum Leben. Unser Ziel heute ist Quintay, dort soll es einen Campingplatz geben, ist aber nicht so. Wir dürfen aber am Strand übernachten müssen einfach um ca. 09.00 Uhr den Platz verlassen. So haben wir eine tolle Sicht auf das nicht gerade ruhige Meer und machen noch einen Spaziergang nach Santa Augusta, ebenfalls ein Ferienort ohne Leben.
06.09. Das Meer hat mal wieder seine tiefsten Töne gespielt, die ganze Nacht über rauschte es und die Wellen peitschten an die Felsen. Einmal ist Werner sogar aufgestanden um zu sehen ob da nicht etwa ein Tsunami in Anmarsch sei. Die Städter sind sich nicht mehr an die Geräusche der Natur gewohnt….
Nun am Morgen steht alles noch am selben Ort und wir verlassen den Übernachtungsplatz bevor der grosse Touristenstrohm über den Strand herfällt. Die steile Strasse führt uns wieder ins Dorf und dann weiter den Hang hoch. Unterwegs hatten wir gestern einen schönen Aussichtsplatz gesehen und da machen wir Halt und geniessen das Frühstück mit Aussicht auf das Meer aber ohne dessen Geräusche.
Unser nächster Ort ist Valparaíso, die Strasse führt über ländliches Gebiet bis zur Autobahn die uns zu unserem Ziel führt. Valparaíso, der Ort mit den vielen Hügeln, die allerdings total überbaut sind. Ein Häuserchaos sondergleichen. Das Stadtzentrum im Talboden ist sehr belebt und ist auf den ersten Blick nicht unbedingt einladend. Am Mercado del Puerto findet jeweils am Sonntag der Trödlermarkt statt. Ein Gewusel an Leuten und Verkaufsständen, es ist etwa so, wie wenn wir die ganzen Brockenhäuser der Stadt Zürich auf dem Paradeplatz ausbreiten würden. Unglaublich, aber so werden die Sachen wiederverwertet die man bei uns schon längst in der Verbrennung landen. Wir schauen uns das Gewusel nur aus dem Auto an, freie Parkplätze sind unmöglich zu finden. Vielleicht hätte Werner hier ja seine geklauten Relais wieder gefunden. So fahren wir weiter durch die Stadt, irgendwie ist es uns auch nicht nach Stadt, in Richtung Hügel ist der Himmel ziemlich dunkel so entscheiden wir uns für die Weiterfahrt nach Vina del Mar. Werner sollte dringend ein WIFI haben, es sollten noch ein paar e-mails vor Montagmorgen verschickt sein. Das Telefon erlaubt keine Internetverbindung also suchen wir ein Einkaufszentrum aber leider ist auch hier nichts zu machen. Dafür entscheiden wir uns für eine Einkaufstour, denn es gibt noch so allerhand Sachen neu anzuschaffen die uns auf dem Schiff abhanden gekommen sind. Die Ausbeute heute ist nicht schlecht, klar die Qualität entspricht nicht ganz dem was wir hatten aber in der Not frisst der Teufel bekanntlich Fliegen.
Zurück in der Stadt sehe ich ein Restaurant mit WIFI, also parkieren und nichts wie hin. Im Café Finka lassen wir uns nieder, trinken einen feinen Kaffee und essen ein Stück Kuchen dazu, mmhh. Das WIFI ist super und so können wir nebst dem kulinarischen Highlights auch noch die e-mails senden und runterladen.
Nun ist es aber an der Zeit um Ausschau nach einem Übernachtungsplatz zu halten. Es gibt hier in der Stadt bewachte Parkplätze, da könnte man bestimmt über Nacht bleiben aber Ruhe würde man hier nicht finden. Also machen wir uns auf die Suche des Campingplatzes welcher im chilenischen Führer aufgeführt ist. Renaka ist nur ein paar km von Vina del Mar entfernt aber die Einfahrt zum Camping zu finden ist mit den vielen Einbahnstrassen gar nicht so einfach. Beim dritten Anlauf finden wir ihn dann, aber die Schranke ist zu. Werner läuft mal durch das Gelände und dann entscheiden wir uns einfach beim Ausgang rein zufahren, dieser ist offen, und finden so einen schönen ruhige Platz. Um 22.30 Uhr kommen zwei Herren und machen uns klar, dass wir hier nicht übernachten dürfen, es ist kein Campingplatz mehr und das Gelände gehört nun dem Staat. Tja, das war‘s dann wohl, wir verlassen wohl oder übel das Gelände und fahren zwei Strassen höher wo es einen Parkplatz gibt, hier lassen wir uns nun endgültig nieder. Mittlerweile regnet es und der Strassenlärm ist gross aber bekanntlich lässt der nachts etwas nach, und das hoffen wir nun einfach.
07.09. Wir haben geschlafen wie die Murmeltiere, vom Strassenlärm hörten wir nichts mehr, nur morgens waren wir früher wach. Wir verlassen den Platz ohne Frühstück, fahren zum Parkplatz am Meer und geniessen da unser Frühstück.
Es regnet Bindfäden, der ganze Parkplatz ist schon eine grosse Pfütze und auch an den Strassenrändern sammelt sich das Wasser. Fussgänger möchte ich jetzt nicht sein, die Busse nehmen keine Rücksicht, sie fahren in die Pfützen und spritzen die Leute voll mit der dreckigen Brühe.
Wir fahren in ein Shoppingcentre, hier gibt es einen Parkplatz für Camions und da können wir im trockenen parkieren. Als erstes laufen wir zu Entel (Telefon- und Internet Anbieter), unser Internet funktioniert nicht und mittlerweile auch das Telefon nicht mehr. Wir versuchen ohne nasse Füsse über die Strasse zu kommen, das ist gar nicht so einfach und dann verschwinden wir im Entelgeschäft. Der Chef persönlich nimmt sich unser an, er spricht sogar etwas englisch und löst schon mal Problem Nummer eins. Dann gibt er unsere Sache an eine junge Frau weiter, sie spricht noch besser Englisch als ihr Chef. Sie ist so liebenswürdig und hilft uns alle Probleme zu lösen. Super.
Als nächstes laufen wir zu Mercedes, wir fragen nach den noch immer fehlenden zwei Relais, könnte ja sein, dass Mercedes dieselben Relais benötigt. Auch hier sind die Leute sehr hilfsbereit aber die Relais haben sie nicht. Wir bekommen eine Adresse wo wir hingehen sollen.
Zurück im Shopping, finde ich Rüstmesserli von Viktor Inox, also gleich zwei Stück kaufen, Ersatz für die Geklauten. Dann genehmigen wir uns einen Vitamindrink, Orange-Mango bevor es weiter an die bekommene Adresse geht.
Es regnet noch immer und die Strassenverhältnisse werden immer schlimmer. An der angegebenen Adresse, es steht Ersatzteile für Fiat angeschrieben, könnte es ja sein, dass diese die richtigen Relais haben. Leider auch hier kein Erfolg. Jetzt geben wir es auf, dann müssen wir halt weiter ohne Blinker fahren. In einer Woche sollten wir ja die richtigen IVECO-Relais bekommen.
Nun verlassen wir Valparaíso, bei diesem Wetter können wir hier sowieso nichts besichtigen. Laguna Verde ist unser Ziel, da soll es einen Camping geben und den peilen wir an.
Wir fahren der Ufer- und Hafenstrasse entlang, den Hügel hoch, links sind die kleinen Häuschen in den steilen Hang gebaut und rechts ist das Meer, heute grau und trüb. Noch zwei Tunnels und dann kommt schon der Abzweig nach Laguna Verde. Bei schönem Wetter hat man hier eine wunderbare Sicht auf Valparaíso und das Meer. So langsam hört der Regen auf und es wird etwas heller. Nach dem Ort Laguna Verde geht es wieder den Hügel hoch, Ferienhäuser werden gebaut und es herrscht teilweise eine ziemliche Unordnung. Bald schon ist die geteerte Strasse fertig, hier kaufen wir in einem Bus, der zu einem Laden umgebaut wurde, noch Wasser. Ein älterer Mann und sein Enkel verkaufen hier das Nötigste, der Grossvater sagt dem Enkel er soll mal mit dem Rechner 6 x 630 ausrechnen, er ist aber mit dem Resultat nicht zufrieden und rechnet nun selber, mit dem Resultat 7000 bin ich aber nicht zufrieden und so einigen wir uns zum Schluss auf 4200 Pesos.
Nun geht es auf der unbefestigten Strasse weiter, löchrig, voller Pfützen und teilweise ruppig. So geht es an kleinen Dörfern vorbei, immer mal wieder ein Beizli oder es wird Brot und diverse Backwaren angeboten. Mal geht es rauf dann wieder etwas runter, links und rechts lichter Wald und immer mal wieder ein Bretterverschlag, d.h. ein Haus. Bald gibt es nur noch Wald und die Strasse wird immer glitschiger. Dann kommt ein Abhang und Schwupps ist es zu spät für uns zum Anhalten, wir gleiten dahin wie auf Eis. Endlich schafft es Werner Fidibus zum Stillstand zu bringen. Nun schaltet er den Allrad zu aber ohne zusätzliche Hilfsmittel werden wir hier nicht mehr den Berg hoch kommen. Wir holen Reisig, gröbere Äste und Piniennadeln die hier zu Hauf rumliegen. Wir legen alles auf die Strasse, unter die Räder und versuchen den Lehm aus den Rillen der Reifen zu schieben. Nun es kann los gehen, wir schaffen es tatsächlich ein paar Meter hoch aber dann rutscht Fidibus in eine tiefe Rille. Auweia, was nun, weiter schräg rüber darf er nicht mehr rutschen denn dort ist ein Graben und da würden wir ihn nie mehr raus bringen. Also wieder Reisig, Äste, Steine, von denen hat es allerdings nicht viele, und ganze Stämme um den Graben zu füllen. Wir sind beide schon ganz lehmverschmiert, an den Schuhen kleben ganze Klumpen und wir stellen uns schon darauf ein, dass wir heute Nacht wohl in einer sehr misslichen Lage schlafen werden müssen. Dann kommt Rettung, ein junges Paar kommt den Hang hoch geschlittert, der Motor heult. Vor Fidibus bleiben sie stehen und steigen aus. Sie wollen uns helfen, Fidibus mit ihrem Auto rauszuziehen. Aber zuerst müssen sie an Fidibus vorbei fahren und das ist nicht ganz einfach, denn die Reifen sind auch „profillos“ wie unsere. Wir legen wieder Reisig und Äste auf die Strasse und dann fährt Cristofer los, wir zeigen wie er fahren soll und er versucht es nachzumachen, eine brenzlige Situation. Cristofer hatte sich schon mal im Voraus bei Werner entschuldigt, falls er doch an Fidibus ran schlittern würde. Aber er schafft es und wir sind schon mal alle erleichtert. Dann geht es weiter Reisig und Ästen auf der Fahrbahn zu verteilen, nun sind wir zu viert und da geht es etwas schneller. Dann ist es soweit, Das Abschleppseil wird montiert, erst wollen die Männer das Seil lang lassen aber Maria Jose sagt, halt, wir müssen das Seil in die Hälfte legen und sie macht das ganz genau, Meter um Meter wird es schön gestreckt. Jetzt kann es los gehen, Cristofer fängt an zu ziehen und Werner gibt auch Gas und Fidibus kommt tatsächlich aus seiner misslichen Lage raus und zusammen bringen sie das Auto den Hang hoch. Erleichterung auf beiden Seiten, wir fallen uns in die Arme und alle sind glücklich dass es geklappt hat. Wir natürlich speziell glücklich. Wir trinken noch ein Bier zusammen und plaudern noch eine Weile, Maria Jose und Cristofer sprechen ein wenig Englisch und wir halt eben ein wenig Spanisch und so schaffen wir es einander zu verstehen. Gerne hätten wir ihnen einen Batzen für ein gemütliches Nachtessen zu zweit gegeben aber das wollten sie gar nicht, das wäre eine Beleidigung gewesen, so verteilen wir mal wieder schweizer Schokolade und damit machen wir den Zweien eine grosse Freude. Dann gilt es Abschied zu nehmen, nochmals eine, zwei herzliche Umarmungen und dann fahren sie in Richtung Valparaíso und wir bleiben heute Nacht hier. Wir parkieren Fidibus in einer Waldschneise und für uns wird es heute Nacht bestimmt sehr ruhig. Ich koche noch Spaghetti und dann fallen wir todmüde ins Bett.
08.09 Das war ein Tag, nun sind wir erst zwei Wochen in Chile und haben schon so viele Abenteuer erlebt dass es eigentlich für ein paar Wochen reichen würde.
Das Wetter hat sich gebessert und es scheint sogar ab und zu die Sonne. Wir entscheiden noch etwas hier zu bleiben, erledigen die schon seit ein paar Tagen anstehenden Arbeiten, hier stört uns niemand und wir können uns alle Zeit der Welt nehmen. Am Mittag machen wir einen Spaziergang, wir möchten nun doch noch zum Campinglatz laufen um zu sehen was wir verpasst haben. Ein anderer Weg führt den Hang runter, auch hier ist es teilweise sehr steil und ausgefahren, es wäre auch an dieser Seite kein Durchkommen gewesen. Wir kommen durch ein privates Gelände und unterhalten uns mit dem Besitzer, er spricht etwas englisch. Dann geht es weiter auf der Strasse auf der wir gestern hätten fahren müssen, gut sind wir nicht so weit gekommen, da hätten wir gleich eine Woche Ferien nehmen müssen um je wieder den Hang hoch zukommen. Es ist eine „Charrete“ die Strasse ist aufgewühlt von den Autos die hier versucht haben den Berg hoch zu fahren, ein Wunder dass es die jungen Leute gestern geschafft haben. Nun der Campingplatz ist ganz vorne am Meer, aber was wir hier sehen gibt uns den Rest, es ist eher eine Abfallhalde als ein Campingplatz, ein Chaos sondergleichen. Wir verlassen das Gelände schnellstmöglich wieder und werden so schnell wohl keinen Campingplatz mehr ansteuern. Unglaublich.
Am Nachmittag fahren wir zurück Richtung Valparaíso, Fidibus ist mit Lehm gepflastert, so können wir nicht in die Stadt fahren. So fahren wir in Richtung Autobahn und bleiben dort auf einem Rastplatz über Nacht. Es gibt sogar Duschen und das haben wir ja bitter nötig. Auch essen wir im Restaurant und können das WIFI nutzen.
09.09 Die Nacht war nicht gerade ruhig aber wir konnten trotzdem gut schlafen. Nach dem Frühstück holen wir alle e-Mails und beantworten auch welche. Kurz vor Mittag fahren wir weiter, zuerst zu den nahegelegenen Einkaufszentren, wir müssen mal wieder Früchte und Gemüse aufstocken.
Unser Ziel heute liegt ganz in der Nähe, es ist das Reservat des Lago Penuelas, ein Stausee. Nach nur gerade ca. 20 km sind wir schon vor Ort. Da wir die Nationalpark Pässe bereits in Santiago gekauft haben, kostet es keinen Eintritt. Das Übernachten auf dem Campingplatz 10‘000.00CLP. Wir sind natürlich auf den Campingplatz sehr gespannt, nach den letzen Erfahrungen. Aber hier ist alles anders, wow, so ein schöner Platz, ordentlich, sauber, ein gutes Sanitärgebäude mit Warmwasser und Duschen. Uns ist klar, hier werden wir zwei Nächte bleiben.
Nachdem wir Fidibus parkiert haben machen wir den vorgeschlagenen Spaziergang, ein Weg 3.5 km. Die letzten Regentage haben auch hier ihre Spuren hinterlassen, die Strässchen sind oft fast unpassierbar, das Wasser drückt überall durch die Wiesen, somit ist es teilweise recht sumpfig. Wir suchen Stellen wo ein Durchkommen möglich ist und laufen so den See entlang. Den Wasservögel scheint es hier zu gefallen und wilde Pferde suchen nach dem frischen Gras. Man könnte auch fischen aber das ist ja nicht unser Hobby. Das Wetter ist nicht schlecht, es ist bedeckt und ein kühler Wind bläst über die Ebene. Auffällig sind hier die Bäume und Büsche, es gibt Eukalyptusbäume, Australien lässt grüssen und ganz viele Mimosenbüsche die im Moment alle blühen, ein Meer von gelben Blüten. Immer wieder hat es Picknickplätze mit Toilettenhäuschen.
Zurück bei Fidibus bekommen wir Nachbarn, zwei junge Männer stellen ihr Zelt auf. Also ich bin ja froh, dass wir Fidibus haben, denn es scheint eine kalte Nacht zu geben.
10.09. Es war eine kalte Nacht 4°, wir sind wieder sehr froh um unseren gut isolierten Fidibus, obwohl es im Inneren nur 12° hatte haben wir trotzdem nicht heizen müssen. Heute wird es schön Wetter, der Himmel hat bereits blaue Löcher. Wir beginnen wieder mit einem Spaziergang bevor es dann heisst, Wäsche waschen und diverse Arbeiten an Fidibus erledigen.
Es wird angenehm warm wir können sogar das erste Mal die Stühle raus nehmen. Die Wäsche ist gewaschen und hängt an der Leine und Werner liegt unter Fidibus und checkt den Gastank und die Dieselheizung. Dann demontieren wir ein Fenster, wir müssen die Feder des Rouleaus anziehen und dann sind da noch die Lehmspuren im Inneren von Fidibus zu entfernt und natürlich die Schuhe putzen. Wie wir so schön am Schaffen sind bekommen wir Besuch von unseren Nachbarn, sie bringen uns zwei Hotdogs, mmhh die sind aber gut. Ich hatte ihnen am Morgen unsere Säge ausgelehnt damit sie das Feuerholz zerkleinern konnten, und das ist jetzt wohl das Dankeschön. Wir im Gegenzug bringen ihnen zwei Schoggistengeli zum Dessert.
Nach einem kurzen Spaziergang wird geduscht dann gekocht und den restlichen Abend werden wir ruhig angehen.
11.09. Valparaíso, die Stadt mit den über 45 steil zum Meer abfallenden Hügeln. Ein Kunterbunt an Häusern, Gebäuden und vielen Standseilbahnen welche die Hügel erschliessen. Das Stadtbild ist irgendwie chaotisch, alte, verschnörkelte Häuser wechseln sich mit modernen Gebäuden ab, allerdings ist von den alten Häusern oft nur noch die Fassade vorhanden und hinter der Fassade thront ein modernes Glasgebäude. Schade, dass der Stadt das Geld fehlt um die schönen, alten Häuser zu renovieren, so machen sich die Sprayer über die halb verfallenen Fassaden her und nehmen keine Rücksicht auf das Erbgut. Ein Prachtbau und Beispiel wie schön die Häuser aussehen könnten, zeigt das Gebäude des Marinehauptquartiers.
1536 hat Pedro de Valdivia die Bucht als Ausgangshafen nach Santiago bestimmt, eine Kirche und ein paar Strandhütten waren die Vorläufer der heutigen Stadt. 1818, nach der Unabhängigkeit wurde der Hafen von Valparaíso zum wichtigsten Hafen an der Pazifikküste. So etablierten sich bald englische, deutsche, holländische und französische Kaufleute in der Stadt mit Im- und Export Geschäften. Da es genügend Hügel hat, hatte sich jede Nation einen Hügel ausgesucht und somit gibt es einen britischen- einen deutschen- einen italienischen und einen jugoslawischen Hügel. Die Bevölkerung hat sich bestimmt schon längstens gemischt aber an den Häusern kann man noch immer diverse Merkmale erkennen.
Heute wandeln sich die Hügel immer mehr zu Touristenzentren, die einheimische Bevölkerung wird verdrängt und es entstehen Hotels und Restaurants.
Wir finden einen bewachten Parkplatz wo wir Fidibus mit gutem Gewissen für ein paar Stunden stehen lassen können. Als erstes nehmen wir die Standseilbahn hoch zum Cerro Cordillera, ui ist die Bahn steil, man kann nur hoffen, dass sie gut gewartet wird. Nach ca. 100 Meter sind wir bereits auf dem Hügel. Bunte Häuser, teilweise auch eher ärmlicher Natur, säumen die engen Strassen. Wie wir in eine Seitengasse reinlaufen möchten, ruft uns der Pöstler zurück, er meint da sollen wir nicht hin laufen, es wäre gefährlich, böse Buben würden da ihr Unwesen treiben. Nun, nachdem uns vorher schon eine Frau gewarnt hat, wir sollen den Rucksack nicht auf dem Rücken sondern am Bauch tragen, nehmen wir die Warnung ernst. So laufen wir zurück zur Bahn, nehmen aber die sehr, sehr steile Treppe die neben der Bahn runter zum Ausgangsort führt. Jetzt laufen wir durch die Altstadt, vorbei an den alten Häusern die fast alle zu einem Restaurant oder Laden umfunktioniert wurden. Beim Plaza Sotomayor gehen wir zur Touristinfo und holen uns einen Stadtplan. Die nächste Standseilbahn bringt uns auf den Cerro Conception, hier ist es touristischer, schön renovierte Häuser beherbergen Hotels, Restaurants, Cafés und Souvenirgeschäfte. Hier kann man sich auch frei bewegen. Schöne Fassadenbilder, Kunstwerke und die vielen farbigen Häuser hinterlassen einen fröhlichen Eindruck. Wir laufen zur nächsten Standseilbahn Reina Victoria, im Gebäude nebendran thront ein schönes Restaurant auf einer Aussichtsterrasse. So lassen wir uns hier für das Mittagessen nieder, geniessen die schöne Aussicht auf Stadt und Hafen und das feine Essen.
Mit der Bahn geht es wieder runter und so langsam zu Fidibus zurück. Es ist noch schwierig Valparaíso zu beschreiben, auf der einen Seite, bunt und lebenslustig auf der anderen Seite eher etwas schmutzig und baufällig.
Nach der Stadtbesichtigung geht es wieder zurück zum Campingplatz wo wir schon die letzten zwei Nächte verbracht haben.
12.09. Es ist an der Zeit die Gegend von Valparaíso zu verlassen. Nach einer sehr frischen Nacht, 0.5° geht es weiter auf die Autobahn, vorbei an Vina del Mar nach Quilpue. Wir verlassen die Autobahn da wir eine Gasabfüllstation suchen. An der Tankstelle können sie den Tank nicht füllen, vor ein paar Tagen bekamen wir gerade mal 2 Liter Gas, das reicht schon für ein paar Tage sogar wenn man heizen muss. Aber wir hätten den Tank gerne gefüllt damit wir unbesorgt heizen können wenn es nötig ist.
In Quilpue finden wir so eine Station, aber man kann den Tank nicht füllen, ein Achtel Tank geht aber nicht mehr. Da untersucht der Tankwart mal unsere Füllanlage und merkt, dass der Schlauch schräg auf das Ventil geschraubt wurde, vermutlich in Neuseeland, denn vorher hatten wir nie Probleme. Nun kommt noch ein zweiter Mann dazu, er versucht das Ventil wieder auf den Schlauch zu schrauben aber es wird nicht dicht, auch nicht mit Teflon band. Werner kaufte im nahe gelegenen Jumbo eine Rolle dieses Teflon Bandes. Dann versuchen die Männer das Gewinde etwas nach zu sägen, wir haben eine Metallsäge aber es wird immer noch nicht dicht. Nun kommt ein Gastanklastwagen und der Chauffeur sieht sich die Sache auch noch an. Eigentlich müsste man ein neues Ventil kaufen aber das gibt es in Chile natürlich nicht, sie wollen wissen wozu wir das Gas benötigen, zum kochen und heizen sage ich. Essen könnte man ja noch im Restaurant aber wenn es nachts kalt wird sollte man schon heizen können. Das ist dann ausschlaggebend, dass Der Chauffeur zusammen mit Werner zu einem Gewindeschleifer laufen der ganz in der Nähe eine Werkstatt hat. Mit dem neu eingeschliffenen Gewinde können wir jetzt wohl Gastanken aber wir können den Schlauch nicht mehr an den Einfüllstutzen montieren. Eine Notlösung wird gefunden aber ein neues Ventil muss in der Schweiz bestellt werden. Ich kann nur sagen, so viel Hilfsbereitschaft von Leuten die uns gar nicht kennen, ist einfach bewundernswert. Geld wollen die Leute ja nie für die Arbeit obwohl sie ein paar Stunden investiert haben, also kommt die schweizer Schokolade wieder zum Zug, darüber freut man sich immer.
Mittlerweile ist es schon wieder 15.30 Uhr und unsere Mägen knurren. Unterwegs in Villa Alemana sehen wir ein italienisches Restaurant, da machen wir Halt und bestellen hausgemachte Ravioli an Tomatensauce. Sehr lecker, die Ravioli sind so prall gefüllt dass sie fast zerplatzen. Noch einen Espresso und dann geht es weiter, wir haben das Tagesziel noch nicht erreicht. So geht es weiter nach Limache und dann nach Olmué wo wir einen Campingplatz ausgesucht haben. Es scheint, dass wir hier im grünen Gürtel vor den Toren Santiagos angekommen sind, viele Früchte- und Gemüseläden links und rechts der Strasse. Neu erstellte Einfamilienhaus Quartiere, Hotels und Restaurant. „Unser“ Camping liegt etwas abseits des Dorfes Olmué, ordentlich mit Bad und WCs. So bleiben wir heute Nacht hier. Wir machen noch einen Spaziergang den Hügel hoch von wo man eine schöne Aussicht über das grüne Tal hat. Erst jetzt sehen wir die vielen Treibhäuser, nun ist auch klar wo das viele Gemüse und die Früchte her kommen. Zurück auf dem Camping, die Sonne hat sich schon verabschiedet, möchte ich gerne duschen, nur leider kommt kein Tropfen Wasser, also machen wir halt Handwäsche in Fidibus.
13.09. Der National Park La Campana hat drei Eingänge, zwei davon sind von Olmué zugänglich. Bevor wir aber zum NP fahren machen wir einen Halt beim Flugplatz Olmué. Ein junger Mann, Vicente, öffnet uns das Tor damit wir reinfahren können. Es stellt sich heraus, dass Vicentes Grossvater der Gründer dieses Flugplatzes und des Fliegerclubs war. Er muss ein bekannter Pilot gewesen sein. Vicentes Vater und natürlich auch er selber sind ebenfalls begeisterte Piloten. Von diesem Flugplatz aus werden aber kaum Motorflüge gemacht sondern Segelflüge. Die Thermik über den naheliegenden Bergen soll super gut sein. Auch soll Chile für Segelflüge sehr bekannt sein. Vicente zeigt uns die zwei Hangars und erzählt von seinen Flugerfahrungen die nicht immer problemlos waren, er spricht sehr gut Englisch.
Nun ist es an der Zeit mal Richtung NP zu fahren, als erstes versuchen wir den Eingang Granizo danach Gajon Grande, beim Ersten Eingang ist der Campingplatz geschlossen und vermutlich wäre Camping mit unserem Auto auch nicht möglich, beim zweiten Eingang gibt es Camping nur für Zelte. Der dritte Eingang Ocoa liegt ca. 80 km von hier entfernt. Also fahren wir die ca. 80 km bis zum dritten Eingang, hier soll Campieren möglich sein, auch für uns. So ist es denn auch.
Hier in Ocoa herrscht ein wärmeres und trockeneres Klima, die Vegetation ist schon wüstenähnlich. Viele Palmen, die Büsche haben meistens Dornen und es gibt mannshohe, vielarmige Kakteen. Ein ausgeschilderter Spaziergang mit Erklärungen über die verschiedenen Pflanzen ist interessant. Die verschiedenen Vögel die sich hier ihre Nahrung suchen sind eher unscheinbar, machen aber teilweise lustige Geräusche.
14.09. Der Himmel ist bedeckt, die Nacht war um einiges wärmer als die der letzten Tage.
Heute machen wir eine Wanderung zum Wasserfall, der Aufstieg soll etwa 2 Stunden dauern. Der Weg ist sehr uneben, vom Regenwasser ausgespült. Nach genau 2 Stunden haben wir es geschafft und sind vom Anblick begeistert. Man wähnt sich im Wilden Westen, nicht des Wasserfalles wegen aber der beig farbenen Felsen und den vielen Kakteen wegen. Die Palmen wachsen aus den Felsen, sieht zumindest so aus.
Wir essen zwei Riegel bevor wir den Rückweg antreten. Auf der lausigen Karte ist ein zweiter Weg eingezeichnet, nicht die direkteste Linie aber wir versuchens.
Nach der Karte geht der Weg erst quer zum Hang und dann ziemlich steil runter. Nach einer halben Stunde Laufzeit haben wir irgendwie das Gefühl, dass da was nicht stimmt, es geht immer mehr den Berg hoch als runter. So entscheiden wir uns zur Umkehr, wir finden denn auch bald den verpassten Abzweig. Der Weg ist schmal, nicht gut unterhalten und die dornigen Büsche links und rechts des Weges heissen uns aufpassen. Ein plötzlicher Gestank klärt sich bald, eine tote Kuh liegt auf dem Weg, total ausgehöhlt, nur das mit Fell überspannte Gerippe und der Kopf sind noch vorhanden. Wir sehen immer mal wieder Kühe am Wegrand aber die sind sehr schüchtern und laufen sofort weg. An was diese Kuh gestorben ist lässt uns rätseln, es soll hier im Park Wildkatzen, Füchse und Marderartige Tiere geben aber vermutlich ist sie auch einfach eines natürlichen Todes gestorben oder hatte sich verletzt und war somit eine leichte Beute für die oben genannten Tiere.
Noch eine halbe Stunde und wir sind wieder zurück auf dem Campingplatz. Fast genau fünf Stunden waren wir unterwegs. Die Füsse und Beine sind froh, dass sie ausruhen können.
15.09. Heute geht es zurück nach Santiago, es ist der Tag der offenen Türe in der Foxy Bar und wir haben den Leuten versprochen, dass wir kommen werden.
Um ca. 11.00 Uhr verlassen wir den NP und fahren über die Autobahn nach Santiago. Der Regen vor einer Woche hat einen regelrechten Vegetationsschub ausgelöst, es ist überall am spriessen und blühen. Am Strassenrand werden Orangen, Zitronen, Zwiebeln und Avocados verkauft. Wir nehmen einen Sack Zitronen mit für den Pisco Sour in der Foxy Bar.
Um ca. 15.00 Uhr sind wir in Santiago, in der Strasse wo wir das Auto über Nacht parkieren möchten. Wir haben Glück es gibt freie Parkplätze. Im gegenüberliegenden bewachten Parkplatz dürfen wir nicht über Nacht bleiben. Offenbar ist es nicht erlaubt.
Also gehen wir erst mal was essen, danach spazieren wir zur Info und fragen nach ob es irgendwo einen anderen bewachten Parkplatz gibt. Aber auch hier hören wir, dass es das in Santiago nicht gibt, wir bekommen eine Adresse eines öffentlichen Parkplatzes aber uns gefällt die von uns bereits ausgesuchte Seitenstrasse besser.
Nun ist es an der Zeit für die Foxy Bar. Fernando und Luis freuen sich sehr über unseren Besuch später kommen auch noch weitere bekannte Gesichter dazu und es wird wieder ein angenehmer Abend. Die Bar ist mit chilenischen Fahnen dekoriert, am 18.09. ist Nationaltag und heute wird schon mal vorgefeiert. Es ertönt chilenische Musik aus dem Lautsprecher und Luis möchte unbedingt mit mir tanzen aber ich kenne ja diese südamerikanischen Tänze gar nicht und habe sowieso zwei linke Füsse beim Tanzen. Er lässt nicht locker und zeigt mir die Schritte und dann versuchen wir es zusammen, vermutlich eine Lachnummer für die anwesenden Chilenen, sie applaudieren aber trotzdem. Es werden spezielle Drinks serviert und dazu eine Enpanada, eine Teigtasche gefüllt mit Fleisch, gekochtem Ei und einer Olive, dazu eine Sauce aus gehackten Zwiebeln, Tomaten, Gewürzen, etwas Essig und Öl. Eigentlich haben wir gar keinen Hunger mehr, aber aus Gastfreundschaft wird gegessen. Zum Abschluss gibt es noch einen Pisco Sour und ich darf mich nochmals im Tanzen üben.
Um 19.30 Uhr geht’s zurück zum Auto, bezahlen die aufgelaufene Parkgebühr, in Chile gibt es keine Parkuhren sondern Parkwächter. Sie haben ein Gerät wo sie einen Zettel mit der Ankunftszeit und wenn man zurück kommt, die genaue Parkzeit und den Betrag ausdrucken können. So haben wir einen Beleg und der Staat die Einnahmen. Dazu kommt, dass da immer eine Person den Parkplatz beaufsichtigt.
Nun verziehen wir uns ins Innere von Fidibus, schliessen die Schiebetüre und die Fensterläden und somit sieht man nicht, dass da jemand wohnt.
16.09. Die Nacht war ruhig und wir haben gut geschlafen. Um 08.00 Uhr stehen wir auf, nach der Morgentoilette laufen wir zum Supermarkt um ein paar Einkäufe zu machen. Unterwegs wird frisch gepresster Orangensaft angeboten, die Orangen werden wirklich vor den Augen des Kunden gepresst. So genehmigen wir uns auch je einen Saft, Vitamine kann man immer gebrauchen. Danach fahren wir aus der Stadt in nördliche Richtung, auf einem Shoppingcenter Parkplatz mache ich Frühstück. Dann laufen wir noch etwas durch die Geschäfte bevor wir uns auf den Weg zu Susanne und Pedro begeben. Sie wohnen ziemlich im Norden der Stadt in einem schönen Einfamilienhaus quartier. Susanne erwartet uns bereits, Pedro ist noch im Büro. Die Wiedersehensfreude ist gross. Sie haben uns Ersatzteile und die Relais mitgebracht, so kann Werner endlich Fidibus wieder artgerecht ausstatten. Um 13.00 Uhr kommt auch Pedro und wir fahren zusammen zum Mittagessen in ein gutes Restaurant. Pedro erklärt uns die eine oder andere Spezialität und so lernen wir neue chilenische Gerichte kennen.
Am Nachmittag fahren Pedro und Werner zur IVECO-Garage, wir sollten ja noch den Kettenspanner austauschen lassen. Ich mache mir einen gemütlichen Nachmittag am Computer.
Susanne und Pedro laden uns heute Abend zum Essen ein, in ein bekanntes Fischrestaurant. Eigentlich wäre es ja an uns sie einzuladen aber offenbar ist das Tradition, dass sie am ersten Abend die Gäste einladen. Wir sind fast bereit zur Abfahrt, da fängt es an zu Beben, alles zittert, Gläser klirren, die Lampen pendeln hin und her, Schubladen öffnen sich und im Schwimmbad gibt es einen kleinen Tsunami. Unheimlich, und es will nicht aufhören. Man bekommt weiche Knie und einen sturmen Kopf. Endlich nach ca. 1.5 Minuten ist der Spuk vorbei aber bald schon kommen die Nachbeben, etwas weniger heftig und lang aber immer noch stark. Nach ca. einer halben Stunde hat sich die Situation etwas beruhigt.
So fahren wir in die Stadt, die Luft ist gestochen scharf und wir haben ein wunderbares Lichtermeer unter uns. Von Schäden sieht man glücklicherweise nichts. Im Restaurant geniessen wir ein feines Nachtessen, zur Vorspeise verschiedene Muscheln und Seeigel und zum Hauptgang diverse Fische. Dazu natürlich einen Pisco Sour und später ein Glas Wein und einen Kaffee. War ein wunderschöner Abend. Herzlichen Dank euch beiden.