Von We: Wednesday, 04.01.2017 in the morning we uploaded the remaining parts of the latest report to our HP. Later we went down to San Bernardino to do some shopping and in the evening Susi, Ruedi and RoWe together with Simone and Jens had a nice barbeque. It was another nice evening, chatting and enjoying the warm summer evening. Good weather. 26 km.
Thursday, 05.01.2017 it was time to say Goodby to all our friends at Hasta la Pasta. We went via Limpio and the north of Asuncion to cross the bridge spanning the River Paraguay and then turned south west to reach the border to Argentina. Here both the customs for Paraguay and Argentina are combined at one location. After we had finished all the formalities we had to put Fidibus under a big Scanning machine. These are usually meant to scan Trucks. When we asked the person what they are searching with this machine, he said that they are looking for Drugs! Interesting. Anyway, it took us around 45 minutes til everything was done and we were released into Argentina. We followed road no, 11 and reached Formosa. Here we tried to find an ATM to get some Argentinian Pesos, but in front of all of them there where long queue’s of people, waiting and trying to draw money. It looked as if they all run out of cash? Or did they all get their salaries? We tried one or two ATM’s, but they didn’t release any money to us. So we decided to give it a try in the morning next day. We then went to the Costanera and had a look around. There was a very large and nice “Krippenspiel” set up from Christmas. It was really nicely done! Afterwards we went to a sport complex were we could stay for the night at the parking lot. Good weather. 234 km.
Friday, 06.01.2017 we went to one of the banks and went straight to the counter. But not only in front of the ATM’s, even the counter hall was full of people! So we took our number and waited for our turn. We had to go to the first floor with even more people waiting. Finally we got to a counter and explained the problem to the lady: Non of our bank cards would be accepted by the ATM’s, and the bank doesn’t change any money. Finally we got an address of a Cambio a few blocks further down the road in a backyard. Here we changed some US Dollars against Pesos. What a nonsense to spend so much time! Finally we had some local currency and so we did some shopping before we left the town. We took Ruta 81 to the northwest through the Argentinian Chaco. Fortunately the sky was cloudy and so the temperatures were acceptable. At Laguna Yema we stopped next to a Petrolstation for the night. Cloudy weather. 391 km.
Saturday, 07.01.2017 ones again it was a hot night with not much wind nor rain to cool down. Therefore we departed early to make use of the cooler air. On the way we stopped for breakfast, and then continued our trip through the wide Argentinian Chaco with farmland for cattle and sheep. Finally we reached the Ruta 34 on which we turned southwest. Near Embarcacion we stopped at a Posto and took a shower to cool down a bit. At Pichanal we turned north on to Ruta 50 and at San Ramon de la Nueva Oran we stopped for shopping and fuelling. A bit further north, at Rio Pescado we stopped for the night. Very hot weather. 410 km.
Thursday, 19.01.2017 another day at the Campground and in the town. Good weather.
Friday, 20.01.2017 in the morning we left Sucre to the south east on Ruta No. 6. The road is quite good and crosses many mountain ranges and valleys. Via Tarabuco and Tomina we reached Padilla. From here we turned north on Ruta No. 38 which is a gravel road. Again we crossed many steep mountains in the Pre-Andes and drove through green valleys with small villages and farmland. About 10 kilometres south of Nuevo Mundo we found a nice little spot for the night. Good weather. 222 km.
Old and New ...
Monday, 30. and Tuesday, 31.01.2017 again work on the PC and HP. Good weather.
Von Ro: 05.01. Abschied nehmen fällt meistens schwer, heute ist es wieder soweit. Nach einem schönen und gemütlichen Grillabend gestern, haben wir uns bereits von Simone und Jens verabschiedet, wir werden euch vermissen, danke für die schöne und interessante Zeit. Heute nun von Susi und Ruedi, Simone und Heiko, den Franzosen und von unseren Gastgebern, Marion und René. Es war einfach super bei euch, wir nehmen schöne Erinnerungen mit und natürlich ein paar Pakete Nudeln, Hörnli, Spaghetti usw. Danke für alles, den Morgenkaffee und die Plauderrunde werde ich bestimmt vermissen.
Nun geht es zügig in Richtung Zoll, unterwegs tanken wir Diesel, kaufen noch ein paar Sachen und bald schon stehen wir an der Grenze. Der Paraguayische Zoll ist schnell erledigt, der Argentinische dauert etwas länger. Der Zöllner für das Auto ist ein griesgrämiger, älterer Herr und muss sich etwas aufspielen. Das erste Mal will ein Zöllner den Versicherungsnachweis sehen und Fidibus muss durch den Scanner. Andere Autos müssen alle Koffer ausräumen, die Polizistin untersucht die Autos und stochert mit einem Werkzeug am Unterboden rum. Die Drogenhunde schnüffeln nicht nur im Inneren des Autos sondern auch im Kofferraum. Da ist Scannen direkt angenehm.
Nun sind wir mal wieder in Argentinien. Auf der Ruta 11 geht es gegen Südwesten nach Formosa. Das heftige Gewitter welches für die Asuncion Gegend angesagt war, hat sich wohl hier entleert, es ist ziemlich nass.
An der Costanera sind die Weihnachtsdekos immer noch präsent. Eine Szene der Geburt Christi ist mit Lebensgrossen Figuren nachgebildet.
In Formosa suchen wir einen Bankomaten, die gibt es auch aber sie wollen meine Karte nicht akzeptieren. Vor jeder Bank stehen die Leute Schlange um Geld abheben zu können. Unglaublich, man könnte meinen, die Geldautomaten werden für den Rest des Monats geschlossen.
Geschlafen wird auf einem Campingplatz etwas ausserhalb der Stadt.
06.01. Weiter geht es auf Geldsuche. Vielleicht ist ja heute weniger Andrang auf die Geldautomaten als gestern Abend. Der Mann vom Camping schickt uns zum Busterminal, da könne man Geld wechseln. Also nichts wie hin. Die Bankomaten sind frei aber sie sind auch leer. Geld wechseln kann man nicht. So fahren wir in die Stadt zur Touristinfo, die Auskunft die ich bekomme ist, bei jeder Bank kann man wechseln.
Nur, was wir heute sehen haut dem Fass den Boden raus. Die Warteschlangen sind noch viel, viel länger als gestern und die Bankräume sind voll mit Wartenden Kunden. Bei der Argentinischen Nationalbank könnte man meinen, heute bekommt jeder ein paar Hunderter gratis, die Schlangen sind soooo lang und etwa dreifach geführt, unglaublich. Wir probieren es bei der BBVA, man muss eine Nr. ziehen, ich erhalte Nr. 184 auf dem Monitor ist man erst bei Nr. 25. Die Warteräume sind voll. Werner fragt an einem Schalter ob man überhaupt Geldwechseln kann, die Dame sagt etwas aber Werner versteht sie nicht. Nachdem sie die Kundin abgefertigt hat bekommt er eine Adresse wo man Geldwechseln kann. Endlich. Jetzt noch schnell zum Supermarkt und dann raus aus der Stadt, bevor die Warteschlangen auch noch die Strassen verstopfen.
Nun geht es auf der 81 in Richtung Salta, wir durchqueren den argentinischen Chaco. Es ist sehr feucht hier, die Vegetation ähnlich wie im paraguayischen Chaco. Auch hier Störche und viele Wasservögel. Es gilt hunderte von Kilometern abzuspulen. Es ist schwül warm obwohl der Himmel bedeckt ist. Nach 391 km ist Schluss für heute, wir parkieren auf einem grossen Parkplatz neben einer Tankstelle, kein feudaler Übernachtungsplatz aber für eine Nacht ok.
07.01. Kurz nach 07.00 Uhr sind wir bereits unterwegs, es ist noch angenehm kühl. Es liegen auch heute wieder einige hundert Kilometer vor uns. Um die Mittagszeit haben wir den Chaco hinter uns aber die Temperaturen sind auch in der Region Salta nicht besser. Bei der YPF Tankstelle nehmen wir eine Dusche, das tut gut. Diesel, Früchte und Wasser müssen wieder aufgefüllt werden. Nun fahren wir in Richtung Bolivianische Grenze. Für den Grenzübertritt ist es uns aber zu spät, so bleiben wir auf dem Campingplatz, Rio Pescador, und versuchen da etwas abzukühlen. Nachts lassen wir die Schiebetüre offen, es kühlt bis 26° ab.
08.01. Wir fahren wieder früh los, nach ca. 20 Minuten stehen wir schon vor dem Zollgebäude in Aguas Blancas. Das Auto wird parkiert, erst geht es ins rechte Gebäude, da bekommen wir den Ausreise und Einreise Stempel. Im Gebäude vis à vis wird das Autopapier abgegeben und ein Neues für Bolivien wird ausgestellt. Toll wenn beide Zollämter im gleichen Gebäude untergebracht sind, so geht es ruck zuck. Den letzen Stempel für das Auto bekommen wir dann in Bolivien, da müssen wir auch gleich Strassengebühren bezahlen, 20 Bolivianos (ca. 3.00 Fr.). Eine Quittung wird an das Autopapier geheftet und auf der Rückseite gibt es einen Stempel.
Nun geht es los in Richtung Tarija, auf der Ruta Nr. 1. Die Strasse führt dem Rio Bermejo entlang, mal rauf mal runter, wunderschön. Im Talboden wird Gemüse, Mais und Obst angebaut, die gut ausgebaute Strasse teilen wir mit Kühen, Pferden, Eseln, Geissen und Schafen. Am Strassenrand werden Pfirsiche, Melonen, Mangos und Trauben verkauft. Langsam nehmen die Höhenmeter zu, viele kleine Tunnels sichern die Strasse, sieht man doch immer wieder Erdrutsche welche die Strasse beim letzten heftigen Regen verschüttet haben. Die Felswände sind teilweise sehr bröcklig, bei vielen Steinen denkt man, gut liegen sie schon da, auf dem Autodach möchte man die nicht.
So fahren wir gemütlich und geniessen die Aussicht, viele Wiesen erodieren und hinterlassen tiefe Einschnitte. Kakteen blühen in verschiedenen Farben. Nach dem etwas langweiligen Chaco tut eine neue Landschaft gut. Erstaunlich ist eine Schlucht, Angostura, welche aus dem Nichts erscheint. Fährt man über die Brücke sieht man weit unten den Tarija Fluss und Felswände. Kinder schwimmen im schmutzigen Wasser, es ist Regenzeit da gibt es wohl täglich ein heftiges Gewitter.
Kurz vor Tarija beginnt die Weingegend Boliviens, die Flüsse und die umliegenden Berge haben hier ein Mikroklima geschaffen. Die gepflegten Reben sind bereits voll mit erntereifen Trauben. Im Reiseführer wird ein deutsches Weingut erwähnt, das sehen wir uns an. Leider ist es geschlossen und wir können nur einen Augenschein des schönen, gepflegten Hauses und Gartens nehmen. So fahren wir zurück nach Uriondo im Valle de la Conception. Hier übernachten wir im Garten eines Hospedaje mit Weinverkostung. Es werden Bioweine hergestellt. Eine Angestellte bringt uns ein Glas und schenkt von jedem Wein etwas aus, querbeet. Merlot, Sangiovese, Cabernet Sauvignon, ein Blend, und ein Muskatel. So formlos haben wir noch nie Wein degustiert, wir sind vom Inhalt auch nicht wirklich überzeugt. Wir kaufen eine Flasche vom Blend, er ist eigentlich zu süss aber die restlichen Weine waren zu sauer. Umgerechnet 5.00 Fr. kann man auch mal in den Sand setzen.
Die Temperaturen sind hier viel angenehmer sind wir doch schon auf 1700 MüM. Da es kühler ist essen wir heute ein Raclette das wir sichtlich geniessen. Am Abend bringt uns ein Mann reife Feigen die er gerade vom Baum gepflückt hat.
Nun geht es nach Tarija, vor der Stadt muss man wieder einen Stempel abholen und ein paar Münzen abliefern. Tarija, das Andalusien Boliviens genannt, hat ca. 200‘000 Einwohner und soll die viert grösste Stadt Boliviens sein, liegt auf 1700-1900 MüM. Die vielen Palmen und blühenden Büsche geben der Stadt ein freundliches ansehen. Die asphaltierte Strasse lädt auch viele Argentinier ein, hier das Wochenende zu verbringen.
Einen Spaziergang durch das Zentrum, wo sich der Verkehr staut, sieht man einige Koloniale Häuser, teilweise schön renoviert. Viele Parks laden ein zum ausruhen und dem emsigen Treiben zuzuschauen. Es ist Mittagszeit so lassen wir uns in einem schönen Restaurant am Plaza Luis de Fuentes y Vargas nieder. Rindsfilet für einen Spottpreis dazu frische Fruchtsäfte.
Bei der Touristinfo erhalten wir einen Stadtplan, es steht sehr viel drauf aber nicht was man sich anschauen soll. So verlassen wir die Stadt in Richtung Wasserfall Coimata. Hier gibt es auf halbem Weg das Hotel Pasarela, die bieten Parking an für Overländer. Schön gelegen, auf einer grünen Wiese können wir uns hinstellen. Das Schwimmbad dürfen wir auch nutzen plus die Sanitären Anlagen. Super.
10.01. Den heutigen Tag verbringen wir nochmals hier im Hotel Pasarela, wir haben noch immer nicht alle Weihnachtspost beantwortet und da es regnet haben wir Zeit und Internet gibt es auch.
Frederik und seine Familie, die Besitzer, sind sehr nett, vor allem auch die Kinder, Martin und Esperanza. Esperanza möchte gerne das Auto sehen und wäre am liebsten gleich eingezogen. Auch der Rest der Familie macht eine Besichtigung, als Dankeschön bekomme ich einen Blumenstrauss und eine Zeichnung von Esperanza. Am späteren Nachmittag spielen Esperanza und ich Uno und Elferraus. Ein richtig gemütlicher Tag.
11.01. Es gilt Abschied zu nehmen, Esperanza ist ganz traurig, ihre Spielgefährtin geht schon wieder weg. Bevor wir abfahren gibt es aber noch drei Spiele in Fidibus. Frederik, Naira, Martin, Esperanza und Mateo, es war wunderschön bei euch und sehr gemütlich. Empfehlen euch gerne weiter, Hotel Pasarela lohnt einen Besuch ob Overländer oder Hotelgast.
Nun geht es auf der Ruta 1 in Richtung Potosi. Die Strasse ist sehr gut ausgebaut und asphaltiert. Ausserhalb der Stadt ist der nächste Stempel und Strassensteuer fällig. Danach geht es erst mal über den ersten Pass, landschaftlich sehr schön, erst schön grün, dann kahle Berge. Schöne Stein-, Adobe-, oder Ziegelsteinhäuser. Viele kleine Felder mit Mais, Blumen, Knoblauch und Kartoffeln, später wieder Reben. Auch auf dieser Höhe wird Wein gemacht. Werni schaltet und waltet und Fidibus fährt gemütlich die Höhenmeter ab, der höchste Gipfel heute ist ca. 3500 MüM.
In Villa Abecia fahren wir durch das kleine Dorf, parkieren Fidibus am Hauptplatz. Ich steige aus und werfe einen kleinen Blick in die Heladeria (Eisdiele), der Besitzer fragt mich von wo wir kommen. Ich sage aus der Schweiz, er staunt, mit diesem Auto fragt er zurück, ich erkläre dass es schon noch ein Schiff benötigte. Er öffnet sein Kühlfach und schenkt mir ein selbstgemachtes Eis am Stiel, als Willkommensgruss. So nett, das Eis ist so gut, dass wir für Werner auch eins kaufen. Beim Spaziergang um den Park kaufen wir Früchte bei den Frauen die hier einen kleinen Stand haben. Zurück bei Fidibus hat der Glacehändler bereits gegoogelt wo die Schweiz liegt. Auch sehe ich ihm an, dass er gerne Fidibus von innen sehen möchte, also gibt es eine Führung, natürlich mit Fotos. Dann fragt er mich noch was das für ein Tier sei auf unserem Alpaufzug, ich sage, eine Ziege, da geht er in den Laden und sagt, er mache auch Glace aus Ziegenmilch und die müssen wir unbedingt probieren. Oh je, ich und Ziegenmilch, ich sage, nur ein kleines Cornet für uns beide. Das geht gar nicht, er macht zwei und ich muss sagen, es schmeckt gut, glücklich schmeckt man die Ziegenmilch nur schwach. Wir verabschieden uns und überreichen ihm und seiner Tochter noch ein Schoggistengeli, da freuen sie sich wie kleine Kinder.
Unser nächster Halt ist in Camargo, hier bleiben wir über Nacht. Im Dorf kaufe ich Fladenbrot bei einem Hutzelweibchen und dann geht es auf einen grossen Platz am Fluss etwas ausserhalb des Dorfes. War eine sehr schöne Fahrt und ein interessanter Tag, Bolivien überrascht uns immer mehr.
12.01. Die Fahrt nach Potosi ist abwechslungsreich und schön. Immer wieder Hochtäler nach einer Passfahrt, schön angelegte Felder, meistens Adobhäuser. Je höher wir fahren desto mehr Ziegen und Schafe hat es. Die Ziegen haben hier ganz glänzende Felle, sind mir bei unseren Ziegen noch nie aufgefallen.
Potosi, die höchstgelegene Stadt auf der Welt, sagt man. Sie liegt auf ca. 4070 MüM, hatte mal glänzende Zeiten als man hier die Silbermine entdeckte. Nur, das meiste Silber wurde nach Spanien abtransportiert, die Minenarbeit wurde vor allem von den Indigenen Völker entrichtet. Eine Tuberkulose Epidemie raffte tausende von Menschen dahin, dass die Einwohnerzahl auf 70‘000 sank. Auch heute wird am Cerro Ricco noch nach Silber, Zinn, usw. gesucht. Allerdings sind die guten Zeiten längst vorbei, Potosi war einst der grösste Silberliferant auf der Welt war.
Die Einfahrt in die Stadt ist nicht gerade berauschend, der Minenverkehr und der dabei anfallende Staub lässt nichts Gutes erwarten. Umso überraschter sind wir als wir in die Stadt kommen, viele enge Gässchen mit teils historischen Gebäuden, die Plaza ebenfalls umringt mit schönen, renovierten Gebäuden. Es herrscht ein reges Treiben, Frauen bieten Früchte, Süssigkeiten und selbstgebackenes an. Die Trottoirs sind belegt mit kleinen Verkaufsständen und überall riecht es nach Essen aus den kleinen Garküchen. Die Kirchen haben speziell schöne Eingangsportale und die Moneda, die erste Geldpräge in Bolivien, sind eine Augenweide. Bei der Touristinfo erhalten wir einen Stadtplan und diverse Prospekte. Fidibus haben wir im Hotel Tarija, unweit des Zentrums parkieren können, es war allerdings ein ziemlicher Nervenkitzel, die Einfahrt ist nicht viel höher als Fidibus und wir waren nicht sicher ob er die Fahrt heil überstehen wird. Es klappte, und nun können wir die Stadt geniessen.
Am Abend essen wir im Restaurant Horno, wir entscheiden uns für lokale Spezialitäten und sind mehr als begeistert. Werner bestellt einen Eintopf, Fleisch mit Kartoffeln dazu Reis und Tomatensalat, ich nehme ein Schnitzel, das Tellergross ist, mit Tomaten und Zwiebelsalat, zwei Spiegeleiern auf dem Schnitzel und das Ganze auf Reis und Kartoffeln, genannt Silpancho. Viel zu viel, das kann man gar nicht essen, schade, denn es schmeckt sehr gut, dazu ein Glas einheimischen Rotwein, des deutschen Winzers Kohlberg. Und das alles für Sfr. 30.00. Auf den Strassen ist immer noch einiges los, so laufen wir nochmals durch die Stadt bevor es zurück zu Fidibus geht. Die Temperaturen sind angenehm allerdings ohne Jacke geht es nicht mehr.
13.01. Heute machen wir eine Minentour, um 09.00 Uhr sollen wir abgeholt werden. Die Frau steht aber schon um 08.15 vor der Türe. Wir sind noch nicht so weit, sie meint kein Problem stellt sich an ein Auto und Strickt bis wir eintrudeln. Nun laufen wir hoch in die Stadt wo in einem kleinen Haus das „Tourbüro“ ist. Wir haben uns für die englische Tour angemeldet. Nach ca. 15 Min. werden wir von einer englisch sprechenden Frau abgeholt und werden zum Bus gebracht. Da kommt mir doch gleich das Lied, Hippibus“ in den Sinn. Im Inneren sitzen lauter junge Männer, trinken Mate Tee und haben es schon sehr lustig. Hinter uns sitzt ein junges Paar aus Korea. Als erstes geht es nun zum Minensupermarkt, man bringt den Mineuren ein kleines Geschenk. Der Minensupermarkt entpuppt sich aber als ganz kleines Lädeli wo man Kokablätter, Stevia in kleinen Blöcken, diverse andere Geschmacksrichtungen die man den Kokablättern beimischt, Dynamitstangen inklusive Lunte dazu Feuerverstärker, diverse Süssgetränke, reinen Alkohol und noch einige Sachen mehr. Eine Tasche mit diversen Sachen kostet 20 Bolivianos, wir legen noch eine kleine Flasche Alkohol dazu dann kostet es noch 5 Bol. mehr. Dann geht es weiter zu einem Haus, da erhalten wir alle Hosen, Oberteil, Gummistiefel, einen Helm mit Lampe und einen Rucksack wo man die Geschenke reinlegen kann. Nun geht es hoch zur Mine, von wo man einen schönen Blick auf Potosi hat. Man quasselt noch mit den alten Mineuren die gerne hier hoch zu Besuch kommen. Dann geht es in die Mine, die Leute in Bolivien sind eher klein und dementsprechend klein ist auch der Stollen. In der Mitte des Weges liegen zwei Gleise um die Minenkarren rein und raus zu schieben. Der Boden ist sehr feucht und etwas glitschig. Immer muss man sich wieder bücken um an engen Stellen vorbei zu kommen. Dann kommt ein Minenkarren, vollgeladen mit Silbererz-Säcken. Drei Männer müssen diesen Karren von Hand durch die Mine ziehen und wir quetschen uns an den Rand. So geht es weiter immer wieder kommen leere oder volle Karren. Die Mine liegt auf ca. 4300 MüM, und da merkt man die Höhe dann schon. Wir kommen nur langsam voran und ich merke, dass ich eigentlich gar nicht weiter möchte. Mir ist die Situation in diesem engen Stollen nicht geheuer auch macht mir das Atmen etwas Mühe. So entscheide ich mich zur Umkehr. Ein paar Männer der spanischen Gruppe kehren ebenfalls um und so kann ich mit ihnen zurück laufen. Da die Argentinier gut englisch sprechen, können wir uns unterdessen über Gott und die Welt unterhalten.
Werner macht die volle Tour, kommt aber ziemlich müde zurück. Es muss interessant gewesen sein aber auch anstrengend, die Hitze zuhinterst enorm. Auch halfen sie immer mal wieder Karren schieben, da zeitweise ein Stück Schiene Fehlt oder die Karren entgleisten. Die Mineure stopfen ihre Backen voll mit Kokablättern und trinken und essen kaum den ganzen Tag lang. Ein verrückter Job.
Nach der Tour geht es zurück zum Haus um die Kleider wieder abzugeben und damit ist die Tour dann zu Ende, es ist bereits 13.45Uhr.
Nach einem Mittagsschlaf machen wir noch die Tour im Casa de la Moneda, die zweite Münzprägeanstalt in Potosi. Ein schönes Säulenportal mit einem schweren Holztor lässt auf die Wichtigkeit des Gebäudes schliessen. Eröffnet wurde diese Münze 1773, sie hat 5 Innenhöfe, Mauern dick wie für eine Festung, sie überlebte Revolutionen und ein Zerstörungsversuch 1813. Auf zwei Stockwerken kann man sehen wie man vor 250 Jahren Münzen geprägt hat. Da der Cerro Rico so reich an Silber war, waren die ersten Münzen aus 95% Silber und 5% Kupfer. Somit waren die Münzen ganz weich, musste man einen kleineren Betrag bezahlen als die Münze Wert hatte, wurde einfach ein Stück der Münze abgebrochen. Dementsprechend sehen die alten Münzen auch aus, angepickt rundherum. So erhöhte man den Kupferanteil und die Münzen wurden fester. Zu der Zeit als man diese Münzen presste, gehörte Potosi noch den Spanier und somit flossen die meisten Münze und auch die Silberbarren nach Spanien, Tonnenweise. Somit waren die Spanier auch daran interessiert schönere Münzen zu erhalten und schickten die erste Silberplattenwalze nach Potosi. Riesige Maschinen aus Holz welche dann von den Bolivianern kopiert wurde. Um die Maschinen in Gang zu bringen benötigte man Mulis, normal wurden Mulis in dieser Gegend ca. 25 Jahre alt, die in der Münze lediglich 5-6 Monate. Es wurde rund um die Uhr produziert und die Arbeitszeit für die Mulis betrug 8 Stunden pro Tag. Am schlimmsten traf es aber die Indigenos, für sie hatte man die schlechten und gefährlichen Jobs, mit Quecksilber das Silber binden, das hiess die Leute wurden nach drei Wochen ausgewechselt wenn sie nicht vorher starben, sie wurden Blind, verloren die Haare und dann war der Tod nicht mehr weit. Andere mussten bei den alten Münzpressen den Rohling auf den Stempel legen und wenn die zwei Männer die Presse zu früh betätigten waren die Finger auch gleich weg. Die Spanier verlangten damals von den Indigenen Steuern die sie nicht bezahlen konnten, so zwang man sie zur Arbeit. Tausende von Einheimischen wurden so missbraucht und zu Tode gebracht.
Das Museum zeigt die diversen Entwicklungsstufen mit lebensrossen Figuren und mit original oder original nachgemachten Einrichtungen. Später ging man zu Dampfmaschinen über und die Moderne hielt langsam Einzug.
In diversen Räumen konnte man sehen was man damals alles aus Silber herstellte, sogar ein Nachttopf.
Eine weitere Ausstellung von wunderschönen Gemälden ist im oberen Stockwerk. Wieder eine interessante Führung, sogar in Englisch. In unserer Gruppe ist ein weiteres schweizer Paar, Melanie und Thomas, so gab es am Schluss noch eine Plauderstunde.
War ein spannender aber anstrengender Tag und wir fallen todmüde ins Bett.
14.01. Eigentlich wollten wir heute weiter aber im Reiseführer sind so manche schöne Kirchen abgebildet, so machen wir heute noch eine Kirchentour und bleiben einen Tag länger.
Zuerst laufen wir zur Jerusalem Kirche, da wird gerade ein Gottesdienst abgehalten, so laufen wir weiter zum Kloster Santa Theresa. Dieses Kloster ist heute ein Museum und eine Führung ist gerade im Gange so können wir uns anschliessen.
Dieses Kloster wurde 1685 von Karmeliterinnen gegründet. Finanziert wurde es vor allem von zwei reichen Familien aus Potosi, die sich so den Weg in den Himmel erkaufen wollten. Ihr Reichtum stütze sich auf das an den Händen klebende Blut der Minenarbeiter.
Was wir in diesen Räumen zu sehen bekommen hätte man nie erwartet. Das Gebäude ist teilweise aus der Gründerzeit, teilweise renoviert. Wir können von der Küche bis zu den Klausen, den Aufenthaltsräumen, Gebets- und Arbeitsräumen alles sehen. Speziell sind die noch aus der Gründerzeit erhaltenen Türen mit Schlüsseln, Lidia, die Frau die uns durch die Räume begleitet, hat einen kleinen Henkelkorb voll mit Schlüssel. Die Räume sind voll mit Bildern in geschnitzten Holz- und Blattgold verzierten Rahmen, christlichen Statuen, handgewobenen und gestickten Kirchenkleidern, ein Prunk und eine Pracht unglaublich. Die meisten Gegenstände stammten aus Mitgiften und Geschenken der Familien der Nonnen.
Damals war es üblich dass jede reiche Familie die zweite Tochter ins Kloster schickte, somit war der Nachwuchs gesichert. Waren alle Klausen belegt war ein Neuzuzug erst wieder möglich wenn eine Nonne gestorben war.
Die einschiffige Kirche mit einer spanisch-maurisch, bemalten Holzdecke, der barocke, vergoldete Hochaltar mit Nischen für die Figuren. Sehr schön auch die geschnitzte, vergoldete Kanzel. Schöne Bilder, wovon eines ganz speziell, aus mehreren kleinen Gemälden zusammengesetzt, zeigt es die Entstehung der Erde (die biblische Version).
Die diversen Innenhöfe wo die Nonnen studierten und arbeiteten sind ebenfalls eine Augenweide. In einem steht ein Brunnen in Form eines Davidssterns in dessen Mitte sich ein Kreuz mit vier Armen in alle Himmelsrichtungen erhebt. Ein 300 jähriger Apfelbaum welcher bis 2015 Früchte trug steht ehrwürdig im selben Innenhof.
Das Kloster Santa Teresa gilt als eines der wichtigsten Museen der sakralen Kunst in Lateinamerika. Können wir gut verstehen.
Nach der 2 stündigen Führung benötigen wir nun erst mal eine Pause bevor es nochmals in die Stadt geht.
Heute haben wir die Möglichkeit in die Kathedrale zu gehen. Die Kirchen in Bolivien sind meistens nur zur Messezeit offen, des vielen Goldes wegen. Es findet gerade eine Hochzeit statt und offenbar stört sich niemand daran, dass die Leute während der Zeremonie ein und aus gehen. Wir bleiben im Hintergrund stehen und schauen zu was da so abgeht. Leider verstehen wir vieles nicht aber wir hören immer wieder die Zahl 50. Das macht für uns keinen Sinn, das Brautpaar sitzt vorne beim Pfarrer, wir sehen sie nur von hinten. Umso überraschter sind wir als die Hochzeitsgesellschaft aus der Kirche tritt, das Brautpaar muss mindestens 70 Jahre alt sein und nun leuchtet uns auch die 50 ein, dieses Ehepaar feiert den 50. Hochzeitstag mit dem ganzen Brimborium. Eine Musik spielt auf, draussen wartet eine Stretchlimousine, die Enkel oder Urenkel laufen in weissen Röckchen rum, eben alles was zu einer Hochzeit gehört. Sogar der Hochzeitstanz muss sein, draussen auf der Plaza, die Musik hat sich ebenfalls dorthin verschoben.
Ist doch schön, wenn man den 50. Hochzeitstag so feiern kann, allerdings ich möchte das nicht.
Gemütlich laufen wir zurück zu Fidibus und geniessen einen ruhigen Abend.
15.01. Bevor wir Potosi adieu sagen können, gilt es erst durch die Einfahrt des Hotel Tarija zu fahren. Die Einfahrt, von 3 Metern, haben wir gestrichen eng durchfahren und nun müssen wir wieder den richtigen Weg finden damit wir wieder ohne Kratzer raus kommen. Ich stehe auf die Stosstange hinten, d.h. halb auf dem Reserverad damit ich das Dach überblicken kann. Die niedrigste Stelle ist gleich am Anfang, da fahren wir cm um cm und es reicht, uff wir können aufschnaufen. Der Rest ist kein Problem mehr.
Fidibus muss gleich ganz steil den Hang hoch fahren, Potosi liegt unglaublich steil am Hang. Dann haben wir es geschafft, ein letzter Blick zurück und dann geht es in Richtung Sucre wieder auf etwas angenehmere Höhe. Wieder geht es durch kleine Dörfer mit schönen Feldern und Frauen die ihre Früchte oder selbstgebackenes feil halten. Zwei Mal wird Strassengebühr eingezogen und ein Mal gibt es einen Stempel. Auch begleiten uns wieder blühende Kakteenfelder.
So kommen wir am frühen Nachmittag in Sucre an, der Hauptstadt von Bolivien. Es sollen ca. 300‘000 Leute hier wohnen und die Stadt liegt auf ca. 2800 MüM. Der erste Eindruck der Stadt ist sehr gut, die vielen, weiss getünchten Häuser aus der Kolonialzeit mit kleinen Balkonen und rotbraunen Dächern sehen erfrischend aus. Als erstes suchen wir aber den Campingplatz, der soll ganz zentral liegen. Und so ist es denn auch. Eine kleine Wiese fast im Zentrum bietet drei oder vier WoMo’s Platz. Wir haben Glück wir sind Nr. 4. Wir installieren Fidibus bevor wir einen ersten Spaziergang in die Stadt machen. Das Wetter ist gut, es ist auch wieder wärmer als in Potosi. Es ist Glacéwetter, so genehmigen wir uns einen Coup. Auf dem Rückweg suchen wir einen Supermarkt auf und treffen auf das junge koreanische Paar die mit uns die Minentour gemacht haben. Sie freuen sich riesig uns zu sehen, so laden wir sie für morgen Abend zum Nachtessen ein. Am Abend unterhalten wir uns noch lange mit Hildegard und Fernando, einem Uruguay-Deutschen Paar. Sie fahren morgen nach Potosi, so können wir ihnen noch einige Tipps geben.
16.01. Unsere Gemüse und Früchte-Vorräte gehen zur Neige, so besuchen wir heute den Markt von Sucre. Wow, diese Vielfalt, klar kauft man wieder zu viel, bei diesem Angebot wird man einfach schwach. An einer langen Theke werden frische Fruchtsäfte angeboten, mit Milch, mit Wasser oder pur. Auch da greifen wir zu. Die Marktfrauen sind sehr nett und geben immer noch gratis etwas ab, 2 Guave, eine Mango bekommen wir bei der Früchtefrau und zwei Peperonis bei der Gemüsefrau.
Am Nachmittag beginne ich die Spaghettisauce vorzubereiten, um 17.00 Uhr kommen Yoon und Daniel. So ist bei derer Ankunft schon alles bereit nur die Spaghetti müssen noch gekocht werden.
Die zwei jungen Leute sind so richtig erfrischend, sie können Freude zeigen und ausflippen wenn sie was mögen oder sehen was ihnen gefällt. So auch bei Fidibus, sowas haben sie noch nie gesehen. Es ist ein gemütlicher Abend mit vielen Lachern.
Auf dem Weg zum nächsten Museum gehen wir in eine Galerie und man glaubt es nicht, sie wird von Schweizern geführt. So gibt es eine längere Unterhaltung, gerne hätte ich etwas gekauft, aber eben, Platzmangel hält mich davon ab. Der Laden nebenan wird ebenfalls von einem Schweizer geführt, Marco gibt uns ein paar gute Tipps für die Weiterreise auch vermittelt er uns einen Folkloreabend für Morgen.
Nun aber ab zum Museo National Etnografia und Folklore, es ist viertel vor Sechs und um 18.30 Uhr schliesst das Museum. Eine Führung ist im Preis inbegriffen, mit uns sind noch zwei junge Männer anwesend. Die Frau macht die Führung im Schnellzugstempo und wir verstehen vieles nicht. Aber macht auch nichts, wir können die ausgegrabenen Schüsseln und Töpfe auch ohne Kommentar sehen. In einem anderen Zimmer gibt es Mumien von Erwachsenen und Kindern. Da hier das Klima kühl und trocken ist, haben sich diese Toten gut konserviert. Wandmalereien, Werkzeuge und Waffen, Totenschädel und rekonstruierte Köpfe zeigen die verschiedenen Kopfformen der Indigenen. Unglaublich diese Unterschiede. Eine Ausstellung über die verschiedenen Trachten, Masken und Kleider runden die Ausstellung ab. Im unteren Stock ist eine Bildergallerie, da haben wir aber lediglich noch fünf Minuten und das reicht gerade um schnell durch zu laufen.
Das war‘s für heute, müde und mit vollen Köpfen laufen wir zurück zum Camping, die restlichen Museen werden auf morgen Vormittag vertagt.
18.01. Das schöne Wetter wird zum Waschen benutzt. Einen Besuch auf dem Markt und meine Wanderschuhe zum Schuhmacher bringen, gehören zum Tagesprogramm. Auch wird Fidibus mit roter Farbe eingedeckt, an der Stelle wo man den Rost entfernen musste. So ist der Vormittag schnell um.
Am Nachmittag laufen wir auf den Hügel Ricoletta, da steht ein ehemaliges Kloster, man hat eine schöne Sicht auf Sucre. Einen Besuch im Indigenen Museum wo wir sehen können wie Stoffe gewoben werden. Eine unglaublich zeitaufwändige Arbeit. Weiter sind verschiedene Trachten und Musikinstrumente ausgestellt. Bilder zeigen die Momente wo man diese Kleidung auch trägt und die Musik dazu spielt.
Mir gefallen diese Stoffe sehr gut daher kaufe ich gleich zwei Wandbehänge.
Im Mirador Kaffee geniessen wir einen Eiskaffee und die schöne Aussicht. Nur der Himmel wird immer schwärze, das verheisst nichts Gutes. Wir sind kaum losgelaufen beginnt es bereits zu regnen. Wir flüchten unter einen Baum, bis es etwas nach lässt, und danach in ein Restaurant. Bis wir unser Bier getrunken und unsere Tapas gegessen haben ist das Wetter wieder besser.
Am Abend besuchen wir eine Folkloreshow mit Abendessen. Die Kostüme sind sehr farbig, die Tänze wild und fastnächtlich. Alles in allem nicht schlecht, die Musik ist etwas zu laut. Zwischendurch wird ein Werbefilm über Bolivien gezeigt. Nach der Show unterhalten wir uns noch mit der Besitzerin des Restaurants. Es scheint, dass diese Show noch nicht gefestigt und eher noch unter Versuch läuft. Wenn man das Element Folklore noch etwas mehr einbauen würde käme man der Sache näher.
Der Fussmarsch zu Fidibus dauert ca. 20 Minuten. Die Strassen haben sich geleert und es ist ruhiger geworden in der Stadt. Um ca. 23.00 Uhr sind wir zu Hause.
19.01. Unser letzter Spaziergang durch die Stadt. Das Ziel ist der Friedhof welcher etwas ausserhalb liegt. Was wir nicht wussten, ist, dass sie den Friedhof über Mittag schliessen. So können wir unverrichteter Dinge wieder abziehen.
Unterwegs essen wir eine Kleinigkeit, machen noch Einkäufe und plündern einen Bankomaten. Den Rest des Tages wird Fidibus wieder auf Vordermann gebracht, morgen Vormittag geht es weiter.
20.01. Adieu Sucre, war sehr
schön hier. Wir verabschieden uns von den Gastgebern und fahren in
Richtung Tarabuco, Zudanez und Padilla. Die Strasse Nr. 6 ist vielerorts
ganz neu oder teilweise noch im Bau, so kommen wir zügig voran. In
Padilla verlassen wir die 6 und fahren nun auf der 38 nach Villa
Serrano, diese Strasse ist unbefestigt aber nicht schlecht. Geschlafen
wird vor Nuevo Mundo auf einer kleinen Wiese am Strassenrand. Kühe
leisten uns etwas Gesellschaft bis der Bauer sie abholt.
Die Fahrt heute war wieder sehr schön, Pässe hoch und runter, Blick auf grüne Täler mit Feldern und Bäumen. Bedrohlich finde ich wie die Wiesen erodieren. Teilweise hat man angefangen mit Eukalyptusbäumen wieder aufzuforsten aber das geht alles nicht so schnell. Ziegen, Schafe und Kühe teilen sich das Grünfutter, die Schweine durchsuchen die Abfälle, die leider immer noch zu Hauf am Strassenrand liegen.
21.01. Das war eine ruhige Nacht. Hier in Bolivien geht man oft bei Sternenhimmel zu Bett und nachts regnet es dann, so auch gestern.
Unsere Fahrt nach Pucara geht weiter. Wieder Berge hoch und runter, eine schöne Hängebrücke über den Rio Grande an der engsten Stelle des sehr breiten Flussbettes. Mal sind wir im Nebelwald dann wieder in den Kakteen und lichtem Baumbestand. Mal ist es völlig kahl, schwarz, vulkanisch, dann wieder erodierte Felsen. Sehr abwechslungsreich. Wie wir so den endlos langen Pass, von ca. 1100 MüM auf 2848 MüM aufsteigen, sieht man wie schwierig es ist diese Strasse zu unterhalten. Bei heftigem Regen kommt Geschiebe, Geröll, Felsen, Sand und Dreck die Hänge runter, die Strassen werden unpassierbar bis ein Trax wieder alles zur Seite geschoben hat. Sie wird über- und unterspült. Bei gewissen Abschnitten überleg ich, wo könnte man sich nun hinstellen wenn man von einem heftigen Regen überrascht würde, ich fand keine Stelle, es war überall gefährlich. Dann aber wieder Abschnitte wo es fast kein Problem wäre, die Hänge sind gefestigt, der Baumbestand dicht. So oder so, es ist eine super schöne Tour und wir geniessen die Aussicht auf die soeben passierten Haarnadelkurven und die Querungspassagen. Schaut man auf dem GPS den Strassenverlauf an, könnte es einem schwindlig werden, Kurve um Kurve um Kurve. Werner und Fidibus sind gefragt, sie sind aber auch ein gutes Team. So kommen wir nach etlichen Stunden, in Pucara an, mehr als 20 km/h liegen auf dieser Strasse für uns nicht drin. Vor dem Ort kann man nach La Higuera abzweigen, wo Che Guevara, vor 50Jahren, von der Armee verletzt und gefangen genommen wurde. Am nächsten Tag haben sie ihn umgebracht. Man kann sich gut vorstellen, dass sich die Rebellen in diesen Bergen gut verstecken konnten. Uns interessiert dieser Mann nicht besonders daher fahren wir nicht hin.
Nun nehmen wir noch den Rest der Fahrt unter die Räder, es bleiben nochmals ca. 2-3 Stunden zu fahren. Das Ziel ist Villegrande, es liegt auf 2030 MüM, d.h. wir müssen wieder über 800 Höhenmeter runter. Die Strasse ist auf dieser Seite des Passes sehr steinig und holprig, wir sind froh als wir am Ziel ankommen.
Auf dem Markt kaufen wir ein
paar Sachen ein und dann suchen wir uns einen Übernachtungsplatz. Einen
Camping gibt es nicht. In der Nähe des Che Guevara Memorial stellen wir
uns auf einen freien Platz, auch hier leisten uns Kühe Gesellschaft.
22.01. Mit dem
Übernachtungsplatz war nichts, um ca. 22.00 Uhr holte uns die Polizei in
die Stadt. Die zwei Herren meinten, dass es hier nicht sicher sei. So
stellten wir uns an die Plaza, wie die Polizei es wünschte.
Die Nacht war nicht schlecht, die Kirchenuhr schlug alle Viertelstunde, aber das war noch heimelig. Um 09.00 stehen wir bei der Touristinfo und möchten gerne die Che Guevara Tour machen die leider erst um 11.00 Uhr beginnt. Das ist uns zu spät, so laufen wir auf eigene Faust zum Spital wo am Wäschehaus ein Bildnis von Che, mit Vallegrande im Hintergrund, prangt. Das Memorial kann auch nur mit der Tour besucht werden.
Che Guevara kam mit Kubanischen Rebellen nach Bolivien, fand aber wenig Gnade unter der Bevölkerung. Das Militär jagte ihn und in den Bergen von Pucara hatte man ihn angegriffen, verletzt und am nächsten Tag umgebracht. Man hackte ihm die Hände ab, schickte sie zwecks Identifizierung nach Argentinien, Che war Argentinier. Den Körper beerdigte man in Vallegrande neben der Piste des Flughafens. Erst vor ca. 20 Jahren verriet ein ehemaliger Soldat wo man ihn begraben hatte. Die sterblichen Überreste wurden ausgegraben und nach Kuba geschickt, sie bekamen ein Staatsbegräbnis und liegen in einem Mausoleum. Das kurz die Geschichte. Irgendwann realisierten die Bolivianer, dass man die Orte der Gefangennahme und des ehemaligen Grabes touristisch vermarkten kann. Daher gibt es eine Che Guevara Route, ein Denkmal in La Higuera und eben das Mausoleum in Vallegrande.
Nach Vallegrande geht es weiter nach Samaipata. Zuerst benötigen wir aber noch Diesel. An der Tankstelle hat es grosse Warteschlangen, erstaunlich ist, dass viele Autofahrer den Tank nicht an der Zapfsäule füllen sondern sie füllen 20 Liter Kübel und füllen das Benzin mit einem Trichter in den Tank. Als wir an der Reihe sind, sagt der Garagist, wir sollen auch auf den Parkplatz fahren, es wäre zu kompliziert den Zettel für Ausländer auszufüllen. Er nehme seine Steuernummer und so können wir Diesel zum einheimischen Preis tanken. Benzin und Diesel sind hier subventioniert aber nur für die Bolivianer, der Preis 3.72 Bolivianos, für Ausländer kosten sie 8.88 Bolivianos. Man muss die Autonummer eingeben und das Land und bekommt dann auch eine Quittung. Aber an vielen Tankstellen verlangen sie den Ausländerpreis aber geben keine Quittung oder man kann handeln, man zahlt 6 Bolivianos anstatt der 8.88 dafür bekommt man keine Quittung. Wir haben das bis jetzt nicht gemacht und sind heute zum billigen Diesel gekommen ohne unser Dazutun.
Die Fahrt nach Samaipata auf der Rt. 7 ist teilweise sehr holprig. Es geht wieder Berge hoch und runter, um ca. 15.00 Uhr sind wir in Samaipata. Zuerst besuchen wir noch El Fuerte de Samaipata. Das ist eine ehemalige, religiöse Stätte, teilweise von den Inkas, später auch von den Spaniern genutzt. Der Cerro Esculpido, ein gigantischer, rötlicher Sandsteinfels mit geometrischen und tierischen Zeichnungen bzw. Reliefs, ist die Hauptattraktion. Man nimmt an, dass er zur Anbetung geheiligter Tiere und astronomischen Studien diente. Er war ein Aussenposten der Inkas. Die Spanier machten aus dem Gelände ein Fort, daher auch der Name Fuerte. Erich von Däniken meinte, dass es eine Startrampe für Ausserirdische gewesen sei. Was es wirklich war weiss man nicht so genau. Ein Rundweg führt zu diesem Felsen und Hinweistafeln erklären was man da sehen kann. Holzkonstruktionen führen nah an den Felsen, Spazierwege zu den Ruinen der Gebäulichkeiten. Nach ca. 1.5 Stunden sind wir wieder bei Fidibus und nun geht es die steile Strasse runter und weiter bis Samaipata wo wir uns auf dem Campingplatz La Vispera nieder lassen. Das ist ein Campingplatz und Hostel zugleich. Sehr interessant ist die angegliederte Bio Gärtnerei, als Bewohner des Hostels und des Campingplatzes darf man sich in den Beeten bedienen. Ob Gemüse, Salat oder Kräuter, es ist egal. Man muss nur dem Besitzer Bescheid geben.
Super, ich bediene mich beim Grünkohl und Salat. So gibt es zum Abendessen Grünkohl (Federechöhli) mit Rösti.
Eine tolle Überraschung erleben wir als wir Maria und Heinz Schelbert auf dem Campingplatz entdecken. Wir haben uns letztes Jahr in Ushuaia kennen gelernt. So haben wir einen gemütlichen Abend zusammen.
23.01. Heute nehmen wir es gemütlich, ein Schwatz mit Heinz und Maria. Derweil bekommen wir Besuch von Susanne und Werni, ein schweizer Paar welches schon seit vielen Jahren in Bolivien lebt und seit ein paar Jahren hier auf dem Gelände der Bio Gärtnerei. Interessant zu hören wie sie sich für Bolivien entschieden haben und wo sie ihre ersten Jahre verbrachten. Sie geniessen die Gespräche mit den Touristen und laden uns auch ein abends bei ihnen rein zuschauen.
Maria und Heinz verlassen uns gegen Mittag, sie fahren da hin wo wir gestern her gekommen sind. Ob sie die Strecke fahren können hängt von der Regenmenge ab.
Am Nachmittag laufen wir ins Dorf, kaufen auf dem Markt ein paar Sachen und trinken an der Plaza ein Bier.
24.01. Nachts und auch am Morgen regnet es, da freuen sich die Bolivianer, Wasser ist an verschiedenen Orten des Landes Mangelware. Auch der Campingbesitzer mit seinem grossen Garten freut sich.
Wir verabschieden uns von Susanne und Werni und und fahren wieder zurück auf der 7 bis nach Mataral. Von da an haben wir wieder Neuland. Weiter auf der 7 beginnt gleich der erste Pass, die Strasse ist eher schlecht.
In San Isidro tanken wir Diesel, was kein Problem ist. Ein paar Dörfer vorher mussten wir unverrichteter Dinge wieder abziehen, da die Frau zu faul war die Formalitäten für Ausländer auszufüllen.
Nun ist die Strasse sogar sehr gut, viele Lastwagen holen hier in den Dörfern die Ernten der Gemüsefelder und Fruchtbaumplantagen ab. Im Moment sehen wir Kartoffeln, Tomaten, Melonen, Pfirsiche und Äpfel. Die Felder, in ihren verschiedenen Grün oder Braun, für die Unbepflanzten, geben dem Talboden und Hängen ein schachbrettartiges Muster.
Nun steht der nächste Pass an, dieser soll ca. 60 km lang sein, auf ca. 3250 MüM führen und ist auf der ganzen Länge eine Baustelle. So ist es denn auch, anfänglich ist die Strasse schon gut vorbereitet für die Teerung aber bald schon wird es schwieriger. Der Regen der letzten Nacht hat sein Übriges beigetragen. Wir steigen und steigen, haben einen schönen Blick ins Tal, so man den Blick von der Strasse wenden kann. Je höher wir kommen je näher kommt der Nebel, eigentlich hat es hier Nebelwald aber der versinkt buchstäblich im Nebel. Die Strasse wird nun ziemlich schlecht, schlammig, furchig und eng. Gibt es Gegenverkehr kann es schon mal zu einem kleinen Stau kommen. Da von beiden Enden der Strasse mit Bauarbeiten begonnen wurde, ist vor allem der oberste Teil am schlechtesten. Nun wir schaffen es problemlos, bekommen von den Bauarbeitern immer wieder ein Lächeln oder einen Daumen hoch.
Die zeitraubende Fahrt bringt uns nicht ganz so weit wie wir dachten. So schlafen wir in einem kleinen Dorf auf einem grossen Platz, das Ende der Passstrasse in Sicht.
25.01. Wieder regnete es fast die ganze Nacht, am Morgen ist es trüb und verhangen. Von den Hängen rinnen Wasserfälle.
Heute geht es ähnlich weiter wie gestern. Der nächste Pass bringt uns auf ca. 3520 MüM. Die Strasse ist 40 km lang und ebenfalls eine Baustelle, allerdings fortgeschrittener. Wieder grüne Täler, Felder bis fast 4000 MüM, violett blühende Kartoffelfelder fallen speziell auf. Da das Tal breiter ist wird oft mit Traktoren gearbeitet, aber auch mit Ochsen. Die Felder sind teilweise so steil, dass man „Steigeisen“ benötigt für die Ernte. Natürlich nicht, aber trittsicher muss man schon sein. Wird ein Feld abgeerntet wird es ganz bunt, die ganze Familie arbeitet und die Kartoffeln werden in blaue Säcke gepackt die dann am Strassenrand stehen und von Lastwagenfahreren in die Stadt mitgenommen werden. Wie das mit der Bezahlung funktioniert entbehrt sich meinen Kenntnissen.
Unser Ziel Cochabamba erreichen wir am Nachmittag. Wir kaufen am Markt Gemüse und Früchte bevor wir zum Campingplatz fahren wo wir die Franzosen von Sucre antreffen.
26.01. Von Cochabamba haben wir nicht viel gesehen aber wir kommen wieder und werden uns mehr Zeit nehmen.
Bevor wir die Stadt verlassen möchten wir noch Diesel tanken. Die neue, moderne Tankstelle ist offenbar nicht für Ausländer eingerichtet. Hätten wir einen Kanister könnten wir Diesel zum einheimischen Preis tanken. Als wir wieder weg fahren wollen kommt ein Mann auf uns zu und sagt, er hätte Diesel für uns, wir sollen ihm folgen. Das machen wir und nach ein paar Minuten halten wir vor einem grossen Tor. Der Mann ist Lastwagenbesitzer und das hier ist seine Garage. Er bringt uns zwei 20l Kannen Diesel. Klar will er etwas mehr Geld als an der Tankstelle aber für uns lohnt es sich immer noch.
Die Strecke nach La Paz ist viel befahren. Der ganze Lastwagen und Busverkehr benutzt diese Strecke. Wenige km ausserhalb Cochabambas beginnt bereits der erste Pass welcher uns auf über 4000 MüM bringt. Landschaftlich ist es hier nicht besonders schön, kahl und langweilig. Der zweite Pass führt bereits auf 4500 MüM, hier hat es schöne, farbige Felsen. Vereinzelte Dörfer mit Kindern die Bettelnd am Strassenrand stehen. Aber der Hammer ist eine Familie, die ihre zwei Kleinkinder (unter 5) mitten in die Strasse stellen, dazu ein Häufchen Sand und eine Schaufel. Kommt ein Auto wirft das Kind schnell eine Schaufel Sand auf die Strasse und macht dann die hohle Hand. Die Eltern sitzen in Sicherheit am Strassenrand. Wenn man sieht wie die Bolivianer unübersichtlich überholen, dann fragt man sich, was sich die Eltern wohl dabei denken, wollen sie ihre Kinder los werden und viel Geld dafür kassieren oder sind sie einfach nur dumm.
Ab der Passhöhe des zweiten Passes wird an der Verbreiterung der Strasse gearbeitet, wir haben den ganzen Weg runter Baustelle. Dafür dann aber vom Talboden an (liegt immer noch auf ca. 3800 MüM) zweispurige Strasse. So kommen wir schneller vorwärts als geplant. Da es schon gegen 18.00 Uhr geht verlassen wir die Strasse und fahren in einen Feldweg wo wir uns an den Feldrand stellen für die Übernachtung, mit der Hoffnung, dass die Polizei uns nicht wieder holt.
27.01. Alles gut, wir haben sehr gut und ruhig geschlafen.
La Paz wir kommen, noch ein paar Zahlstellen und wir sind in der Stadt, mehr als uns lieb ist. Das Häusermeer unter uns ist gewaltig und im Hintergrund die verschneiten Anden. Von Alto geht es in spitzen, engen, steilen Kehren den Hang runter in das Zentrum der Stadt. Unglaublich dieser Höhenunterschied und die Grösse der Stadt, verwinkelt und die Hänge hoch gebaut. So was haben wir noch nie gesehen. Man hörte schon so viel von dieser Stadt aber das Ausmass ist viel gigantischer als erwartet.
Wir machen einen Halt bei Ernesto Hug, einem bekannten schweizer Automechaniker mit einer Werkstatt in der Stadt. Fidibus benötigt einen Ölwechsel und es gibt ein paar Sachen die wir gerne machen lassen würden. Ernesto macht uns nicht viel Hoffnung, da es in La Paz keine Ersatzteile für IVECO gibt. Wir haben abgemacht, dass wir am 03.02. das Auto bringen werden und über die Zeit wo wir mit Ines und Gil unterwegs sind, können die Reparaturen gemacht werden, so es dann die Ersatzteile gibt.
So, das haben wir erledigt, nun geht es weiter durch die Stadt zum Hotel Oberland wo man campieren kann. Das wird für die nächste Woche unsere Bleibe sein. Fidibus wird parkiert bis zum 03.02. wir werden uns nur noch mit Bus, Taxi oder zu Fuss bewegen.
Zur Feier des Tages lassen wir uns heute bekochen. Im Hotel Oberland kennt man schweizerische und einheimische Gerichte.
28.01. Nach einem gemütlichen Morgen laufen wir zum Valle de la Luna, welches ganz in unserer Nähe ist. Das sind erodierte Felsen die nun in spitzen Pfeilern, märchenhaft, dastehen. Ein Spazierweg führt durch die „Schluchten“ hoch und runter. Es sieht sehr schön aus, dazwischen mal wieder ein blühender Kaktus oder andere Blumen. Es könnte tatsächlich eine Mondlandschaft sein, etwas trostlos aber bizarr.
29.01. Nach einem gemütlichen Morgen geht es heute ein die Stadt. Mit dem Bus fahren wir bis ins Zentrum und von dort klappern wir die Innenstadt ab. Kleine, enge Gassen mit Souvenirgeschäften und Restaurants.
In der San Francisco Kirche wird gerade ein Gottesdienst abgehalten, das gibt uns die Möglichkeit die Kirche zu besichtigen. Filmen und Fotografieren sind verboten. Auch hier ein goldverzierter Hochaltar mit Nischen für die Statuen, die Kirche mit gemauerter Gewölbedecke macht einen etwas kalten Eindruck. Eine Orgel gibt es nicht, der Gottesdienst wird von einem Gitarristen begleitet.
Auf der Plaza Perez Velasco ist ein reges Treiben. Viele Frauen sind schön gewandet, mit gerüschten Röcken, einem steifen Hut und einer handgestrickten oder gehäkelten Stola. Wir wundern uns wie diese Hüte auf dem Kopf bleiben. Es scheint, dass sie nicht festgemacht sind, denn immer wieder sehen wir Frauen mit dem Hut in der Hand.
Es ist bereits 14.00 Uhr, der Hunger meldet sich. Im Hotel La Casona sehen wir auf der Menukarte dass sie einheimische Gerichte servieren, so treten wir ein. Es gibt 6 verschieden Gerichte, wir kennen keines. Der Kellner klärt uns auf, so bestellt Werner Filet an einer Rotweinsauce mit Kartoffeln und Karotten, sehr gut, vor allem auch die Sauce. Ich bestelle Forelle auf weissem Mais und Kartoffeln. Kartoffeln gelten in Bolivien als Gemüse daher sind sie praktisch in jedem Gericht enthalten.
Nun geht es zum Stadtpark, hier ist ein riesiges Marktgelände, nicht für Gemüse und Früchte, sondern für allerlei Krimskram, Essen, Getränke, Wahrsagen usw. Für die kleinen und grossen Kinder hat es einen Vergnügungspark. Aber auch Plätze um Fussball zu spielen, zu flanieren und Bänke um sich auszuruhen.
Mit dem Bus geht es dann wieder zurück nach Mallasa. Es hat Spass gemacht auch wenn wir nur einen ganz kleinen Teil der Stadt gesehen haben.